Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. Annener Gussstahlwerk, Act.-Ges. in Annen in Westfalen. Gegründet: 15./1. 1873; eingetr. 31./1. 1873. Zweck: Betrieb der ehemaligen König & Reunert'schen Stahlwerkanlagen. Fabrikate: Legierte u. unlegierte Spezialstähle für den Automobil- u. allgemeinen Maschinenbau aus dem Elektro-, Siemens-Martin-, Bessemer- u. Tiegelofen-, Gesenk- u. Matrizenstähle, S. M.-Stahlformguss bis 16 t Stückgewicht, dünnwandiger S. M.-Stahlguss, Stahlgussräder für Massiv- u. Riesenluftbereifung für Motorlastwagen (Primusrad), verschleissfeste Weichen u. Kreuzungsstücke für Strassenbahnen aus Spezialstahl, Schmiedestücke bis 12 t Stück- gewicht. 5 Besitztum: Die Anlagen bestehen aus 1 S. M.-Stahlwerk mit 2 ÖOfen von je 20 t Fassungs- vermögen u. zusammen 20 000 t jährlicher Leistung, 1 Elektroofen von 6 t Fassung u. 5000 t Jahresleistung, 1 Kleinbessemerei mit 2 Konvertoren von je 2 t Inhalt u. etwa 7000 t Jahresleistung, 1 Press- u. Hammerwerk mit einer dampfhydraulichen 1000 t-Presse u. mehreren Dampfhämmern von zusammen 8950 kg Bärgewicht, 1 mech. Werkstatt, 1 Abteilung für Weichenbau. Der Grundbesitz beträgt 77 445 qm, wovon 31 046 qm bebaut sind. Es sind vorhanden 1 Verwaltungsgeb. u. 28 Beamten- u. Arbeiterwohnungen. Beschäftigt werden zurzeit 60 Angestellte u. 680 Arbeiter. Die Ges. ist Mitglied des Vereins Deutscher Stahl- formgiessereien in Düsseldorf. Kapital: RM. 1 000 000 in 10 000 Inh.-Akt. zu je RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 2 200 000. Urspr. A.-K. M. 1 875 000, herabgesetzt 1881 auf M. 937 500 u. 1889 auf M. 625 000, erhöht in demselben Jahre auf M. 1 075 000; ferner erhöht von 1898 bis 1906 auf M. 2.2 Mill., dann erhöht 1920 u. 1922 auf M. 16 000 000 in 2080 St.-Akt. zu M. 300, 8800 St.-Akt. zu M. 1000, 480 St.-Akt. zu M. 1200 u. 6000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. (Über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927.) Lit. G.-V. v. 18./12. 1924 Umstell. von M. 16 000 000 auf RM. 1 560 000 (St.-Akt. 10: 1.5, Vorz.-Akt. 100: 1). Die Umstell. erfolgte derart, dass die St.-Akt. im Nenn- werte von M. 1200 auf RM. 180, die von M. 1000 auf RM. 150 u. die Vorz.-Akt. im Nennwerte von M. 1000 auf RM. 10 herabgesetzt wurden. Auf je 4 St.-Akt. im Nennbetrage von je M. 300 wurde 1 Aktie zu RM. 180 gewährt; auf je 1 Aktie von M. 300 wurde ein Anteilschein von RM. 45 ausgereicht, 4 Anteilscheine über RM. 45 konnten in 1 Aktie von RM. 180 umgetauscht werden. Die G.-V. v. 2./12. 1926 beschloss, das A.-K. von RM. 1 560 000 auf RM. 333 300 (9:2) herabzusetzen durch Einzieh. von RM. 60 000 Vorz.-Akt. u. einer St.-Akt. über RM. 150 sowie Zus. legung von je RM. 900 der übrigen St.-Akt. in je 2 Akt. über je RM. 100, ferner das herabgesetzte A.-K. um RM. 666 700 auf RM. /1 000 000 zu erhöhen. Durch Ausgabe von 6667 Aktien zu je RM. 100 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1926. Von den neuen Aktien wurden RM. 333 400 von einem Konsortium unter Führung des Herrn Paul Rohde, des Inhabers der Fa. Otto Mansfeld übernommen, während die restl. RM. 333 300 den alten Aktionären (1:1) zum Kurse von 120 % zum Bezuge angeboten wurden. Grossaktionäre: Die Aktienmehrheit (73.5 %) ist im Besitz der Rhein.-Westfäl. Stahl- u. Walzwerke A.-G. in Düsseldorf. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % zum R.-F. I (bis 10 % des A.-K.), vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, dann 4 % an St.-Akt., 7½ % Tant. an A.-R. (ausser fester Vergüt. Vors. jährl. RM. 4000 u. jedes Mitgl. RM. 2000), Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1928: Aktiva: Grundst. 100 000, Fabrikgeb. 603 455, Masch. u. Einricht. 514 016, Modelle 1, Öfen 76 793, Werkzeuge u. Geräte 1, Vorräte 310 047, Kassa u. Banken 88 849, Eff. u. Beteil. 1, Debit. 799 703. – Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. 250 000, Hyp. 26 800, Abschr. 215 264, Kredit. 639 801, Dubiosen 5000, Rückst. für Steuern u. Rest- löhne 189 216, Reingewinn 166 787. Sa. RM. 2 492 870. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 318 395, Steuern u. soz. Abgaben 328 579, Abschr. 104 179, Reingewinn 166 787. – Kredit: Gewinnvortrag 24 898, Fabrikation 893 043. Sa. RM. 917 942. Kurs Ende 1913–1928: 116, 117*, –, 188, 260, 130*, 151, 620, 850, 14 500, 22, 12, 17, 29.75, – (1927 eingestellt), 195 %. Notiert in Berlin. Notiz 1927 eingestellt. – Zulassung der Reichsmark-Aktien März 1928 in Berlin wieder erfolgt. Dividenden 1913/14–1927/28: 8, 12, 15, 25, 25, 5, 20, 15, 15, 0, 0, 0, 0, 8, 10 %. Direktion: Dipl. Ing. Gustav Englisch, Fabrikdir. Heinrich Franken.