7 Ö0 652 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. Baroper Walzwerk, Akt.-Ges. in Barop bei Dortmund. Gegründet: 20./2. 1884. Die Ges. übernahm bei ihrer Gründ. das vorm. Hammachersche Puddlings- u. Walzwerk. Zweck: Betrieb von Stahlwerken u. Walzwerken mit allen damit in Beziehung stehen- den Geschäftszweigen. Besitztum: Die Anlagen bestehen zurzeit aus einer Generatorenanlage von 9 Genera- toren mit Einrichtung für Gewinnung von Schwel- und Generatorgas und der Apparatur, um aus diesen Gasen Tieftemperaturteer, Generatorteer, schwefelsaures Ammoniak usw. zu gewinnen. Für den Betrieb sind tätig 1 Dampfmaschine, 1 Abdampfturbine und 34 Motore mit 815 Kw. nebst den nötigen Gebläsen, Exhaustoren, Kompressoren und Pumpen. Für den benötigten Dampf sind 3 Dampfkessel mit Gas- bzw. Kohlenfeuerung u. 2 Abhitzeverwerter angelegt. In neu erbauter Maschinenhalle sind 4 Gasmaschinen zu je 2000 PS. mit elektr. Generatoren und der erforderl. Schaltanlage sowie übrigen Einricht. für den ganzen Betrieb fertiggestellt. Ein Dieselmotor von 430 PS. dient als Aushilfe für Beleucht. u. Kleinkraft. In der Generatoranlage mit Nebenproduktengewinnung sind die Umbauten bis auf die Kühler- und Waschanlage beendet. Die in der Gas- anlage erzeugten Gase heizen sämtliche Ofen des Werkes u. liefern das Kraftgas für die Maschinen. Das Stahlwerk enthält 3 basische Martinöfen von je 40–50 t Chargengewicht u. 1 Elektrostahlofen von 6t Chargengewicht u. ist mit 6 Kranen ausgerüstet. Das Walz- werk hat 3 Gas-Stossöfen, 21 Gas-Blechwärmeöfen, 2 Kistenglühöfen, 2 Block-Vorwalzwerke mit 4 Walzgerüsten, 3 Feinblech-Doppelwalzenstrassen mit 14 Kalt- u. Warmwalzgerüsten u. 4 Dressierwalzgerüsten. Die Zahl der Motore im Stahl- u. Walzwerk beträgt 97 mit 2659 Kw. Dem Betriebe dienen Schmiede, Schlosserei u. Rohrschmiede, mechan. Werkstatt u. elektr. Reparaturwerkstatt sowie 2 Laboratorien. — Der Grundbesitz, auf dem sich die Werks- anlagen etc. befinden, beträgt 11 ha 47 a 44 qm —– davon 1 ha 63 a bebaut. Anschlussgeleise von ca. 500 m Länge vorhanden. Ausserdem hat die Ges. Grundbesitz von 1 ha 23 qm ca. 300 m vom Werk entfernt in der Gemeinde Menglinghausen. Das Werk lag wegen umfangreicher Umbauten u. Reparaturarbeiten von Okt. 1925 still. Die Arbeiten dauerten im Feinblechwalzwerk bis Ende Februar 1926, im Stahlwerk bis in den Mai 1926. Nach deren Fertigstellung wurde das Feinblechwerk im Februar u. das Stahlwerk im Mai 1926, beide zunächst in beschränktem Umfange, wieder in Betrieb genommen. – Das Werk gehört seit 1./7. 1927 der Rohstahlgemeinschaft mit einer Quote von 110 000 t an. Kapital: RM. 4 000 000 in 15 000 Aktien zu RM. 140, 4500 Aktien zu RM. 100 u. 1450 Aktien zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 3 000 000. Urspr. A.-K. M. 350 000, erhöht bis 1913 auf M. 3 000 000, dann erhöht von 1920 bis 1921 auf M. 16 200 000 in 15 000 St.-Akt. u. 1200 Vorz.-Akt. zu- RM. 1000 (über Kap.-Beweg. 5,. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. 29./1. 1926 von M. 16 200 000 auf RM. 2 172 000 in 15 000 St.-Akt. zu RM. 140 u. 1200 Vorz.-Akt. zu RM. 60. Die G.-V. v. 18./12. 1926 beschloss, das A.-K. um RM. 900 000 in 9000 St.-Akt. zu RM. 100 zu erhöhen. Die jungen Aktien wurden von einem Konsort. übern. mit der Verpflicht., sie zu 105 % den alten Aktion. in der Weise anzubieten, dass auf je 10 alte Aktien zu je RM. 140 drei neue Aktien zu je RM. 100 bezogen werden können. Die Kapitalserhöh. wurde von der Verwalt. mit der Not- wendigkeit der Schaffung neuer Mittel zur Vollendung der Stahlwerksausbauten begründet, ferner sollen sie der Ges. die Möglichkeit bieten, für die im Jahre 1928 fällige bis 1./8. 1928 zinsfrei gestundete Stinnesschuld von ca. RM. 1 000 000 gerüstet zu sein. Die G.-V. v. 20./12. 1928 beschloss Erhöh. um RM. 1 000 000 auf RM. 4 000 000 nach Einzieh. der Vorz.- Aktien in Höhe von RM. 72 000. Die Erhöh. erfolgt unter Ausschluss des gesetzl. Bezugs- rechtes der Aktionäre zum Kurse von 130 %. Die neuen, auf den Inhaber lautenden Aktien zu je RM. 1000 werden zwecks engerer Zusammenarbeit mit der Eisen- u. Stahlwerke Hoesch A.-G. von diesem Unternehmen übernommen u. sind für das neue Geschäftsjahr nur zur Hälfte div.-ber. u. erst ab 1./7. 1929 voll div.-ber. Grossaktionäre: Firma Wolf Netter & Jacobi in Berlin u. Eisen- u. Stahlwerk Hoesch A.-G. in Dortmund. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Bis Ende Nov. Stimmrecht: Je RM. 20 Nennwert jeder Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. bis 10 % des A.-K., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Rest 5 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt.), Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1928: Aktiva: Grundst. 185 000, Werksanlagen 3 403 000, Wohn- häuser 296 000, Kassa, Postscheck, Giro, Wechsel 60 280, Vorräte 799 036, Debit. 879 309. – Passiva: A.-K. 3 072 000, R.-F. 27 989, Kredit. 1 843 793, Akzepte 569 103, Reingewinn 109 740. Sa. RM. 5 622 626. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 225 815, Steuern u. Soziallasten 258 068, Verwalt.-Kosten u. Zs. 228 316, Reingewinn 109 740 (davon: R.-F. 5487, zum Ankauf der Vorz.-Akt. 87 840, Vortrag 16 413). Sa. RM. 821 941. – Kre dit: Betriebsgewinn RM. 821 941. Kurs Ende 1913–1928: In Berlin; 126, 75, 91*, —, 210, 229.75, 142*, 205, 1110, 1035, 13 800, 33.7, 36, 6, 135, 110, 90 %. Dividenden 1912/13–1927/28: 10, 0, 0, 13, 20, 20, 6, 50, 25, 50, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %