34 372 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. Zweck: Betrieb u. die Neuaufnahme von Fabrikationszweigen der Hütten- u. Metall- industrie u. der chem. Industrie. Die Ges. ist auch zum Erwerb, zur Pacht. u. Erricht. sowie zur Veräuss. von Anl. u. Grundstücken, soweit dies zur Erreich. ihres Zweckes erforderl. ist, sowie zur Erricht. von Zweigniederlass. im In- u. Auslande u. Beteil. an and. inländ. Unternehm., deren Geschäftsbetrieb mit dem Zweck der Ges. oder ähnlichen Zwecken in Verbindung steht, berechtigt. Besitztum: Die Grundstücke bestehen aus dem in Niederschöneweide liegenden Fabrik- gelände von 8622.50 am bebauter und 9044.78 qm unbebauter Fläche, wozu die Ges. im fahre 1927 noch ein Gelände von 675 qm bebauter u. 4607 qm unbebauter Fläche erworben hat. Sämtl. Grundst. mit Bahn- u. Wasseranschluss. An Gebäuden besitzt die Ges. in Berlin- Niederschöneweide 3 Wohnhäuser, 1 Verwaltungsgebäude mit Meisterwohnungen u. Be: triebsbüros, Lager-Arbeiter-Aufenthaltsraum u. Waschräume, 1 Wohlfahrtsgebäude mit Meisterwohnungen, 4 Ofenhäuser, 1 Silogebäude, 1 Pumpenhaus, 1 Gebäude mit Auf- bereitungsanlage, Laboratorium, Probenahme, Transformatoren- u. Lagerraum, 1 Briketterie, Lagerhallen u. sonstige Nebenräume, Reparaturwerkstätten wie Schlosserei, Schmiede u. Tischlerei. — An Maschinen sind vorhanden 1 Lokomobile, Brikettiermaschinen, Gebläse für Schachtöfen, Kugelmühlen, Magnet- und Siebmaschinen, elektr. Gasentstaubungsanlage u. Umluftfilteranlage. – An Bahnanlagen befinden sich auf dem Werk Niederschöneweide etwa 500 m Normalspurgleis, bestehend aus 2 Hauptgleisen mit 4 Nebengleisen u. den dazu- gehörigen 4 Drehscheiben, sowie 3 Waggonwaagen mit der für die Bewegung der Waggons auf dem Werk erforderl. Spillanlage, ausserdem etwa 700 m Schmalspurgleis. In ihren Fabrikanl. betreibt die Ges. u. a. 1 Kupfer-Raffinerie, 1 Legierungshütte für Rotguss u. Bronzen, 1 Messinghütte für Blockmessing, 1 Zinnhütte verbunden mit einer Abteil. zur Herstellung von Regel- u. anderen Weissmetallen, 1 Bleihütte mit Unterabteil. zur Herstell. von Schrift-, Setzmasch.- u: Lagermetallen, 1 Aufbereitungs- u. Briketterie-Anlage, 1 Schacht- ofen-Anlage für Blei- u. Zinnrückstände, 1 weitere Schachtofen-Anlage für Kupfer- u. Bronzerückstände, 1 elektr. Staubreinigungs-Anlage. Zahl der Angest. u. Arb. etwa 300. Wegen Unrentabilität ist das Werk Velten Anfang 1924 stillgelegt und 1928 verkauft worden. Die frühere Beteilig. an der Chem. Fabrik Oberschöneweide G. m. b. H. wurde 1926 abgestossen. Zur Beseitig. der Unterbilanz aus 1925 fand Anfang 1926 Kapital-Herabsetzung statt (s. auch Kap.). Kapital: RM. 1 000 000 in 30 000 Aktien zu RM. 20 (davon 15 000 zus.gefasst als Global-Akt. zu je 50 Stück u. 9000 zus. gefasst als Global-Akt. zu je 5 Stück) u. 400 Akt. zu RM. 1000. Urspr. M. 1 550 000 (Vorkriegskapital), erhöht. bis 1923 auf M. 105 Mill. in 100 000 St.-Akt. u. 5000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kap.-Beweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927) Lt. a. o. G.-V. v. 16./12. 1924 Umstell. von M. 105 Mill. auf RM. 1 005 000 (St.-Akt. 100: 1, Vorz.-Akt. 1000: 1) in 50 000 St.-Akt. zu RM. 20 u. 5000 Vorz.-Akt. zu RM. 1, letztere unter Zuzahlung. Lt. G.-V. v. 12./4. 1926 Herabsetz. des A.-K. (s. auch oben) um RM. 400 000 durch Zus. legung der St.-Akt. im Verh. 5:3. Die gleiche G.-V. beschloss Wiedererhöh. um RM. 400 000 in 400 St.-Akt. zu RM. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1926. Die neuen Aktien wurden von einem Konsort., dem die Firma H. Schoyer angehört, zu pari fest übernommen. Das Bezugrecht der Aktion. wird ausgeschlossen. Die G.-V. v. 27./3. 1929 beschloss Einziehung der RM. 5000 Vorz.-Akt. aus dem Gewinn für 1928. Grossaktionäre: Die Aktienmehrheit befindet sich im Besitz der Firmen H. Schoyer, Metalle, Charlottenburg, u. Alfred Dreifuss, Berlin. Anleihe: M. 8 Mill. in 5 % Obl. von 1921. Die Anleihe ist zum 1./8. 1926 zur Rückzahl. gekündigt. Ablösungs-Betrag einschl. Zs. für 1925 u. 1926 = RM. 3.40 für je M. 1000. Ende 1928 noch nicht eingelöst RM. 717. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Akt. zu RM. 20 = 2 St., 1 St.-Akt zu RM. 1000 = 100 St., 1 Vorz.-Akt. 3 St. in best. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. a. o. Abschreib. u. Rückl., 6 % Div., vertragsm. Tant. an A.-R. (ausser fester Vergüt. von RM. 1200 je Mitgl., der Vors. u. Stellv. je das Dopp.), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Grundst. 242 000, Geb. 159 000, Masch., Bahnanlage, Inv. u. Gespann 186 865, Kassa u. Schecks 84 390, Wechsel 8075, Bankguth. 340 425, sonst. Aussenstände 492 936, Warenbestand 742 079, Wertpapiere 2767. – Passiva: A.-K. 1 005 000, R.-F. 15 000, noch nicht eingelöste Oblig. 717, noch nicht abgehob. Div. 170, Bankschulden 190 000, sonst. Schulden 572 499, Akzepte 300 000, Gewinn 175 152. Sa. RM. 2 258 540. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. einschl. Zs. u. Steuern 553 884, Abschr. 168 537, Gewinn 175-152, (davon R.-F. 35 000, Div. 100 300, Tant. an A.-R. 4444, Einzug der Vorz.-Aktien u. Zuführung dieser Summe an den R.-F. 5000, Vortrag 30 408). – Kredit: Gewinnvortrag aus 1927 18 938, Waren und Hüttenlohne abzügl. Betriebs-Unk. 878 635. Sa. RM. 897 574. Kurs Ende 1927–1928: 125, 142 %. Eingeführt in Berlin im Juli 1927. – Die Aktien nhotierten vor der Sanierung in Berlin u. Frankfurt a. M. Kurs Ende 1920–1925; 365, 630, 5200., 1.5, 0.55, 0.375 (PM.) %. Notiz in Berlin u. Frankfurt a. M. 1926 eingestellt. Dividenden 1914–1928: 16, 100, 18, 18, 12, 20, 20, 24, 100, 0, 0, 0, 6, 8, 10 % (Div.-Schein 3. Direktion: Erich Lewy. Stellv. Dr. Fritz Bartsch. Prokuristen: C. Reimer, Georg Klatt, Kurt Naumann. *=