382 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. und Brikettwerk Concordia-Liblar G. m. b. H. in Kierdorf, Kreis Euskirchen (Stammkap. RM. 20 000), Gewerkschaft Kohlenquelle, Braunkohlenbergwerk u. Brikettfabrik in Kierdorf. 2 Diese Tochterges. sind vertraglich verpflichtet, die ihnen von der Hubertus-Ges. über. wiesenen Aufträge u. Liefer. an Briketts u. Rohkohlen auszuführen, wogegen der Betrieb in den Anlagen der Tochterges. durch die Hubertus-Ges. geführt wird; die Abraumarbeiten sind einem Unternehmer übertragen. Die Tochterges. beuten auf Grund eines zeitlich un- begrenzten Pachtvertrages das mit dem Hauptfeld von Hubertus markscheidende Gruben- feld Concordia in einer Gesamtgrösse von 2 894 500 qm, wovon etwa ein Drittel ausgekohlt ist, gegen Zahlung einer Jahrespacht aus. Das Braunkohlenflöz dieses Feldes ist durch Tagebau aufgeschlossen. Die Tochterges. besitzen insges. 3 Brikettfabriken mit 16 Pressen (darunter 1 Doppelpresse) mit einer jährl. Leistungsfähigkeit von 240 000 t. Ihre Dampf- anlagen umfassen 22 Kessel mit 1750 qm Heizfläche; die Maschinenleistung der elektrischen Anlagen beträgt 720 KW. Die Tochterges. verfügen über einen eigenen Grundbesitz von 436 594 qm, wovon 24 153 qm für industrielle Gebäude und 3840 qm für Wohn-, Wirt- schafts- u. Wohlfahrtsgebäude in Anspruch genommen werden. Der Rest ist ganz für Tagebau, Eisenbahnanschlüsse und Fabrikhöfe benutzt; ausserdem sind für derartige Anlagen noch rund 5000 qm Fläche des Pachtfeldes Concordia in Benutzung. Ferner sind 13 Wohngebäude mit 25 Wohnungen für Angestellte und Arbeiter vorhanden. –— Sämtliche Betriebe der Hubertus-Ges. u. ihrer Tochterges. sind durch eig. Gleise an die Reichsbahnlinie Horrem-Liblar angeschlossen, die Werke Brendgen u. Kohlenquelle ausserdem an die Köln-Bonner Eisenbahn. Die gesamte Belegschaft beträgt zur Zeit 49 Angest. u. rd. 650 Arb. – Ferner ist die Ges. mit RM. 191 600 an der Vereinigungsges. Rheinischer Braunkohlenbergwerke G. m. b. H. in Köln beteiligt (St.-Kap. RM. 6 000 000), Die Ges. u. ihre Tochterges. sind gemeinschaftlich Mitgl. des Rheinischen Braun- kohlen-Syndikats G. m. b. H. in Köln, das als Verkaufsorganisation nach dem Kohlen. wirtschaftsgesetz den Vertrieb der Erzeugnisse der rheinischen Braunkohlenunternehm- durchzuführen hat. Die Beteilig. am Brikettabsatz des Syndikats betragen: Hubertus 180 000 t, Kohlenquelle 120 000 t, Carl Brendgen 60 000 t, Concordia-Liblar 80 000 t. Statistik: Das Jahreskontingent der Hubertus- u. ihrer Tochter-Ges. im Syndikat beträgt 440 000 t Briketts u. 500 000 t Rohkohle, d. h. 5.55 % Anteil an Briketts u. 5.146 % Anteil an Rohkohlen. Gesamtförderung u. Produktion von Hubertus: 1924 1925 1926 1927 1928 KRdlenk 1137 407 1 375 000 1 404 183 1534 520 1 442 048 t Brikettes . 337 105 411 020 427 731 470 260 430 989 t Absatz an Rohkohle — 25 045 10 461 t Absatz an Briketts 455 373 430 741 t Kapital: RM. 4 300 000 in 13 000 St.-Akt. zu RM. 300 u. 4000 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Die Vorz.-Akt. haben Anspruch auf eine Vorz.-Div. von 6 % mit Nachzahlungsverpflicht. Urspr. M. 4 500 000 (Vorkriegskapital). 1919 Erhöh. um M. 4 000 000 in 4000 Stück 6 % Vorz. Akt. Weiter erhöht 1920 um M. 4 500 000. Lt. a. o. G.-V. v. 22./12. 1924 Umstell. von M. 13 000 000 auf RM. 3 100 000 durch Herabsetz. des Nennwertes der St.- u. Vorz.-Akt. von M. 1000 auf RM. 300 bzw. RM. 100. Lt. G.-V. v. 18./12. 1926 Erhöh. um RM. 1 200 000 in 4000 St.-Akt zu RM. 300 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1927. Die neuen St-Akt. sind zum Kurse von 130 % von einem unter Führung des Bankhauses Sal. Oppenheim jr. & Cie. in Köln stehenden Bankenkonsort. übern. worden, das einen Teilbetrag von RM. 1 033 200 den Inh. der alten RM. 3 100 000 Aktien derart zum Bezuge angeboten hat, dass auf je RM. 900 alte Aktien eine neue St.-Akt. über RM. 300 zum Kurse von 135 % bezogen werden konnte. Die restl. RM. 166 800 neuen St.-Akt. sind für Rechnung der Ges. von dem Bankenkonsort. verwertet worden. – Die der Ges. aus der Kapitalerhöh. zugeflossenen Mittel sind für Betriebsverbesserungen bestimmt. Anleihen: I. M. 1 500 000 in 5 % Oblig. von 1906. II. M. 1 700 000 in 4½ % Schuldver- schreib. v. 1911 Zwecks Barablös. wurden beide Anleihen zum 1./11. 1926 gekündigt. Ab- lösungsbetrag RM. 128.65 für je M. 1000. Die Genussrechte für Altbesitz wurden durch Barzahl. von RM. 50 für jedes anerkannte Genussrecht abgefunden. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Akt. = 1 St., 1 Vorz.-A. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Gr. 0 des A.-K.), etwaige Sonderrückl., Bildung eines Div.-R.-F., 6 % Div. an Vorz.-Akt. mit Nachzahl.-Anspruch, 4 % Div. an St.-Akt., noch 4 % Grund-Div. an alle Aktien, 8 % Tant. an A.-R. (ausserdem feste Vergüt. von RM. 15 000). Rest weitere Div. an St.-Akt. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Grubengerechtsame 1 200 000, Grundstücke 133 072, Wohnungen 66 400, Betriebsanlagen 2 825 854, Material. 201 717, Brikettbestand 2140, Kassa 2467, Kontokorrent: Schuldner einschl. Bankguth. 2 262 200, Wertp. 100, Beteil.: Tochterges. 1 441 208, Rhein. Braunkohlen-Syndikat 110 000, Vereinig.ges. 191 600, Hyp. 371 541, Kaut. 2100. —– Passiva: A.-K. 4 300 000, Anleihen 180 912, nicht abgehob. Div. 1512, R.-F. 651 594, Div.-R.-F. 40 000, Abschr.-F. 2 642 484, Kontokorrent: Gläubiger 645 014, Transit. 25 288, Delkr. 19 289, Gewinn 304 306. Sa. RM. 8 810403.