3 I – Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 387 Besitztum: Der gegenwärtige Grundbesitz der Ges. beträgt ca. 730 400 qm, davon in Freital 458 400 qm, in Cainsdorf ca. 262 000 am. Bebaut sind in Freital ca. 76 300 qm, in Cainsdorf ca. 55 000 qm. Die Ges. besitzt Erzgrubenfelder in Sachsen u. Thüringen in einem Ausmasse von ca. 7 150 000 qm. Im Zus. hang mit den Grubenfeldern besitzt sie noch Liegenschaften von ca. 10 000 qm. Das Werk Freital Döhlen besteht aus einem Siemens-Martin-Qualitätsstahl-Werk mit 8 ÖOfen von 10–45 t Fassungsvermögen; einem Walzwerk mit 5 Walzenstrassen; einem Hammerwerk mit hydraul. Schmiedepresse mit 1200 t Pressdruck, schweren u. mittleren Dampfhämmern, sowie einer Kleinschmiede; Stahlformgiesserei; mechanische Bearbeitungs- werkstätte; Federnfabrik; Presswerk; Präzisions-Stangen- u. Draht-Zieherei; sowie einer grösseren Anzahl von Nebenbetrieben, wie Glüherei, Härterei, Vergüterei, einer Versuchs- anstalt mit chemischen, physikalischen u. metallographischen Laboratorien u. a. m. Die Haupterzeugnisse des Döhlener Werkes sind: Hochwertige Werkzeugstähle legiert u. unlegiert; hochwertige Baustähle, legiert u. unlegiert für den Kraftwagen- u. Flugzeugbau, sowie Sonderstähle aller Art; Hartmanganstähle in gewalzter, geschmiedeter u. gegossener Aus- führung; Siemens-Martin-Gussstahl für Maschinenteile, Fahrrad- u. Nähmaschinenteile, Pflugschare u. a. m.; Siemens-Martin-Stähle in Dinorm-Güte u. Sonder-Qualitäten; Siemens- Martin-Spezial-Hochleistungs-Automaten-Material in den verschied. Profllen u. Dimensionen in rohgewalzter u blank u. präzis gezogener Ausführ.; Schmiedestücke jeder Art u. Grösse nach eingesandter Zeichnung bis zu einem Stückgewicht von 20 t, sauber geschmiedet, sowie vor- u. fertigbearbeitet, ferner Gesenkschmiedestücke; Stahlformguss jeder Art u. Grösse nach eingesandtem Modell oder eingesandter Zeichnung bis zu einem Stückgewicht von 25 t; Stahlflaschen für flüssige u. verdichtete Gase; Reichsbahn-Hülsenpuffer (Einheits- puffer) u. sonst. Waggonbeschlagteile; Eisenbahnschienen u. sonst. Oberbaumaterial für die Reichsbahn; Grubenschienen verschied. Profile; Federn jeder Grösse für Fahrzeuge aller Art u. für stationäre Maschinen. Das Werk Cainsdorf in Sachsen besteht aus einem Martinwerk mit 4 Öfen von je 15–20 t Inhalt, Dampfhämmern u. Luppenstrecke, Walzwerk mit 5 Walzenstrassen, Dinaswerk, Weichenbau u. Maschinenreparatur-Abteil. In Betrieb ist gegenwärtig nur die Abteil. Weichenbau u. die Maschinenreparatur-Werkstätte. Es werden 2. Zt. Weichen mit Zubehör für Reichs-, Privat- u. Strassenbahnen hergestellt. In den Werken Freital-Döhlen u. Cainsdorf werden etwa 2500 Beamte u. Arbeiter beschäftigt. Die Sächsischen Gussstahlwerke gehören folgenden Verbänden an: Stahlwerksverband A.-G., Düsseldorf, Halbzeug- u. Oberbaumaterialien, Stabeisen, Verband Deutscher Stahl- flaschenfabriken, Düsseldorf, Deutscher Federn-Verband G. m. b. H., Bochum, Verein Deutscher Stahlformgiessereien, Düsseldorf, sowie einer Reihe kleinerer Verbände. Die Verbände bezwecken Förder. des Stahlgewerbes durch die Festlegung von Richtlinien zwecks Förderung des Absatzes nach dem In- u. Auslande. Beteiligungen: Die Ges. ist Eigentümerin der beiden Werkshandelsfirmen Sächsische Gussstahl-Handels G. m. b. H. mit Sitz in Berlin u. Dresden, von denen sie sämtl. Anteile besitzt. Kapital: RM. 7 000 000 in 10 000 Akt. zu RM. 100 (Nr. 1–10 000) u. 6000 Akt. zu RM. 1000 (Nr. 10 001–16 000). – Vorkriegskapital: M. 4 750 000. Urspr. M. 540 000, erhöht von 1916–1922 auf M. 56 000 000 in 2500 Akt. zu M. 600, 45 398 Akt. zu M. 1200 u. 14 Akt. zu M. 1600 (Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 20./12. 1924 von M. 56 000 000 auf RM. 7 000 000 (M. 1200 = RM. 150 u. M. 1600 = RM. 200). Lit. G.-V. v. 21./12. 1928 Anderung der Einteil. des A.-K. in Akt. zu RM. 100 u. 1000. Hypothekar-Anleihe: RM. 4 000 000 in 6 % Teilschuldverschreib lt. Beschluss v. 28./1.1927, rückzahlbar zu 102 % 3000 Stücke zu RM. 1000 u. 2000 Stücke zu RM. 500, lautend auf den Namen der Deutschen Bank Fil. Dresden oder deren Order u. durch Indbss. übertragbar. Zs. auf Goldbasis 1./4., 1./10. Tilg. ab 1./4. 1932 durch jährl. Auslos. ab 1932 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Goldmark-Hyp. zur I. Stelle auf den gesamten Grundbesitz der Ges. in Freital-Döhlen b. Dresden. – Zahlst.: Ges.-Kasse; Berlin u. Dresden: Deutsche Bank, Dresdner Bank; Berlin: Delbrück Schickler & Co. — Kurs Ende 1928: 72 50 %. Die Anleihe wurde Februar 1928 in Dresden zugelassen. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Juli-Dez. Stimmrecht: Je nom. RM. 50 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (bis 20 % des A.-K. ist erreichth), vertragsm. Tant. an Vorstand, 4 % Div., vom ÜUbrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen jährl. Vergüt. von zus. RM. 25 000), Rest nach G.-V.-B. 8 Bilanz am 30. Juni 1928: Aktiva: Fabrikgrundst. 1 041 926, Grubenfelder 1, Geb. 2 025 529, Eisenbahnen 135 900, Masch. u. Öfen 4 553 147, Werkz. u. Geräte, Kokillen, Walzen- park u. Reserveteile 650 663, Modelle 1, Patente 1, diverse Material., Rohmaterial., Fabrikate 3 052 029, Debit., einschl. Anzahl. auf Neubauten 6 174 654, Kassa u. Wechsel 278 079, Eff. 1, Beteil. 425 000, Anleiheagio 300 000, (Avale 118 970). – Passiva: A.-K. 7 000 000, R.-F. 870 723, Anleihe 4 000 000, Verbindlichk. 6 270 270, Gewinn 495 940, (Avale 118 970). Sa. RM. 18 636 934. 253