390 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. Hamm, Lippstadt u. Belecke (Walzwerke, Drahtwerke, Drahtseilerei, Verzinkereien), Westfälische Union, Nachrodt (Walzwerke, Giessereien, Verzinnerei), Düsseldorfer Röhren- u. Eisenwalzwerke, Düsseldorf (Stahlwerke, Walzwerke, Werkstätten), Hochofenwerk Bergeborbeck (Hochöfen). Vereinigte Stahlwerke v. d. Zypen u. Wissener Eisenhütten A.-G., Köln-Deutz: Eisenwerke: Stahlwerke v. d. Zypen, Köln-Deutz (Stahlwerk, Walzwerke, Werkstätten), Wissener Eisenhütten, Wissen u. Aue (Hochöfen, Walzwerke, Verzinnereien). Rheinische Stahlwerke A.-G., Duisburg-Meiderich: Eisenwerke: Hütte Meiderich in Duisburg-Meiderich u. Werke in Duisburg u. Wan- heim (Hochöfen, Stahlwerke, Walzwerke, Werkstätten, Maschinenfabriken), Röhren- werke Hilden u. Benrath (Walzwerke, Eisengiessereien), Fittingswerke Immigrath. Tfittingsfabrikation), Wurag, Hohenlimburg u. Wickede (Kaltwalzwerk, Drahtwerk) Die mit den aufgeführten Werksanlagen verbundenen Nebenbetriebe wie Zement- fabriken, Thomasschlackenmahlwerke, Erzgruben, Kalkstein-, Dolomit-, Ton- u. Quarzit- Gewinnungsanlagen sind ebenfalls mit eingebracht worden. Besitztum: Der gesamte Grundbesitz der Ges. umfasst 135 000 000 qm, von denen 32 000 000 qm auf Industriegelände entfallen. Lage der Werke: Die Zechen u. Hüttenbetriebe der in der Vereinigte Stahlwerke A.-G. zusammengeschlossenen Unternehmungen d. Gründerges. liegen zum überwiegenden Teil in einem durch die Linien Hamm-Dinslaken–Düsseldorf begrenzten Dreieck u. sind durch umfangreiche, zum Teil werkseigene Anschlussnetze an die Reichsbahn u. die grossen west- deutschen Wasserstrassen angeschlossen. Die Lage ihrer Hauptproduktionsstätten in der un. mittelbaren Nähe des Rheins u. der westlichen Kanäle u. der dadurch hergestellte unmittelbare Anschluss an die deutschen u. belgisch-holländischen Seehäfen bietet ihnen die Möglichkeit, ihre zur Verhüttung gelangenden ausländischen Erze möglichst billig zu beziehen u. die zur Ausfuhr bestimmten Produkte von der Kohle bis zum Fertigfabrikat mit den geringsten Frachtkosten an den Seedampfer:zu befördern. Eisenbahnanlagen: Die gesamte An- u. Abfuhr belief sich 1925 auf über 87 Mill. t. Die Werke verfügen über 436 Normalspur-Lokomotiven u. über mehr als 11 000 eigene Waggons. Gesamtlänge der vorhandenen normalspurigen Gleisanlagen ca. 1290 km. Hafenanlagen: Eigene Häfen der Ges. mit einem Flächeninhalt von über 1½ Mill. qm sind zum möglichst billigen u. schnellen Umschlag der Massengüter mit 54 Kranen u. Verladebrücken modernster Bauart ausgestattet. Die Leistungsfähigkeit dieser Anlagen beträgt ca. 20 Mill. t. Kohlenbergbau: Die Zechen der Ges. werden in 4 Gruppen (Dortmund, Bochum, Gelsenkirchen u. Hamborn) eingeteilt: Gruppe Dortmund für die Zechen: Erin, Westhausen, Hansa, Adolf von Hansemann, Tremonia, Zollern I u. II, Germania 1 u. 2, Minister Stein, Fürst Hardenberg. Gruppe Bochum für die Zechen: Bruchstrasse, Dannenbaum, Prinz-Regent, Fried- licher Nachbar, Engelsburg, Carolinenglück. Gruppe Gelsenkirchen für die Zechen: Nordstern, Zollverein, Holland, Graf Moltke, Rheinelbe-Alma, Bonifacius, Pluto. Gruppe Hamborn für die Zechen: Friedrich Thyssen Schachtanlagen 2/, 3/7, 48 u. Beeckerwerth, Rönsbergshof, Lohberg, Westende. Die Ges. besitzt 34 in Betrieb befindliche Schachtanlagen mit 116 Kohlenschächten. Die Kohlenfelder haben eine Ausdehnung von etwa 360 Mill. qm. Die anstehenden Kohlen- vorräte bis zu einer Teufe von 1500 m werden auf 5.3 Milliarden t geschätzt. Die Förde- rung betrug im Jahre 1925 rund 23 Mill. t Steinkohle. Die Förderfähigkeit kann jedoch als bedeutend grösser angesehen werden. Schätzungsweise ist sie 50 % höher als der Förder- durchschnitt der letzten Zeit. Gesamtbeteilig beim Rheinisch-Westfälischen Kohlensyndikat am 1./10. 1928: 36 192 020 t = rund 21.92 %, Kohlenverkaufsbeteiligung 25 884 500 t = 18.85 %, Koksverkaufsbeteiligung 8 473 900 t = 21.60 %, Brikettverkaufsbeteiligung 1 200 650 t = 15.26 %, Verbrauchsbeteiligung 10 307 520 t = 37.10 % der Beteiligung sämtl. Syndikatsmitglieder. Koksgewinnung: Die Ges. verfügt über 26 Kokereien, die eine jährliche Leistungs- fähigkeit von über 11 Mill. t Koks aufweisen. Bei der Verkokung der Kohle werden in eigenen ausgedehnten Anlagen an Nebenprodukten gewonnen: Ammoniak, Benzol, Teer, Pech. Ol, Naphthalin etc. Eisenwerke: Die Roheisenerzeugung erfolgt in 14 Hochofenwerken mit 64 Hochöfen. — Die reinen Hochofen- u. Giesserei-Werke Schalker Verein, Hütte Vulkan Duisburg, Friedrich Wilhelms-Hütte, Hüttenbetrieb Meiderich sowie Hochofenwerk Wissen Spundwandeisen sind betriebstechnisch zusammengefasst derart, dass nach Möglichkeit auf jedem dieser Werke nur ein oder zwei Spezial-Roheisen-Sorten hergestellt werden, während auf den Hochofenanlagen der gemischten Werke im allgemeinen nur Thomas-Roheisen erblasen wird. Von den grossen gemischten Werken sind die unmittelbar nebeneinander liegenden Betriebe Phoenix (Ruhrort) u. Rheinstahl (Meiderich) zu einem Werke verschmolzen; desgl. sind die Betriebe der Dortmunder Union u. des Hörder Vereins unter einheitlicher Leit. zus. gefasst. Die Jahresleistungsfähigkeit beläuft sich auf ca. 10 Mill. t Roheisen. Beteil. (Stand am 1./10, 1928) beim Roheisenverband: Versandbeteil. 38.440 %, Verbrauchsbeteil. 55.609 % der Gesamtbeteilig.