406 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. Geisweider Eisenwerke Actiengesellschaft, Geisweid, Kreis Siegen. Gegründet: 30./12. 1879; eingetr. 7./1. 1880. Firma 3./12. 1920 Geisweider Eisenwerke A.-G. Vorbes. J. H. Dresler. Zweck: Betrieb von Bergwerken u. Hütten, insbes. der Hochöfen, Stahlwerke u. Walzwerke der Ges., Verhüttung, Verarb. u. Verwert. der von der Ges. auf eig. Gruben gefundenen oder anderweitig angeschafften Eisenerze u. sonst. Mineralien, Metallen, Erden u. Fossilien. Besitztum: Die Ges. übernahm das seit 50 Jahren von der Firma J. H. Dresler sen. betrieb Eisenhütten- u. Walzwerk in Geisweid. Die Ges. betreibt ein mit Cowper-Apparaten, Dampf- u. Gasgebläsemasch. ausgerüstetes Hochofenwerk mit 2 Hochöfen, 2 Siemens-Martin-Stahl- werke mit 6 Martinöfen, ein Block- u. Platinenwalzwerk. ein Grob- u. Mittelblech-Walzwerk, ein Feinblechwalzwerk u. ein Stab- u. Faconeisen-Walzwerk. Die Beteil. der Ges. sind in der Rohstahlgemeinschaft 150 797 t, Stabeisenverband 31 980 t, Grobblechverband 43 383 t. Die Ges. beschäftigt z. Zt. 900 Arb. u. Beamte. Entwicklung: Im Geschäftsj. 1924/25 lag das Grob- u. Mittelblechwalzwerk still, während ein Hochofen mit kleinen Unterbrechungen das ganze Geschäftsjahr über im Betrieb war u. das Feinblech-, Stabeisen- u. Blockwalzwerk ziemlich regelmässig arbeiten konnten. Im Geschäftsjahr 1925/26 war die Wiederinbetriebnahme des Grob- u. Mittelblechwalzwerkes nicht möglich. Der im Betrieb befindl. Hochofen musste wegen zu grosser Roheisenvorräte Ende Oktober 1925 einige Monate ausser Betrieb genommen werden. Der gesamte Effekten- besitz der Ges. wurde 1925 zum Buchwerte von RM. 3 980 000 verkauft. Beteiligungen: Ende 1916 erwarben die Geisweider Eisenwerke die Mehrheit der Kuxe der Erzgrube Pfannenberger Einigkeit, davon sind 300 Stück an den Lothringer Hütten- verein Aumetz-Friede weiter verkauft, im Besitz der Geisweider Eisenwerke sind zurzeit 303 Kuxe, auf welche im J. 1926 eine Zubusse von M. 300 pro Kux erhoben wurde. Auch erwarben die Geisweider Eisenwerke die Kuxenmehrheit der Gew. Ulrich, welche die Grube Alte Landeskrone besitzt. Ferner besitzt die Ges. 323 Kuxe der Gewerkschaft Thalsbach, deren Anlagen stilliegen. Die Beteilig. an den Grevenbrücker Kalkwerken mit einem Kapital von RM. 159 000 beträgt 50 %. Kapital: RM. 4 500 000 in 4100 St.-Aktien u. 400 Prior.-Aktien zu RM. 1000. Die Prior- Aktien geniessen Anspruch auf 6 % Vorz.-Div. mit Nachzahl.-Pflicht. – Vorkriegskapital: M. 4 500 000. Das St.-A.-K. betrug urspr. M. 1 200 000; nach u. nach erhöht bis 1911 auf M. 4 500 000. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 29./1. 1925 in bisher. Höhe auf Reichsmark-Währ. Grossaktionäre: Das A.-K. befindet sich fast ganz im Besitz von Thyssen u. Klöckner. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Juli-Okt. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. 0 des A.-K.), vertragsm. Tant. an Beamte, 6 % Div. an Prior.-Aktien mit Nachzahl.-Anspruch, ferner an Spez.-R.-F., der in erster Linie zur Sicherstell. der pünktl. Zahlung der Div. an die Vorz.-Akt., dann aber auch zur Rückzahl. von aufzunehmenden Grundschulden dienen soll, RM. 15 000 (bis RM. 60 000), 4 % Div. an St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R., (mind. RM. 1500 jährl. an jedes Mitgl.), Überrest weitere Div. gleichmässig an beide Aktienarten nach Verhältnis ihres Nennbetrages bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1928: Aktiva: Anlagen 3 662 919, Beteil. 494 252, Debit. 1 000 822, Kassa, Wechsel, Giro, Postscheck 17 410, Vorräte 1 926 129, (Bürgschaften 153 308). – Passiva: A.-K. 4 500 000, R.-F. 259 186, Spez.-R.-F. 60 000, Löhnung 94 096, Div. u. Tant. 290 120, Steuer-Rückl. 60 000, Kredit. 1 835 519, (Bürgsch. 153 308), Vortrag 2612. Sa. RM. 7 101 534. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 210 899, zum gesetzl. R.-F. 14 914, zum Spez.-R.-F. 9000, Steuer-Rückl. 60 000, Div. 278 000, Tant. 12 000, Vortrag 2612. – Kredit: Vortrag 18 230, Rohgewinn nach Abzug aller Unk., Zs., Steuern u. soz. Lasten 569 196. Sa. RM. 587 426. Kurs Ende 1913–1928: St.-Aktien: 157, 120*, –, 210, 250, 155*, 545, 1074.75, 1034, –, 60, –, –, –, –, – %. Prior.-Akt. nicht eingeführt. Notiert in Berlin. Dividenden 1912/13–1927/28: St.-Aktien: 11, 0, 0, 18, 22, 28, 10, 25, 30, 48, 4 % – GM. 2, 0, 0, 0, 6, 6 %. Prior.-Akt.: 13, 6, 6, 20, 24, 30, 12, 27, 32, 50, 6 % £ GM. 2, 0, 6, 6, 8, 8 %. Direktion: Ernst Nostiz, Siegen; Wilhelm Nettlenbusch, Geisweid. Aufsichtsrat: (Mind. 5) Vors. Dr. jur. h. c. Fritz Thyssen, Mülheim-Ruhr-Speldorf; Stellv. Geh. Komm.-Rat Dr.-Ing. h. c. Peter Klöckner, Haus Hartenfels b. Duisburg; Hüttendir. Dr. Schuh, Duisburg-Meiderich; Hans Thyssen, Mülheim-Ruhr; Dr. rer. pol. e. h. Florian Klöckner, M. d. R., Löttringhausen; Dir. Julius Grauenhorst, Rauxel i. W.; Rechtsanw. Dr. jur. Wilhelm Späing, Düsseldorf-Obercassel; Dir. Friedr. von Holt, Haspe; vom Betriebsrat: K. Pieck, A. Schneider. Zahlstellen: Berlin: Disconto-Ges.; Köln: A. Schaaffhaus. Bankverein u. dessen sonst. Niederlass.; Siegen: Siegener Bank, Fil. der Deutschen Bank.