Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Tortgewinnung. 407 Rheinisch-Westfälische Stahl- u. Walzwerke Akt.-Ges. in Gelsenkirchen i. Westf., Bochumer Str. 86. Hauptverwaltung: Düsseldorf, Breite Str. 29. Gegründet: 28./12. 1889; eingetr. 21./1. 1890. Übernommene Firmen W. Munscheid, Eisen- giesserei in Gelsenkirchen u. Munscheid & Co., Stahlwerke ebenda. Firma bis 19./11. 1915: Gelsenkirchener Gussstahl- u. Eisen werke vorm. Munscheid & Co. A.-G.; bis 2./12. 1926: Gelsenkirchener Gussstahl- u. Eisenwerke A.-G. Zweigniederl. in Hagen i. W., Haspe u. Düsseldorf-Oberkassel; Verkaufsbüros in Berlin, Frankfurt a. M., Düsseldorf, Dresden u. Magdeburg. Zweck: Herstellung u. Handel in Eisen- u. Stahlwaren, sowie Betrieb aller verwandten Industriezweige. Fabriziert werden hauptsächl. Stahlfacongussstücke aller Art, wie Walz- werks- und Maschinenteile, Dynamogehäuse etc., Presszylinder, Glühgefässe, Zahnräder, Schienenherzstücke etc., sowie Stahlräder, vollständ. Radsätze für Feld- u. Gruben- bahnen; mechanische Werkstätte, elektrische Licht- u. Kraftanlage. Das Martin- stahlwerk ist in der Lage, Stahlformguss bis zu einem Stückgewicht von ca. 50 000 kg herzustellen. Jährliche Leistungsfähigkeit: ca. 185 000 t Siemens-Martin- u. Elektrostahl. Besitztum: Der Grundstücksbesitz umfasst zurzeit 410 000 qm, das eigentliche Industrie- gelände 324 qm, die bebaute Fläche annähernd 146 000 qm. Die Ges. besitzt je ein Werk in Gelsenkirchen (Gelsenkirchener Gussstahl- u Eisenwerke), in Hagen i. W. (Hagener Guss- stahlwerke), in Haspe (Fabrik für Eisenbahnbedarf Brenne, Hangarter & Co. A.-G.), u. in Düsseldorf (Stahlwerk Krieger, Düsseldorf-Oberkassel), woselbst Siemens-Martin-Stahl- giessereien, mechan. Werkstätten, Federstahlfabrikation, Edelstahlfabrikation, Walzen- strassen, Hammerwerke, Eisengiessereien usw. betrieben werden. Zurzeit 2700 Arb. u. 323 Angestellte. – 1914 Angliederung der Hagener Gussstahlwerke in Hagen i. W. 1916 Erwerb des Stahlwerks Krieger in Düsseldorf. 1928 Angliederung der Fabrik für Eisen- bahnbedarf Brenne, Hangarter & Co., A.-G. in Haspe, deren A.-K. von RM. 600 000 bereits im Besitz der Ges. war. Tochtergesellschaften: Annener Gussstahlwerk A.-G., Annen i. W. (A.-K. RM. 1 000 000, Beteilig. RM. 735 000); Vereinigte Press- u. Hammerwerke Dahlhausen-Bielefeld A.-G. (A.-K. RM. 1 000 000, Beteilig. RM. 550 000) mit dem Stahlwerk in Dahlhausen a. Ruhr u. den Press- u. Ziehwerken in Brackwede bei Bielefeld. Verbandszugehörigkeit: Stahlwerksverband, Abt. Stabeisenverband, Düsseldorf; Deutscher Federnverband, Bochum; Stahlräder G. m. b. H., Düsseldorf; Waggon- u. Lokomotiv-Beschlag- teil-Lieferungs-G. m b. H., Hagen; Pressteilgemeinschaft, Essen; Stabziehereien-Vereinigung, Düsseldorf; Verein deutscher Stahlformgiessereien, Düsseldorf. Kapital: RM. 6 500 000 in 6000 Akt. zu RM. 1000 u. 5000 Akt. zu RM. 100. – Vor- kriegskapital: M. 3 500 000. Urspr. A.-K. M. 2 100 000, erhöht bis 1914 auf M. 3 500 000, dann erhöht von 1916–1920 auf M 30 Mill. in 30 000 Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. v. 24./1. 1925 Umstell. von M. 30 Mill. auf RM. 12 Mill. (5: 2) in 30 000 Akt. zu RM. 400. Zwecks Sanierung (näheres darüber s. Hdb. d. Dt A.-G. Jahrg. 1927) beschloss die G.-V. v. 31./3. 1926 Herabsetz. des Kap. um RM. 7 500 000 im Verh. 8:3 auf RM. 4 500 000. Auf 2 alte Akt. zu RM. 400 entfiel eine neue Akt. zu RM. 300. Lt. G.-V. v. 2./12. 1926 noch- malige Herabsetz. des Kap. von RM. 4 500 000 auf RM. 1 500 000 durch Zusammenleg. der Akt. im Verh. 3: 1. Auf 2 alte nicht zusammengelegte Aktien über RM. 400 bzw. eine bereits zusammengelegte Aktie über RM. 300 entfiel eine neue Aktie über RM. 100. Auf Wunsch der Aktionäre wurde, soweit möglich, auch gegen Abliefer. von 20 alten nicht zusammen- gelegten Aktien über RM. 400 bzw. 10 zusammengelegte Aktien über RM. 300 eine neue Aktie über RM. 1000 ausgegeben. Die gleiche G.-V. beschloss sodann Wiedererhöh. des A.-K. auf RM. 6 500 000 durch Ausgabe von 4700 Akt. zu RM. 1000 u. 3000 Akt. zu RM. 100, div.-ber. ab 1./8. 1926. Die neuen Aktien sind von einem Konsortium übernommen worden mit der Ver- pflicht., hiervon einen Teilbetrag von RM. 1 500 000 den alten Aktionären zum Bezuge anzubieten. Auf je RM. 800 bzw. RM. 8000 alte nicht zusammengelegte Aktien konnte eine neue Aktie über RM. 100 bzw. RM. 1000 zum Kurse von 120 % bezogen werden. Grossaktionäre: Gruppe Paul Rohde. Anleihe von 1920: M. 15 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. It. Beschluss des A.-R. v. 19./11. 1920, rückzahlbar zu 102 %. Stücke zu M. 1000. Gesetzl. Aufwert.-Betrag RM. 9.60 für je nom. M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1925 durch jährl. Auslos. oder freihänd. Rückkauf; ab 1./4. 1925 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monatl. Frist vorbehalten. Zahlst. wie bei Div. Kurs in Frankf. a. M. Ende 1921–1925: 107, 100, 800, 0.8, –— (0.80) %; in Berlin 1922–1925: 100, 800, 0.8, 0.82 %. Notiz 1926 eingestellt. Im Umlauf Ende Juli 1928: RM. 85 315. Geschäftsjahr: 1./8.–31./7. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwaige ausserord. Abschreib. u. Res., vertragsm. Tant. an Dir., 4 % Div., 7½ % Tant. an A.-R. (RM. 3000 je Mitgl., Vors. das Doppelte) u. event. vertragsm. Tant. an Beamte, Rest nach Verf. der G.-V. 7 „Bilanz am 31. Juli 1928: Aktiva: Grundst. 1 500 000, Geb. 2 140 755, Masch. 2 923 764. Ofen 228 781, Betriebseinricht. 182 119, Werkz. u. Geräte 3, Inv. 3, Modelle 3, Beteilig. 1,