Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 409 grube wurde zum 1./1. 1927 in die neu gegründete Gew. des Steinkohlenbergwerks Castellengo-Abwehr eingebracht. Die Kuxe der Gew. Eisensteinzeche Kleiner Johannes in Pegnitz (Oberfranken) wurden an die Bayerische Berg-, Hütten- u. Salzwerke A.-G., München, verkauft. 1927 erwarb die Ges. sämtl. Aktien der Baildonstal Spolka Akcyjna in Kattowitz. Diese Ges. wurde verwaltungstechnisch mit der Friedenshütte S. A. vereinigt. Im Februar 1928 wurden RM. 4 000 000 zur Verfügung stehende Oberbedarf-St.-Akt. zus. mit RM. 2 882 000 im Besitz von Oberbedarf befindlichen Aktien der Vereinigten Holzindustrie Aktienges. in Breslau der Gräflich von Ballestremschen Güterdirektion überlassen als Gegenwert für 105 Kuxe der Gewerkschaft des Steinkohlenbergwerks Castellengo-Abwehr in Gleiwitz. Im Okt. 1928 wurde ein Zusammenschluss der polnischen Unternehmungen (s. a. Beteil.) mit einem Teil der in Polen gelegenen Betriebe der Graf von Ballestrem'schen Verwaltung mit Rückverrechnung zum 1./1. 1928 vorgenommen. In die Vereinigungsgesellschaft, an der die Oberschles. Eisenbahn-Bedarfs A.-G. mit 30 % beteiligt ist, wurde die frühere Friedenshütte S. A., die Baildonstal S. A., sowie 50 % der Aktien der S. A. Ferrum ein- gebracht. Beteiligungen (Stand am 30./9. 1928): Name der Gesellschaft Kapital Beteiligung Vereinigte Oberschlesische Hüttenwerke RM. Aktiengesellschaft, Gleiwitz . . . . 30 000 000 RM. 15 000 000 „Friedenshütte“ Spolka Akcyjna Nowy Goldzloty Bytom (Polen))... .20 000 000 Goldzloty 20 000 000 Baildon-Stal Spolka Akcyjna, Katowice Zloty % %........ 6000 000 Zloty 6 000 000 Gewerkschaft des Steinkohlenbergwerks 5 Castellengo-Abwehr, Gleiwitz . . . 1000 Kuxe 250½ Kuxe (weitere 72¾ im Besitz der Vereinigte Oberschles. Hüttenwerke A.-G.) Spölka Akcyjna Ferrum, Katowice- Zloty Zawodzie (Polerr)):..... 2 000 000 Zloty 480 000 (weitere Zloty 1 000 000 im Besitz der Friedenshütte) Die Beteilig. der Oberbedarf-Ges. umfassen ausserdem einen namhaften Betrag Aktien der Deutschen Eisenhandel A.-G. in Berlin, ferner Aktien der Lignose Akt.-Ges. in Berlin. Friedenshütte Spelka Akcyjna in Nowy Bytom (Polen). Der Grundbesitz der Friedenshütte liegt in den Kreisen Swietochlowice, Kattowice, Tarnowskie-Gory u. Pszczyna u. hat einen Flächeninhalt von 480.28 ha; hiervon entfallen 94.59 ha auf Industriegelände, 22.96 ha auf Wohnkolonien, 167.56 ha auf Parkanlagen, Gärten u. land- wirtschaftlich benutztes Gelände u. 195.17 ha auf Schlacken-, Aschen- u. Erzhalden, Ödland, Bruchfelder u. Pingengelände. Der Friedenshütte gehört das im Gemeindebezirk Nowy Bytom, Kreis Swietochlowice, gelegene Steinkohlenbergwerk Friedensgrube (Kopalnia Pokoj), dessen eine geschlossene Fläche bildende Felder eine Ausdehnung von 221.89 ha = ud. 1 preussischen Maximalfeld haben; weitere Felder im Ausmasse von 78.53 ha = rd. 0.4 preussischem Maximalfeld sind gepachtet. Der anstehen de Kohlen- vorrat der Friedensgrube u. der Pachtfelder beträgt bis 1000 m Teufe 43 Mill. Tonnen, wovon 28 Mill. Tonnen auf Flammkohle u. 15 Mill. Tonnen auf Kokskohle entfallen; durch Grubenbaue erschlossen sind 39½ Mill. Tonnen. Die Lebensdauer der Grube wird auf 60 Jahre geschätzt. Die Beteiligungsquote an der ,Robur“ Interessengemeinschaft ober- schlesischer Kohlengruben beträgt 589 433 t = 7.26 % der Gesamtquote. Die Felder sind durch die beiden durch Querschläge verbundenen, gleichzeitig auch zur Seilfahrt dienenden Förderschächte Marie u. Anna von je 420 m Teufe erschlossen; ferner sind zwei Wetter- schächte vorhanden, von denen einer in den Pachtfeldern liegt. Die Dampfzwillings- Fördermasch. leisten 1200 u. 1500 PS, die 3 Separationsanlagen zusammen 450 t/St. Eisen- erze u. Dolomitstein sind auf den Grundst. von 41.19 ha Ausdehnung in den Gemarkungen Tarnowskie-Gory u. Miasteczko nachgewiesen, sie werden jedoch wegen unregelmässiger Form der Lagerstätten u. ungünstiger Wasserverhältnisse nicht abgebaut. Die Kokerei- anlagen der Friedenshütte bestehen aus 9 Gruppen mit zus. 280 ÖOfen. Die Nebenbetriebe sind für die Herstell. von Teer u. Teerdestillaten, Ammoniak u. Benzol eingerichtet. Ferner sind vorhanden: 7 Hochöfen (davon 4 im Betriebe, 2 im Umbau, 1 im Aufbau), 5 Martin- öfen von je 30 t Fassungsvermögen (1 weiterer von 100 t Leistung befindet sich im Bau), 1 Elektrostahlofen von 6 t Fassungsvermögen (zur Zeit stillgelegt), Walzwerkanlagen mit Block-, Träger, Grob-, Mittel-, Universal-, Grobblech- u. Riffelblechstrecke, 1 Radscheiben- u. 1 Bandagenwalzwerk, 1 Feinblechwalzwerk mit 5 Strecken, 1 Kaltwalzwerk, 1 Hammerwerk- Kleinschmiede, 1 Stahlformgiesserei, 1 Metallgiesserei, 1 mechanische Werkstatt, 1 Verzinkerei, 1 Eisenkonstruktionswerkstatt mit Autogenanl., 1 Geifenschweisserei, 1 Schaufelfabrik, 1 mecha- nische Werkstatt. Es werden zur Zeit (Mai 1928) 7800 Arbeiter u. 520 Angest. beschäftigt.