Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 413 Bankier Hans Fürstenberg, Gen.-Dir. Dr. Carl Büren, Gen.-Dir. Dr. Friedrich Eichberg, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Berliner Handels-Ges., S. Bleichröder, Darmstädter u. Nationalbank. Vereinigte oberschlesische Hüttenwerke Akt.-Ges. in Gleiwitz. Gegründet: 19./6. 1926 mit Wirkung ab 1./10. 1925; eingetr. 22./7. 1926. Gründer u. Einbring.-Werte s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1928. Die Ges. ist hervorgegangen aus dem wegen der Verlegung der Grenze nötig gewordenen Zusammenschluss der bei Deutschland verbliebenen, sich produktionstechnisch ergänzenden oberschlesischen Werke, der Ober- schles. Eisenbahn-Bedarfs-A-G. in Gleiwitz, u. der Linke-Hofmann-Lauchhammer Aktien- gesellschaft in Berlin (die im September 1925 die Oberschlesische Eisenindustrie, Aktien- Gesellschaft für Bergbau- u. Hüttenbetrieb in Gleiwitz durch Fusion aufgenommen hat) sowie der oberschlesischen Werke der mit Oberbedarf fusionierten Donnersmarckhütte. Von dem Aktienkapital von RM. 30 000 000 wurden übernommen 50 % von Linke-Hofmann u. je 25 % von Oberbedarf u. Donnersmarckhütte gegen die von diesen Gesellschaften eingebrachten Vermögenswerte. Die 25 % Beteiligung der Donnersmarckhütte ist durch die erwähnte Fusion auf Oberbedarf übergegangen; Linke-Hofmann hat seinen 50 % Anteil im Jahre 1926 in die Mitteldeutsche Stahlwerke A.-G. eingebracht. Zweck: Betrieb von Bergwerken, Hütten-, Stahl- u. Walzwerken, ferner von Fabriken zur Weiterverarbeit. von Erzeugnissen derartiger Betriebe sowie die Verwert. der Fabrikate, insbesondere durch den Handel. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. liegt in den Kreisen Gleiwitz-Stadt, Tost-Gleiwitz, Beuthen-Stadt u. Land, Hindenburg O.-S., Stadt- u. Restkreis Hin denburg, Gross-Strehlitz u. Restkreis Lublinitz u. hat eine Grundfläche von 1656.49 ha, wovon 245.51 ha auf Industriegelände, 4.21 ha auf den Dolomitsteinbruch Blechowka u. 90.21 ha auf Wohn- gelände entfallen; weitere 1276.83 ha sind teils als Gartenland an Arbeiter u. Angestellte verpachtet, teils dienen sie landwirtschaftlichen Zwecken; die restlichen 39.73 ha bilden Bruchfelder u. Pingengelände oder sind mit Schlacken-, Aschen- u. Erzhalden bedeckt. Der Ges. gehört das Steinkohlenbergwerk „Concordiagrube“ mit 10 Einzelfeldern sowie Teilstücke der Bergwerke „Schwarze Perle“ u. „Mikultschütz Q*. Die Gerechtsame liegen in den Gemarkungen Hindenburg, Biskupitz, Mikultschütz. Mathesdorf, Sosnitza u. Gleiwitz, u. bilden eine zusammenhängende Fläche von insges. 1719.13 ha = etwa 7.85 preussischen Maximalfeldern. Der bis 1000 m Teufe anstehende u. bereits erschlossene Kohlenvorrat beträgt 40 000 000 cbm, wovon je 10 % auf Flamm- u. Gaskohle u. 80 % auf Kokskohle entfallen. Die Lebensdauer der Grube wird auf 46 Jahre berechnet. Die Beteiligungs- quote im Oberschlesischen Steinkohlensyndikat beträgt 1 136 741 to = 5.06 % der Gesamt- duote. Im Grubenfeld sind die beiden auch zur Seilfahrt u. Bewetterung benutzten Förder- schächte Concordia u. Julie von 584 u. 236 m Teufe niedergebracht. Ein im Abteufen begriffener dritter auch der Bewetterung dienender Förderschacht, Westschacht, ist auf 190 m abgeteuft. Weitere fünf Schächte dienen nur der Seilfahrt u. Bewetterung. Die Fördermaschinen der beiden Hauptschächte sind Dampf-Fördermasch. von 2000 u. 800 PS. Die vorhandenen drei Separationsanlagen haben eine Stundenleistung von je 100 to. –— Die Werke verteilen sich auf die Orte Hindenburg (Donnersmarckhütte), Bobrek (Julien- hütte), Zawadzki im Kreise Gross-Strehlitz, Laband (Herminenhütte) u. Gleiwitz (Stadt- werke, Drahtwerke u. Stahlröhrenwerke) u. umfassen: 2 Kokereianlagen (Julienhütte u. Donnersmarckhütte) von zusammen 7 Batterien mit 459 Öfen u. Anlagen zur Gewinnung von Nebenerzeugnissen, 2 Hochofenanlagen (Julienhütte u. Donnersmarckhütte) mit zu- sammen 11 Öfen (zur Zeit sind nur 4 Öfen in Betrieb), 2 Stahlwerke (Julienhütte u. Stahl- werk Gleiwitz) mit 10 Martinöfen, von denen 3 je 20 u.. 7 je 60 to Fassungsvermögen besitzen, 1 Blockwalzwerk, 2 Warmwalzwerke mit Grob-, Mittel-, Fein-, Schnell- u. Band- eisenstrecken, 1 Drahtwalzwerk, 2 Kaltwalzwerke (Julienhütte, Zawadzki, Herminenhütte, Drahtwerke u. Stadtwerke Gleiwitz) mit 54 Gerüsten zur Herstellung kaltgewalzten Band- eisens in schmalen u. breiten Sorten, 1 Rohrwalzwerk (Stahlröhrenwerk Gleiwitz-Stadt- wald u. Anlagen zur Erzeugung von geschweissten u. gezogenen Röhren, 1 Hammer- u. Presswerk (Stadtwerke Gleiwitz), 1 Röhrengiesserei, je eine Stahl-, Eisen- und Temper- giesserei, 1 Bandagenwerk. 1 Rahmenfabrik, 1 Flanschen- u. Fittingsfakrik, 1 Gesenk- schmiede, 1 Wagen- u. Weichenbauanstalt, 1 Kesselschmiede, 1 Maschinenfabrik, Eisen- konstruktionswerkstätten, 1 Blechwarenfabrik, 1 Grob: u. Feindrahtzieherei, Nagel-, Tacks-, Schrauben-, Federn-, Stiefeleisen- u. Kettenfabriken mit ausgedehntem Maschinenpark, 2 Schlackensteinfabriken, Abteilung für Stahlhausbau. Die früher von Oberbedarf in Colon- nowska betriebene Eisengiesserei ist stillgelegt. In den meisten Werken werden zurzeit Neubauten u. Erneuerungen vorgenommen, insbesondere in den Walzwerken; die weitere Erschliessung der Kokskohlenvorkommen, der Bau einer neuen Kokerei, einer Erzbrikettierungsanlage, Modernisierung der Hochofen- anlage, der Bau eines elften Martinofens u. eines Elektroofens, die Medernisierung der Verarbeitungswerkstätten u. verschiedene andere Erweiterungen u. Verbesserungen sind