420 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. Besitztum: Die Ges. besitzt die früher braunschw. - fiskalischen Braunkohlen- gruben „Prinz Wilhelm', „Trendelbusch“ und „Treue“. Später wurde zur Abrundung die Grube Anna, Alwine, Elsbeth in Grösse von 1 580 000 qm gekauft. 1895 erfolgte die Mutung von 2 neuen Kohlenfeldern „Joseph“ und „Otto“ in Grösse von 2 280 000 qm, 1896 wurden zwei weitere Kohlenfelder ,„Glück auf“ u. „Friedrich“ (3 638 000 qm) u. 1924 die Kohlen- felder „Paula“, „Andreas“, „Heinrich“' u. „Braunschweig“ (5 594 896 qm) erworben. Die Berg- werke umfassen gegenwärtig Kohlenfelder im Umfange von ca. 8425 ha. Der eigene Grund- besitz mit Häusern in Helmstedt, Schöningen, Alversdorf, Büddenstedt, Runstedt etc. Ende 1928: 931 ha 85 a 95 qm. Gruben: Treue b. Offleben, Trendelbusch b. Büddenstedt. Anzahl der Brikett- fabriken 3. Ziegeleibetrieb. Ausserdem betreibt die Ges. als Pächterin die Gruben- und Brikettfabrikbetriebe der Harbker Kohlenwerke Helmstedt u. der Norddeutschen Braunkohlen- werke Helmstedt. Anzahl der Brikettpressen 50. Auf der Grube Treue befindet sich eine elektr. Zentrale von 11 500 kW. Leistungsfähigkeit. Diese Zentrale versorgt sämtl. Gruben- u. Aufbereitungsbetriebe der Ges. mit Licht u. Kraft. Ferner betreibt die Ges. das Kraftwerk Harbke mit einer Leistungsfähigkeit von 35 500 kW. Beide Kraftwerke können einander notfalls aushelfen. Aus diesem Kraftwerk wird elektrische Arbeit in das Netz des Elektrizitätswerks Sachsen-Anhalt und in dasjenige der Überland-Zentrale Helmstedt, einer Tochtergesellschaft der Braunschweigischen Kohlen-Bergwerke, abgegeben. Das planmässige Vorgehen der Ges. auf Zusammenfassung der zahlreichen u. zer- streut liegenden Förderanlagen des Konzerns erreichte im Geschäftsjahr 1925 mit der Stillegung der beiden letzten Tiefbaubetriebe „Gewerkschaft Vereinigte Marie Louise“ bei Oschersleben u. der Tiefbaugrube Prinz Wilhelm Südschacht bei Wolsdorf ihren Abschluss. Es wurde hierdurch erreicht, dass nunmehr die normale Förderung des Konzerns aus 2 modernen Tagebauen gedeckt wird, während ein Dritter für die Zuckerkampagne als Zusatzförderung zur Verfügung steht. 35 Beteiligungen: Mit der Überland-Zentrale Helmstedt, Akt.-Ges. hatten die Braunschw. Kohlen-Bergwerks langfristige Elektrizitätslieferungs- u. Konz.-Verträge, bei welchen die Zu- leitung des Stromes in zwei von einander unabhäng. Zuleitungen, die eine von der Zentrale der Überland-Zentrale Helmstedt, die andere von der Zentrale der Grube Treue erfolgen musste. Hieraus ergab sich die Zweckmässigkeit einer einheitlichen Verwaltung beider Betriebe. Die Ges. erwarb aus diesem Grunde das gesamte A.-K. der Uberland-Zentrale Helmstedt. Die Überland-Zentrale Helmstedt besitzt die sämtl. Kuxe der Gew. Consol. Suder'sche Braun- kohlen-Bergwerke in Helmstedt. Die Ges. besitzt ferner das gesamte A.-K. der Harbker Kohlenwerke. Die letzteren haben sämtliche Aktien der Nordd. Braunk.-Werke im Besitz. Die Ges. besitzt sämtliche Kuxe der mit der Grube Treue markscheidenden Gew. des konsol. Braunkohlenbergwerks Victoria bei Hötensleben. Der Gruben-, Brikettfabrik- u. Ziegelei-Betrieb der Gew. ist stillgelegt. Im Besitz der Gew. befinden sich sämtliche Kuxe der Gew. Kauzleben bei Ottleben. – Ferner besitzt die Ges. sämtliche Kuxe der Gew. Vereinigte Marie-Louise, Neindorf bei Oschersleben, deren Grubenbetrieb 1925 stillgelegt wurde; durch Aktienbesitz ist die Ges. mit ihren Konzernwerken an der „Kohle“-A.-G., Magdeburg, interessiert. Im März 1923 gründete die Ges. mit der Mehrzahl der im Braun- kohlenindustrieverein zus. geschlossenen Werke den , Feuerschadenverband Barbara G. m. b. H., Halle unter Gewährung eines entsprechenden Versicherungsanteils an die bisherigen Feuer- versicher.-Ges. – 1928 Erwerb der Mehrheit der Kuxe der Gew. Jacobsgrube in Stassfurt. — Die Ges. gehört dem Mitteldeutschen Braunkohlensyndikat G. m. b. H. in Leipzig u. der Magdeb. Braunkohlen- u. Brikett-Verkaufsvereinigung G. m. b. H., Magdeburg, an. Statistik. Förderung: 1921 1922 1923 1924 1925 1926 1927 1928 kKohlen.. 2 061 558 3 434 135 3 434 190 3 113 511 3 480 406 3 441 933 3 537 463 4 036 895 Absatz t 795 568 1 573 431 1 434 382 1 207 557 1 405 944 1 320 902 1 369 563 1 530 010 Brikettproduktion . . t 483 352 724 029 776 244 710 816 738 407 769 715, 864 372 1 007 222 Brikettäbsatz. .. t 481 724 724 975 766 569 721 687 738 648 765 999 868 193 977 456 (seit 1922 einschl. Harbker Kohlenwerke u. Nordd. Braunkohlenwerke). Stromerzeugung 1925–1928: 105 034 821, 112 936 797, 118 486 493, 141 558 537 kWh; Stromabgabe: 67 233 621, 72 100 291, 78 433 367, 98 321 238 kWh. –— Insgesamt Zahl der Angestellten u. Arbeiter Ende 1925–1928: 3174, 3036, 2886, 2990. Kapital: RM. 12 750 000 in 750 St.-Akt. zu RM. 150, 7250 St.-Prior.-Akt. zu RM. 150, 1207 St.-Prior.-Akt. zu RM. 300, 1 St.-Prior.-Akt. zu RM. 400, 37 287 St.-Akt. zu RM. 300 u. 2 St.-Akt. zu RM. 400, seit1./1. 1913 sämtl. gleichberechtigt. – Vorkriegskapital: M. 6 250 000. Urspr. A.-K. M. 4 800 000. Erhöht 1895 um M. 1 450 000, 1915 um M. 4 710 000, 1920 um M. 6 040 000 u. 1922 um M. 34 000 000 auf M. 51 000 000 in 8000 Akt. zu M. 600, 38 496 Akt. zu M. 1200 u. 3 Akt. zu M. 1600 (über Kapitalsbeweg. 7s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927) übern. von einem Konsort. (Dir. der Disc.-Ges., Commerz- u. Privatbk., Darmstädter u. National- bank, Jacquier & Securius u. E. L. Friedmann & Co., Berlin); die Hälfte der Aktien wurde den Inferenten (§ 4 Abs. 3 der Satz.) etc. innerhalb vier Wochen zu pari angeb., sodann erfolgte das Angebot an die bisher. Aktion. im Verh. von 1:2 zu 250 %. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 17./11. 1924 von M. 51 000 000 auf RM. 12 750 000 derart, dass der Nennwert der St.- Dzw. St.-Prior.-Akt. zu bisher M. 600 bzw. M. 1200 bzw. M. 1600 auf RM. 150 bzw. RM. 300 bzw. RM. 400 ermässigt wurde.