422 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. „Verein. Anna“ u. „Alfred“'. Die Felder liegen in den Gemarkungen Völpke, Warsleben, Barne- berg, Etgersleben u. Sommersdorf. Kapital: RM. 350 000 in 3500 Aktien à RM. 100. Vorkriegskapital: M. 3 500 000. Urspr. M. 3 Mill., erhöht 19046 um M. 500 000. Lt. G.-V. v. 17./11. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 3 500 000 auf RM. 350 000 (M. 1000 = RM. 100). Grossaktionäre: Sämtl. Aktien gingen 1911 an die Harbker Kohlenwerke über. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % z. R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst., bis 4 % Div., v. übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einem Fixum von RM. 500 je Mitgl., Vors. RM. 1000), Rest weitere Div. bezw. zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Anlage-K. 199 000, Kontokorrent 151 000. Sa. RM. 350 000. – Passiva: A.-K. RM. 350 000. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. RM. 30 000. – Kredit: Pachtentschädig. 1928 RM. 30 000. Dividenden 1913/14–1927/28: 0 %. Direktion: Paul Haubner. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Reg.-Rat Dr. W. Lenzmann, Berlin; Stellv. Dipl.-Berging. Gen.-Dir. Dr. F. Pfister, Dipl.-Berging. Gen.-Dir. Dr. C. Kraiger, Bergwerksdirektor Carl Huschke, Helmstedt. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin u. Hamburg: Commerz- u. Privat-Bank; Frankf. a. M.: J. Dreyfus & Co. Bergbau- und Hütten Aktien-Gesellschaft „Friedrichshütte“. Sitz in Herdorf. (Borsenname: Friedrichshütte.) Gegründet: 9./9. 1896; eingetr. 22./9. 1896. Die G.-V. vom 9./2. 1909 beschloss den Sitz der Ges. von Neunkirchen nach Herdorf zu verlegen. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1900/1901. Zweigniederlass. in Wehbach bei Kirchen a. d. Sieg. Zweck: Betrieb von Bergwerken u. Eisenwerken. Besitztum: Die Ges. besitzt eine Reihe Eisenerzfelder u. Kuxe an solclien in den Kreisen Altenkirchen u. Siegen, u. a. auch 259 Kuxe der Gewerkschaft Pfannenberger Einigkeit. Die im Alleinbesitz der Friedrichshütte befindliche Grube San Fernando bei Herdorf hat eine Tiefbauanlage mit 2 Schächten, eine moderne nassmechanische Rohspat- Aufbereitung u. eine Fördermöglichkeit von 10 000 t Rohspat monatlich. – Das Hochofen- werk „Friedrichshütte“ in Herdorf umfasst 2 Hochöfen und 8 Cowper-Apparate mit einer Produktionsfähigkeit von monatl. ca. 10 000 t Roheisen. Die trocken gereinigten Hochofengase dienen zum Antrieb von Gasgebläsemaschinen u. zur Erzeugung von Dampf, welcher in Turbinen in elektrischen Strom umgewandelt wird u. als solcher die ange- schlossenen Grubenbetriebe u. das Wehbacher Werk mit Kraft versorgt. Das Siemens- Martin-Stahlwerk in Wehbach besitzt 4 Martinöfen mit einer monatl. Erzeugungsfähigkeit von ca. 10 000 t Rohstahl; in Verbindung damit wird ein Platinen-Walzwerk sowie ein Grob- u. Feinblech-Walzwerk mit einer Leistungsfähigkeit von etwa 5000 t Blechen im Monat betrieben. – Der Grundbesitz der Ges. beträgt etwa 77.5 ha, davon sind ca. 22.5 ha bebaut. Die Ges. ist Mitglied folgender Verbände: Siegerländer Eisenstein-Verein, Roheisen- Verband, Rohstahl-Gemeinschaft, Grobblech-Verband. Beteiligungen: Die Friedrichshütte besitzt sämtliche Anteile der in 48 Hüttentage ein- geteilten „Alte Herdorfer Hütte“, die eine der wenigen noch betriebenen kleinen Sieger- länder Hütten ist, welche ein sogenanntes „kalterblasenes“ Spezialroheisen herstellen. Das Werk grenzt unmittelbar an die Herdorfer Anlagen der Ges. u. ist mit diesen durch ein Anschlussgleis verbunden. Die Ges. besitzt ferner 259 Kuxe der Gewerkschaft Pfannen- berger Einigkeit u. RM. 130 000 Aktien der Freien Grunder Eisenbahn (unter Wertpapieren geführt), welche den Herdorfer Anlagen einen direkten Erzbezug von den Eisensteingruben des Hellertales ermöglicht. Kapital: RM. 4 Mill. in 4000 Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 4 000 000. Urspr. M. 2 480 000, erhöht 1900 um M. 1 520 000. Die G.-V. v. 17./12. 1924 beschloss die Umstell. des A.-K. von M. 4 000 000 in gleicher Höhe auf Goldmark. Grossaktionäre: Die Mehrheit des A.-K. befindet sich im Besitz der Thyssen-Gruppe. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Juli-Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), sodann bis 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechn. einer festen Vergüt. von je RM. 2000 pro Mitgl.), vertragsm. Tant. an Vorst., Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1928: Aktiva: Gruben u. Grubenanteile 933 092, Hochofenwerk 808 981, Stahl- u. Walzwerk 842 870, Beteil. 122 000, Vorräte 1 424 212, Kassa u. Wechsel 415 722, Wertp. 352 259, Schuldner 2 611 280. – Passiva: A.-K. 4 000 000, R.-F. 400 000, Ern.-F. 140 000, Ergänzungsbauten-K. 150 000, Gläubiger 2 555 126, Wohlfahrt G. m. b. H. 176 000, Rückl. für gemeinnütz. Zwecke 10 986, Gewinn 78 305. Sa. RM. 7 510 418.