Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 427 Agglomerierungsanlage mit einer Leistungsfähigkeit von 450 t täglich in Betrieb ge- nommen worden. Zwecks weiterer Ausnutzung der Abfallprodukte des Hochofens ist eine Eisenportlandcementfabrik mit 3 modernen Drehöfen u. einer Leistungsfähigkeit von jährl. 1 000 000 Fass, 1 Schlackenziegelei u. 1 Zementwarenfabrik nebst Wanuplatten- fabrik geschaffen worden. Der interne Verkehr wird auf 15 km Werkseisenbahngeleisen bewältigt, während der Werkseingang u. -ausgang sich überwiegend auf dem Wasser- wege vollzieht, hierfür ist ein Hafen mit 400 m Kaimauer, 7.65 m Wassertiefe u. 5 Entlade- brücken geschaffen. Der überwiegende Teil der Beamten sowie der grössere Teil der Arbeiterschaft ist in der Beamten- u. Arbeiterkolonie untergebracht. Es sind bisher 173 Beamten-, 288 Arb.- u. 52 Junggesellen-Wohn. auf dem 38.1457 ha grossen Wohngebiet errichtet. An Wohlf.-Einricht. sind 1 Konsumanstalt, 1 Bäckerei, 1 Arb.-Speisehalle u. 1 Beamtenkasino vorhanden. Im J. 1917 wurde das unmittelbar an das Werksterrain grenzende Landgut Dummersdorf mit 210.3470 ha Grösse angekauft. 2. Kratzwieck. Die Hütte Kraft in Stolzenhagen-Kratzwieck bei Stettin wurde im Februar 1921 von der Eisenwerk Kraft A.-G. erworben. Sie umfasst ein Areal von 77.0905 ha u. hat eine Wasserfront von 500 m mit 7 Entladekränen. Die Hochofenanlage besteht aus 3 OÖfen mit einer Produktionsfähigkeit von 175 000 t jährlich. Die Kokerei umfasst 130 Kammern nebst Teer-, Ammoniak- u. Benzolfabrik. Die Produktionsfähigkeit der Kokerei beträgt 180 000 t. Die im Jahre 1925 vollständig umgebaute Zementfabrik arbeitet mit 3 Drehöfen für die Herstell. von 600 000 Fass u. in der Kupferhütte nebst. Laugerei u. Fällanlage können 50 000 t Abbrände durchgesetzt werden. 3. Weidenau. Die Rolandshütte in Weidenau-Sieg wurde 1915 übernommen: sie hat eine Grösse von ca. 27 ha. Von den bestehenden 3 Hochöfen leisten zwei je 80 t, einer 30 t täglich. Die Schlackenziegelei liefert 300 000 Stück u. die Zentrale ca. 1 Mill. K W.-St. für fremden Verbrauch. Der Kalkbruch Fretter wurde zwecks Gewinnung einer günstigen Zuschlagbasis käuflich übernommen u. durch eine Seilbahn mit der Station verbunden. Der Betrieb der Rolandshütte wurde im Okt. 1924 stillgelegt, 1926/27 vorübergehend wieder aufgenommen. Roheisenerzeugung 1924/25–1927/28: 234 000, 176 000, 226 000, 271 000 t. Kapital: (Erhöhung beschlossen). RM. 12 300 000 in 40 000 St.-Akt. zu RM. 200, 2000 St.-Akt. zu RM. 2000 u. 1000 Vorz.-Aktien zu RM. 300. Die Vorz.-Akt. erhalten vor den St.-Akt. eine Vorz.-Div. von 6 % mit Nachzahlungsrecht u. nach einer Verteilung von 12 % Div. an die St.-Akt. den halben Div.-Prozentsatz, welcher auf die St.-Akt. über 12 % hinaus gezahlt wird. – Vorkriegskapital: M. 8 500 000. Urspr. M. 4 000 000. Erhöht bis 1912 auf M. 8 500 000, dann erhöht von 1921–1922 auf M. 70 000 000 in 40 000 St.-Akt. zu M. 1000, 2000 St.-Akt. zu M. 10 000 u. 1000 Vorz.-Akt. zu M. 10 000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. v. 22./1. 1925 Umstell. von M. 70 000 000 auf RM. 12 300 000 durch Herabsetz. der St.-Akt. von M. 1000 auf RM. 200, von M. 10 000 auf RM. 2000 u. der Vorz.-Akt. von M. 10 000 auf RM. 300 sowie Zuzahlung von RM. 30 000 durch die Vorz.-Aktionäre. Die G.-V. v. 13./12. 1928 beschloss Erhöh. um RM. 4 000 000. Dieselbe G.-V. genehmigte die Ausgabe einer Auslandsanleihe von $ 2 500 000. In Verbindung mit der Auslandsanleihe soll den ausländischen Banken eine fünfjährige Option auf RM. 2 500 000 neue Aktien eingeräumt werden. Die restlichen RM. 1 500 000 Aktien sollen zur Einführ. an den Börsen in Berlin u. Hamburg dienen. Sofern die Anleihe u. damit die genehmigte Verwend. der jungen Aktien nicht zur Durchführ. kommen sollte, werden die neuen Aktien bis auf weiteres als Vorratsaktien betrachtet. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. zu RM. 200 = 1 St., zu RM. 2000 = 10 St., 1 Vorz.-A. zu RM. 300 = 10 St. Gewinn-Verteilung: Nach Dotierung des gesetzl. R.-F. und nach etwaigen Einlagen in Spez.-R.-F. u. Gewinnvorträge eine Div. von 6 % an Vorz.-Akt., bis zu 4 % an St.-Akt., sowie von dem Rest des Überschusses nach Abzug der Tant. für A.-R. eine Super-Div. nach G.-V.-B. (siehe unt. A.-K.). Die Mitgl. des A.-R. erhalten eine Tant. von 15 %, mind. aber eine Vergüt. von jährl. je RM. 1000, welche auf die Tant. anzurechnen bzw. auf Handl.-Unk. zu verbuchen ist. Bilanz am 30. Juni 1928: Aktiva: Grundbesitz 1 926 700, Wohngeb. 1 752 500, Hütten- anlagen 13 000 800, Landgut Dummersdorf 210 000, Vorräte 4 945 320, Kassa 22 111, Wertp. u. Beteil. 151 708, Bankguth. 1 632 979, sonst. Guth. 2 024 154. – Passiva: A.-K. 12 300 000, R.-F. 1 260 000, Hyp. 347 731, Auslandsanleihe 6 589 155, Gläubiger 3 689 287, nicht abgehob. Div. 2620. Reingewinn 1 477 481 (davon: Div. 1 218 000, Unterstütz.- u. Ruhegehaltskassen 60 000, zur Verfüg. des Vorstandes für Wohlfahrtszwecke 15 000, Vortrag 184 481). Sa. RM. 25 666 274. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern 1 009 173, Unk. u. Zs. 1 245 582, Abschr. 1 579 526, Reingewinn 1 477 481. – Kredit: Gewinnvortrag 182 753, Betriebsgewinn 5 129 010. Sa. RM. 5 311 764. Kurs Ende 1926–1928: 96, 137.5, 143 %. Freiverkehr Hamburg, auch Freiverkehr Lübeck. Dividenden: St.-Akt.: 1912/13–1921/22: 5, 5, 5, 10, 10, 12, 10, 20, 25, 50 %. 1922/23: 3 GM. 1923/24–1927/28: 0, 0, 5, 10, 10 %. Vorz.-Akt. 1920/21–1921/22: 12½, 25 %. 1922/23: 1.50 GM. 1923/24: 0 %. 1924/25–1927/28: Je 6 %. Direktion: Gen.-Dir. Dr.-Ing. e. h. Dr. M. Neumark, kaufm. Dir. Herm. Fabry, Dir. Franz Paezolt, Stellv. Jul. Jacob Dreher.