Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 431 bevorrechtigten Gläubiger u. die Aktionäre sind leer ausgegangen. Am 24./11. 1927 wurde das It. Bek. des Amtsgerichts München über das Vermögen der Ges. eröffnete Konk.-Verfahren als durch Schlussverteil. beendet aufgehoben. Amtl. Firmenlösch. wurde am 11./1. 1928 bekanntgegeben. Die Liqu. der seinerzeit in Konkurs geratenen Ges. ist wieder auf- genommen worden. Zum Liquidator wurde Rechtsanwalt Dr. Max Schwarz, München, Theatinerstr. 16, bestellt. Bei der Wiederaufnahme der Liqu. handelt es sich darum, dass im Vermögen der Ges. seinerzeit sich 50 Kuxe der Gew. Kupferberg in Oberfranken be- fanden, welche vom Konkursverwalter nicht veräussert werden konnten. Da das Bergamt aber einen Repräsentanten für die Kuxe wünscht, habe sich nunmehr ein Bankhaus zur Übernahme dieser bereit erklärt. Lediglich zur Durchführung dieses Rechtsgeschäftes sei die Wiederaufnahme der Liqu. erfolgt. Am 5./1. 1929 ist dann die Firma wieder gelöscht worden. Letzte ausführl. Aufnahme der Ges. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1926. Bleichertsche Braunkohlenwerke Neukirchen-Wyhra, A.-G. in Neukirchen bei Borna. Gegründet: 4./1. 1906 mit Wirkung ab 1./7. 1905; eingetr. 21./3. 1906 in Borna. Gründer etc. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1922/23. Zweck: Weiterbetrieb der der früheren offenen Handelsgesellschaft unter der Firma Adolf Bleichert Braunkohlenwerke Neukirchen-Wyhra gehörigen Braunkohlenwerke nebst der dazu gehörigen Brikettfabrik; Erwerb oder Ausbeute anderer Gruben u. Kohlen- felder; landwirtschaftliche Ausbeutung der der Akt.-Ges. gehörenden Felder; Verwert. der Produkte des Bergbaues u. Handel damit. Besitztum: Die Ges. besass urspr. 192 ha in den Gemarkungen Wyhra, Neukirchen und Zedlitz belegenen, eigenen Grundbesitz, davon 120 ha abbaufähige Kohlenfelder 0 nur in Tagebau betrieben. Der 30 m tiefe Förderschacht ist mit dem Tagebau durch eine ca. 1500 m lange unterirdische Doppelbahn, die zur Seilförder. dient, verbunden. Die Grube Wyhra ist durch oberirdische Drahtseilbahn mit der Brikettfabrik verbunden, die 4 Trockenöfen und 4 Brikettpressen enthält; eine weitere Brikettfabrik kam 1913 in Betrieb. Die Ges. besitzt 4 bei Neukirchen gelegene Wohngebäude für Vorstand u. Beamte, 4 Wohngebäude für Grubenbeamte und Arb.-Wohnhäuser für 71 Arb.-Familien in der Gemarkung Whyra, ferner 4 Bauerngüter u. 1 Mühlengutsgrundstück, die sämtl. verpachtet sind. 1910 wurde der Wilhelmschacht bei Gnandorf bezw. dessen 1200 Kuxe erworben. Die restl. 100 Kuxe der 1300 Kuxe sind im eigenen Besitz der Gew. Wilhelmschacht. Diese betreibt Braunkohlenbergbau im Tage- u. Tiefbau u. besitzt in den Gemarkungen Gnandorf u. Hartmannsdorf bei Borna 110 ha eigenen Grundbesitz u. 70 ha Kohlenabbaurechte, die bei heutiger Produktion auf etwa 80 Jahre ausreichen. Die mit Gleisanschluss versehene Brikettfabrik arbeitet mit 4 Brikettpressen u. 4 Trockenöfen, die eine Jahresproduktion von 1 300 000 Ztr. Briketts ermöglichen. 1910/11 fand der Erwerb weiterer Kohlenfelder in Wyhra statt, die sich die Ges. durch einen Abbauvertrag sicherte. Hierdurch hat sich die Lebensdauer des Werkes Neukirchen fast auf das Doppelte erhöht. 1912 wurde das Werk Neukirchen-Wyhra durch Errichtung einer neuen Brikettfabrik mit 4 Doppelpressen ver- grössert und der Tagebau direkt mittelst einer neuen Drahtseilbahn mit beiden Fabriken verbunden. Förderung 1921/22– 1927/28: 468 436, 497 300, 463 609, 539 947, 561 322, 600 922.5, 598 458 t, Brikettserzeugung 158 340, 164 985, 158 695, 189 585, 196 850, 208 520, 208 040 t. Kapital: RM. 3 600 000 in 3600 Aktien zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 3 600 000. Urspr. M. 1 200 000, 1910 erhöht um M. 600 000, 1913 um M. 1 800 000 in 1800 Stück 6 % Vorz.-Aktien, begeben zu pari. Lt. G.-V. v. 30./12. 1924 Umstell. auf RM. in voller Höhe u. Umwandl. der Vorz.-Akt. in St.-Akt., also RM. 3 600 000 in 3600 Akt. zu RM. 1000. Grossaktionäre: Fast das ganze A.-K. ist im Besitz der Niederlausitzer Kohlenwerke A.-G., Berlin. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. im Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklage, vertragsm. Tant. an Vorst., 5 % Div., 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1928: Aktiva: Anlagen 3 000 365, Beteil. u. Eff. 62 209, Vorräte 180 375, Debit. 1 156 615, Kassa 7804. – Passiva: A.-K. 3 600 000, R.-F. 400 000, Kredit. 253 496, Gewinn 153 874. Sa. RM. 4 407 370. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gesamt-Unk. 329 119, Abschr. 353 171, Gewinn 153 874. – Kredit: Gewinnvortrag 10 771, Betriebsüberschuss u. sonst. Einnahmen 1927¾28 825 394. Sa. RM. 836 165. Kurs: Notiz 1923 in Leipzig eingestellt. Dividenden 1913/14–1927/28: 0, 0, 0, 4, 6, 6, 9, 11, 15, 0, 0, 4, 4, 4, 4 %. Vorstand: Dipl.-Ing. Hans M. Ziervogel. Prokurist: G. Schöne. Aufsichtsrat: Vors. Reg.-Rat a. D. Bank-Dir. Dr. Conrad Schönfeld, Leipzig; Stellv. Gen.-Dir. Dr. Hugo Gabelmann, Dr. Ernst Petschek, Berlin; Fabrikbes. Wilh. Kratzsch, Dir. Bruno Just, Leipzig; vom Betriebsrat: K. Zander, Walter Biersack. 3 „ Ges.-Kasse; Leipzig u. Dresden: Deutsche Bank; Hildesheim: Hildesheimer ank. =