7 432 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. Stadtberger Hütte, Act.-Ges. in Niedermarsberg, Westf. Gegründet: 12./10. 1872. Zweck: Ausbeutung der seit 1838 von der Stadtberger Hütte bei Niedermarsberg betriebenen Kupfergruben „Friederike“, „Oskar“ u. „Mina“ u. der Kupferhütten daselbst. Gewinnung von Raffinad- u. Elektrolytkupfer. Die mit 3 Kupferschmelzöfen, Anstalt zur Herstellung von elektrolyt. Kupfer u. Aus- ziehung von Silber u. 1 Erzwalzwerk eingerichteten Betriebe sind durch Schienengeleise mit den Förderpunkten der Gruben verbunden. Ein langjähriger Lieferungsvertrag (bis 1940) mit Fried. Krupp Akt.-Ges. gewährleistet der Ges. für die Dauer dieses Abschlusses völlige Sicherstell. ihres Absatzes zu angemess. Bedingungen. Frühjahr (bis Herbst) 1924 wurde der Grubenbetrieb stillgelegt. Mitte Okt. 1924 wurde wieder mit der Förderung von Erzen begonnen. Der Hüttenbetrieb wird voll aufrechterhalten. Da die Ges. in Zukunft gezwungen ist, nur Erze mit einem höheren Kupfergehalt als bisher abzubauen, wird sich die Lebens- dauer der Gruben erheblich vermindern. A) Grubenbetrieb. 1. Grube Oskar: Gefördert wurden 1923/24–1927/28: 9074, 15 268, 23 452, 23 090, 22 664 t Erze; Belegschaft 1927/28: 1 Steiger, durchschnittl. 35 Mann. 2. Grube Mina: Gefördert wurden 1923/24–1927/28: 18 812, 7111, 23 893, 28 290, 27 825 t Erze; Belegschaft 1927/28: 1 Steiger, durchschnittl. 40 Mann. B) Kupferhüttenbetrieb. Versandt wurden 1923/24–1926/27: Raffinadkupfer 214 287, 168 131, 213 350, 170 015 kg, Elektrolytkupfer 161 614, 210 564, 135 078, 313 997 kg, insgesamt 375 901, 378 695, 348 428, 484 012 kg. Erzeugung 1927/28: 492 100 kg Raffinad- kupfer. Belegschaft 1927/28: 2 techn. Beamte, 2 Meister u. durchschnittl. 65 Mann. Kapital: RM. 750 000 in 3750 Akt. zu RM. 100 u. 1875 Akt. zu RM. 200. – Vorkriegs- kapital: M. 2 250 000. Urspr. M. 3 000 000, 1877 Rückkauf von M. 750 000. Erhöht lt. G.-V. v. 3./12. 1921 um M. 2 250 000, davon die eine Hälfte den Gründern, die andere Hälfte den Aktion. im Verh. von M. 2400 alten Akt.: M. 1200 neuen Akt. zu 175 % angeboten. Lt. G.-V. v. 5./1. 1924 Umstell. von M. 4 500 000 auf RM. 750 000 (6: 1) in 3750 Akt. zu RM. 100 u. 1875 Akt. zu RM. 200. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im II. Sem. Stimmrecht: Je RM. 100 = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. event. Sonderrückl., vertragsm. Tant. an Vorst., bis 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausser zus. RM. 6000 fester Vergüt.), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1928: Aktiva: Grubenbesitz 75 000, Immobil. 521 400, Mobil. 11 000, Kupfer u. Zwischenprodukte 340 967, Material. 36 668, Wertp. 566, Postscheck 191, Kassa 1401, Reichsbankgiro 514, Debit. 9422, Bankguth. 25 530, Verlust (Vortrag 52 472 abzügl. Gewinn aus 1927/28: 2659) 49 812. – Passiva: A.-K. 750 000, R.-F. 75 000, Kredit. 62 235, Bank- schulden 176 020, rückst. Löhne 9218. Sa. RM. 1 072 474. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 52 472, Abschr. 35 882, Zs. 24 940, Gen.-Kosten u. Steuern 65 950. – Kredit: Gewinn aus der Kupferproduktion 129 433, Verlust 49 812. Sa. RM. 179 245. Kurs Ende 1913–1928: 86, 70*, –, 130, 115, 85*, 141, 233, 840, 14 300, 39.9, 15.25, 22, 46.50, 38, 60 %. Notiert Berlin. In Köln Ende 1925–1928: 20, 46, 34, – %. Dividenden 1912/13–1927/28: 6, 2, 10, 8, 5, 7, 6, 9, 10, 20, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Dr. Günther Feld. Prokuristen: A. Schmidt, J. Bunse. Aufsichtsrat: Vors. Dr. Gust. Bunge, Hoenningen; Stellv. Dir. Adolf Buff, Essen; Bergassess. a. D. Carl Hupertz, Aachen; Dr. Max Glaser, Berlin; Erich Meurer, Sinzig. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Delbrück Schickler & Co., Disconto-Ges.; Köln: A. Schaafthausen'scher Bankverein, A.-G., Delbrück von der Heydt & Co.; Reichsbankstelle Arnsberg. „Freia“ %% Akt.-Ges. in Niesky 0.-L. Gegründet: 8./3. 1917; eingetr. 29./3. 1917. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrgang 1922/23. Sitz der Ges. bis 1920 in Berlin. Zweck: Betrieb von Braunkohlengruben und Fabriken zur Verarbeitung und Verwertung der im Bergbau gewonnenen Erzeugnisse. Die Ges. ist berechtigt, alle zur Erreichung oder Förderung dieser Zwecke dienenden Anlagen und Geschäfte jeder Art zu errichten, zu erwerben, zu betreiben, zu pachten, zu verpachten und zu veräussern, auch sich an anderen gleiche oder ähnliche Zwecke verfolgenden Unternehmungen in jeder zuverlässigen Form zu beteiligen. Die Ges. erwarb Braunkohlenfelder in der Gegend von Klitten an der Bahn- strecke Klitten-Uhyst u. in der östlichen Niederlausitz u. kaufte auch das Rittergut Kaschel. Kapital: RM. 900 000 in 15 000 Aktien zu RM. 60. Urspr. M. 100 000, erhöht 1917 um M. 4 900 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 23./8. 1920 um M. 10 Mill., begeben zu 100 %. Lt. G.-V. v. 14./12. 1925 Umstell. von M. 15 Mill. auf RM. 900 000 (16: 1) in 15 000 Akt. zu RM. 60. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Bergwerkseigentum: Grundst., Kohlenfelder u. Ab- baurechte 1 194 551, Abraumanlagen 1729, Grubenanlagen 56 784, Wohngeb. 115 661, Neben- u. Hilfsbetriebsanlagen 78 278, Vorräte 1642, Kassa 730, Schuldner 58 594, Beteilig. u. Wertp. 7517, Verlust 867 793. – Passiva: A.-K. 900 000, Gläubiger 1 483 281. Sa. RM. 2 383 281. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 717 360, Kosten 90 957, Abschreib. 101 818. – Kredit: Einnahmen 42 341, Verlust 867 793. Sa. RM. 910 135.