―― Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 433 Dividenden 1917–1927: 0 %. Vorstand: Bergw.-Dir. Dr.-Ing. Walther Walbrecker, Niesky O.-L.; Dir. Wilh. Mattig, Welzow N.-L. Aufsichtsrat: Vors. Bergwerksdir. Dipl.-Ing. Dr. phil. Ernst Voigt, Stellv. Bergwerksdir. Adalbert Kleemann, Welzow, N.-L.; Dir. Bruno Just, Leipzig; Gen.-Dir. Paul Kriebitz, Wiesbaden; Bergrat Jul. Krisch, Goslar am Harz; Dr. jur. Eduard Mosler, Dr. Ernst Petschek, Berlin; Gen.-Dir. Dr. Gustav Wegge, Köln. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Gutehoffnungshütte, Aktienverein für Bergbau und Hüttenbetrieb in Nurnberg, Auss. Sulzb. Str. 60. Gegründet: 1810 als Hüttengewerkschaft Jacobi, Haniel & Huyssen; Umwandlung in eine Akt.-Ges. am 1./7. 1872. Lt. a. o. G.-V.-B. v. 27./5. 1921 ist der Sitz der Ges. von Ober- hausen (Rheinl.) nach Nürnberg verlegt. Zweck: Fortführ. der unter der Firma Jacobi, Haniel & Huyssen zu Sterkrade seit 1810 betriebenen Unternehm., namentlich: 1. das Aufsuchen, die Gewinn., der An- u. Verkaut von Kohlen, Erzen u. sonst. nutzbaren Berggute im In- u. Auslande, die Erlang., Erwerb. u. Pacht. der zu ihrer Ausbeut. erforderl. Rechte u. Berechtig.; 2. die Ausbeut., Verhütt. oder Zugutemach. der vorgen. Kohlen, Erze sowie jedes and. Berggutes, die weit. Verarbeit. der Metalle in alle dem Verbrauch angepassten Formen; der Ankauf oder die Pacht. vor- handener oder die Erricht. neuer Werke, die Erwerb. dazu erforderl. Grundgüter; 3. der Handel mit den gewonnenen Rohstoffen u. Erzeugn.; 4. der Betrieb von Eisenbahnen auf u. zu den Werken, von Hafenanl. sowie der Schiffahrt; 5. die Beteil. an and. Unternehm. Beteiligungen: Seit der am 1./7. 1923 vorgenommenen Abtrenn. der im Ruhrgebiet liegenden Grundst. u. Betriebsanlagen von der Ges. u. Übertrag. dieser Werke auf die Gute- hoffnungshütte Oberhausen A.-G. ist das Unternehmen eine Dachgesellschaft geworden, die Betriebe nicht mehr führt u. deren Anlagewerte hauptsächl. aus Beteil. bestehen. Die wenigen Betriebsanl., die noch vorhanden sind, werden durch die Gutehoffnungshütte-Oberhausen A.-G. pachtweise betrieben. Näh. über früh. Anlagen s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1923/24. Im Nov. 1910 wurde eine Interessengemeinschaft mit dem Drahtwerk vorm. Boecker & Co. in Gelsenkirchen geschlossen, die per 1./7. 1912 zur vollen Anglieder. dieses Unternehm. an die Gutehoffnungshütte führte. 1914 Ankauf der Spateisengrube Gew. Oranien-Nassau (Vahlberger Zug). Die Kohlen- handelsbeteilig. der Ges., die Rheinreederei u. die Umschlagseinricht. am Oberrhein sind durch die im Juni 1917 neugegründete Firma Franz Haniel & Cie. G. m. b. H. in Duisburg-Ruhrort, bei der die Gutehoffnungshütte entsprechend beteiligt ist, übernommen worden. Die Gute- hoffnungshütte hat im Verein mit der Allg. Elektrizitäts-Ges. u. der Hamburg–Amerika- Linie die „Deutsche Werft A.-G.“ in Hamburg gegründet u. sich eine massgebende Beteil. bei dieser Werft gesichert. Das Altenhundemer Walz- u. Hammerwerk wurde von der Ges. käuflich übern. In 1918/19 wurde die Mehrheit der Aktien der Eisenwerk Nürnberg A.-G. vorm. J. Tafel & Cie. in Nürnberg erworben; dann wurde Ende 1919 die Mehrheit der Aktien des Osnabrücker Kupfer- u. Drahtwerks A.-G. u. Mitte 1920 die Mehrheit der Aktien der Maschinenfabrik Esslingen übernommen. Auch Angliederung der Firma Haniel & Lueg G. m. b. H., Masch.-Fabrik u. Eisengiesserei in Düsseldorf, die etwa 1200 Arb. beschäftigt. 1928 ist die Masch.-Fabrik u. Eisengiesserei Werksabteil. Düsseldorf der Gutehoffnungshütte geworden. Bei Haniel & Lueg G. m. b. H. ist der Schachtbau verblieben. 1920 Pachtung der Nietenfabrik Ludwig Möhling in Schwerte, 1925 Übernahme in Eigentum. Die Ges. ist an der im Verein mit dem württemb. Staate begründeten Schwäbischen Hüttenwerke G. m. b. H. (St.-Kap. RM. 2 000 000) zur Hälfte beteiligt. Eine weitere Beteil. ist die Fränkische Eisenhandels-Ges., Nürnberg, welche zugleich mit der Eisenhandels-Abt. von Franz Haniel & Cie., Mannheim, den Absatz eines Teils der Erzeugn. der Ges. für Süddeutschland besorgen, ferner die Eisenhandel Gutehoffnungshütte G. m. b. H., Essen mit Zweigniederlass. in Hamburg, Bremen u. Leopoldshall. Bei der Maschinenfabrik Augsburg- Nürnberg u. der Fritz Neumeyer A.-G., München, sowie bei der Zahnräderfabrik Joh. Renk, Augsburg, besitzt die Ges. massgebenden Einfluss. 1921/22 Beteilig. bei der Hackethal-Ges. 1923/24 Beteil. an der Deggendorfer Werft u. Eisenbau G. m. b. H. in Deggendorf (Niederbayern). Kapital: RM. 80 000 000 in 80 000 Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 30 000 000. Urspr. M. 18 000 000, erhöht bis 1909 auf M. 30 000 000. Weitere Erhöh. 1917–1920 auf M. 80 000 000 in 80 000 Akt. zu M. 1000 (über Kapitalbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 4./3. 1925 in voller Höhe auf RM. 80 000 000 in 80 000 Aktien zu RM. 1000. 7 %, 20jährige Hypothek. Anleihe von 1925 der Gutehoffnungshütte, Aktienverein für Bergbau u. Hüttenbetrieb in Nürnberg u. Gutehoffnungshütte Oberhausen Akt.-Ges. in Oberhausen im Gesamtbetrage von $ 10 000 000 in Stücken zu $ 500, 1000. Zs. 15./4., 15./10. Tilg.: Ein Tilg.-F. wird gebildet, in welchen jährl. ein Betrag eingestellt werden soll, aus- reichend, um jedes Jahr 5 % des ausstehenden Anleihebetrages durch Kauf zu einem Kurse von nicht über 105 % oder, falls dies nicht möglich ist, durch Auslos. zu 105 % zu tilgen. ie Ges. sind berechtigt, mit 30täg. Frist an jedem Zinstermin den dann noch aussteh. Betrag der Anleihe ganz oder teilweise zu 105 % abzulösen. — Sicherheit: Die Anleihe, als solidarische Schuld der beiden Gesellschaften, ist sichergestellt durch eine Gold-Hyp. auf die hauptsächlichsten Anlagen der Gutehoffnungshütte Oberhausen A.-G. im Ruhrgebiet, Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1929. 28