450 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Dividenden 1923–1928. 0 %. Direktion. Fabrikant Hugo Rollmann, Hamm; Fabrikant Heinr. Tovar, Ahlen. Aufsichtsrat. Vors. Bankier Robert Esser, Köln; Fabrikant Jakob Auerbach, Hamm; Frau E. Tovar, Ahlen. Zahlstelle. Ges.-Kasse. Berg-Heckmann-Selve A.-G., Altena i. W. Gegründet: 23./3.1921 mit Wirkung ab 1./7. 1920; eingetr. 7./4. 1921. Gründer u. Gründungs- vorgang s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1921/22. Firma lautete bis 2./3. 1927: Selve-Akt.-Ges. Zweigniederlass. in Altena (Basse & Selve), Lüdenscheid (Basse & Fischer), Werdohl (Carl Berg), Duisburg (C. Heckmann), Aschaffenburg (C. Heckmann), Bärenstein (Metallwerke Bärenstein), Köln (Rheinische Sprengkapsel u. Zündhütchenfabrik). Fusion: Die G.-V. v. 2./3. 1927 genehmigte die Fusionsverträge mit der Carl Berg A.-G. in Werdohl u. der C. Heckmann A.-G. in Duisburg, wonach das Vermögen dieser beiden Ges. ohne Liqu. auf die Selve-A.-G. übergeht. Im Zus. hang mit diesen Fusionen erfolgte Anderung der Firma in „Berg-Heckmann-Selve A.-G.“ Das A.-K. der Ges. wurde auf RM. 5 437 300 herabgesetzt u. sodann auf RM. 16 000 000 erhöht (s. a. Kap.). Auf nom. RM. 400 Berg-Akt. entfielen RM. 300 neue Aktien u. auf nom. RM. 4000 Heckmann-Aktien nom. RM. 2800 neue Aktien der Berg-Heckmann-Selve A.-G. Zweck: Förtführung der von den Firmen Carl Berg A.-G. in Werdohl, C. Heckmann A.-G. in Duisburg, Selve A.-G. in Altena betriebenen Fabriken u. Geschäfte, insbesondere die Herstellung u. der Vertrieb von Roh-, Halb- u. Fertigfabrikaten aus Kupfer u. anderen unedlen Metallen u. deren Legierungen. 0 Besitztum: 1) Werk Altena (ehem. Basse & Selve) besteht aus den Werken Schwarzen- stein, Linscheid u. Hünengraben in Altena u. den Zweigwerken in Hemer u. Salzwedel, bebaute Fläche insgesamt 52 055 qm. Als Betriebskraft stehen zur Verfügung: 6 Dampf- masch. mit 1550 PS, 6 Wasserturbinen mit 550 PS, 4 Drehstrom-Generatoren mit 790 KVA, 358 Elektromotoren mit 6235 PS. Der elektr. Strom wird teils in eig. Wasserkraftanlagen erzeugt, teils von dem Kommunalen Elektrizitätswerk Mark u. dem R. W. E. bezogen. Die Werke Schwarzenstein u. Linscheid haben Bahnanschluss durch Drahtseilbahn. 4 Verwalt.- Geb., 235 Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser mit 558 Wohnungen, sowie 20 möblierten Einzelzimmern, 3 Arbeiterheime, 2 Beamtenkasinos, 3 Konsumanstalten, Grundbesitz 375 ha. –2) Werk Lüdenscheid: Als Betriebskraft steht zur Verfügung: 1 Dampfmasch. mit 85 PS, 18 Elektromotoren mit 231 PS, 7 Wohnhäuser mit 14 Wohnungen. Bebautes Fabrikterrain 3240 qm. – 3) Werk Werdohl (ehem. Carl Berg A.-G.): Das Stammwerk befindet sich in Eveking bei Werdohl, ein zweites neues Werk in Werdohl, in Wilhelmsthal bei Werdohl eine Kupfer-Elektrolyse nebst Vitriolhütte. Der Grundbesitz beträgt ca. 65 ha, bebautes Fabrikterrain 64 867 qm. Die Werke werden betrieben durch 2 Dampfmasch. von 950 PS, 288 Elektromotore mit einem Anschlusswert von zus. 7548 PS u. Wasserkräfte von zus. 2027 PS. Die elektr. Energie wird zum Teil von eig. Wasserkraftanlage mit 4 000 000 K Wst Jahresleistung u. zum Teil vom Kommun. Elektrizitätswerk Mark bezogen. Anschluss an die Staatsbahn u. Kreis Altenaer Eisenbahn, Drahtseilbahn, 2 Verwalt.-Geb., 82 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser mit 209 Wohnungen, 4 Ledigen- u. Arb.-Heime. Eigene Ringofen- ziegelei in Kleinhammer bei Werdohl. – 4) Werk Duisburg (ehem. C. Heckmann A.-G.): Grundfläche ca. 6 ha, wovon ca. 43 000 qm mit Fabrikgeb bebaut. Das Fabrikterrain liegt in Hochfeld an der Hüttenstrasse, mit der Hinterfront direkt am Rhein, hat eig. Kaianlage u. zwei Eisenbahnanschlüsse. Als Betriebsmittel stehen dem Duisburger Werk zur Verfüg.: 1 Schmelz: werk mit 3 Gebläseschachtöfen u. 5 Raffinieröfen, 1 grosse Metallgiesserei, 17 Dampfkessel mit ca. 2000 qm Heizfläche, 15 Dampfmasch. mit ca. 8000 PS, 12 Walzenstrassen, 9 Betriebs- werkstätten für Rohr- u. Stangenfabrikation, 1 kompl. Drahtzieherei, 29 Glühöfen, 1 Press- werk, 2 Kupferschmiedewerkstätten, 1 mechan. Werkstatt, 1 mechan. Schreinerei, 1 grosse Metalldreherei, 1 Schmiede, 1 Hammerwerk, 1 Pressluftanlage, 2 elektr. Kraft- u. Licht- zentralen, 2 Eisenbahngleisanschlüsse, 1 Kaianlage mit elektr. Verladekran am Rhein. Zu dem Duisburger Werk gehört ein Bauterrain in Grösse von ca. 1,6 ha, darauf sind errichtet 73 Wohnhäuser mit ca. 217 Beamten- u. Arb.-Wohn. – 5) Werk Aschaffenburg (ehem. C. Heck- mann A.-G. ): Grösse 5.8 ha, hiervon entfallen auf Fabrikterrain ca. 3 ha. Die Grundstücke liegen in den Steuergemeinden Aschaffenburg u. Schweinheim, gegenüber der Station Aschaffenburg- Süd, u. haben eig. Anschlussgleis. Die gesamte bebaute Grundfläche beträgt 9050 qm, davon entfallen auf Fabrik- u. Verwaltungsgebäude ca. 7800 qm, auf Beamten- und Arb.-Häuser ca. 1750 qm. Die Betriebskraft wird durch 3 Dampfmasch. mit einer Gesamtpferdestärkezahl von 600 Ps geliefert, die von 3 Dampfkesseln mit Uberhitzern in zus. 430 qm Heizfläche gespeist werden. Das Werk besitzt Schmelz- und Glühöfen, Walzwerke, Hammerwerke, Pressen u. Ziehbänke, elektr. Kraftübertragung u. elektr. Beleuchtungsanlage, Vollbahn- u. Schmalspurgleisanlagen. – 6) Werk Bärenstein; Zum Betriebe des Werkes stehen zur Verfügung: 3 Wasserturbinen mit insges. 180 PS, 78 Elektromotoren mit 1310 PS. Der elektr. Strom wird, soweit er nicht in der eigenen Turbinenzentrale erzeugt wird, vom Kommunalen Elektrizitätswerk Mark bezogen. Das Werk hat Bahnanschluss an die Kreis Altenaer Eisenbahn. 29 Häuser mit 87 Wohn., Beamtenkasino, Konsumanstalt, Ledigen- heim. – 7) Werk Köln: Als Betriebskraft steht zur Verfüg.: 1 Dampfmasch. von 30 PS. Grundbesitz 6.58 ha, bebaute Fläche 3850 qm.