Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. 465 2./5. 1924 ist das Vermögen der ersteren als Ganzes unter Ausschl. der Liquid. auf die Meguin A.-G. übergegangen. Zwecks Durchführung der Fusion beschloss die a. o. G.-V. der Meguin A.-G. v. 2./5. 1924 Erhöh. des A.-K. um M. 50 000 000. Die neuen Aktien wurden in der Weise verwendet, dass den Inhabern der bisherigen M. 100 000 000 St.-Akt. der Berlin- Anhaltischen Maschinenbau-A.-G. gegen Einreich. von je nom. M. 2000 St.-Akt. dieser Ges. eine neue St.-Aktie der Bamag-Meguin Aktiengesellschaft über M. 1000 gewährt wurde. Entwicklung seit der Fusion:; Im Geschäftsjahr 1924/25 hat das Butzbacher Werk durch den Ausfall an Bestell. für den Steinkohlenbergbau sowie durch die verlustbringende Abwickl. älterer Geschäfte einen grossen Verlust erlitten, der durch die Heranziehung von Gewinnen u. gewissen Reserven der anderen Werke ausgeglichen wurde. Zur Vereinfach. der Organisation wurden einige wichtige Fabrikationszweige des Butzbacher Werkes nach Köln- Bayenthal verlegt u. ein Teil der Butzbacher Werkstätten geschlossen; hierdurch wurde auch der Verwaltungsapparat erheblich vereinfacht. Bei einer Gesundung der Wirtschafts- lage kann später der Butzbacher Betrieb wieder in grösserem Umfange aufgenommen werden ohne Aufwendung besonders grosser Mittel. Die techn. Büros des früher Meguin'schen Hauptbetriebes in Butzbach wurden teils nach Berlin, teils nach Köln überführt, wobei erhebliche Einschränk. des Personalbestandes erreicht werden konnten. – Im Geschäfts- jahr 1926/27 war eine befriedigende Beschäftigung der fabrikatorischen u. sonst. Einrichtungen der Ges. zu verzeichnen. Wichtige neue Fabrikationszweige, für die seit der Fusion mit der Meguin-Ges. von der Ges. jahrelange Vorarbeit geleistet werden musste, konnten erst allmählich so weit gefördert werden, dass es möglich war, Aufträge auf Gesamtanlagen grösseren Ausmasses hereinzunehmen. Da die Abwicklung derartiger Grossanlagen meist viele Monate, oft sogar ein bis zwei Jahre in Anspruch nimmt, so umfasste das am 30./6. 1927 abgelaufene Geschäftsjahr die Abrechnung kaum eines der in Betracht kommenden Geschäfte. Der G.-V. v. 22./12. 1927 wurde entsprechend den seit langer Zeit erwogenen Plänen eine durchgreifende finanzielle Reorganisation der Ges. vorgeschlagen. Diese wurde von der G.-V. genehmigt u. beschlossen, das Stammkapital im Verh. von 3:1 zus. zulegen u. im Anschluss daran wieder auf RM. 12 000 000 zu erhöhen. Die neuen Aktien, soweit sie von den alten Aktion. nicht bezogen wurden, wurden von einem der Ges. nahestehenden Kon- sortium fest übernommen. In der zweiten Hälfte des am 30./6. 1928 abgelaufenen Geschäfts- jahres wurde die am 22./12.1927 beschlossene finanzielle Rekonstruktion der Ges. durchgeführt. Der Umtausch der zus.gelegten alten Stammaktien in neue Aktien war Anfang 1929 beendet. Der durch die Kapitalherabsetzung freigewordene Betrag von RM. 10 666 000 wurde in Höhe von rd. RM. 5 150 000 für Abschreibungen auf Anlagewerte verwandt, der Rest für Ab- schreibungen auf andere Konten, insbes. auf Beteiligungen u. Vorräte sowie zur Tilgung des vorgetragenen Verlustes. Auch in technischer Hinsicht war das Geschäftsjahr 1927/28 für die Ges. ein Jahr der Umstellung u. Rationalisierung. Einen durchgreifenden Umbau erfuhr das Berlin-Moabiter Werk; ebenso wurde in der Modernisierung der Dessauer u. Bayenthaler Werke fortgefahren. Zweck: Erwerb, Pacht, Anlage u. Betrieb von Maschinenfabriken, Giessereien u. Werk- stätten für Eisenkonstruktionen u. Apparatebau, sowie Verkauf eigener u. fremder industr. Erzeugnisse. Die Ges. kann das bisher betriebene Geschäft erweitern, auf verwandte Betriebe ausdehnen und sich an anderen Unternehmungen beteiligen. Erzeugnisse: Vollständige Gaswerke, sämtliche Apparate für den Gaswerksbetrieb, Ausrüstungsteile für Gaserzeugungsöfen, Gas- u. Flüssigkeitsbehälter, Nebenprodukten- gewinnungsanlagen, kompl. Gasfernversorgungsanlagen, Strassenbeleuchtung, Gasfernzündung, Abhitzeverwertungsanlagen, Wassergas-, Kohlenmischgas- u. Wasserstoffanlagen, Elektro- Iyseure, Generatorenanlagen, Wasserversorgung u. Aufbereitungsanlagen, Kläranlagen für industrielle u. kommunale Abwässer, Ammoniak-Verbrennungsanlagen, Anlagen für die chemische Industrie, Hochofen- u. Stahlwerks-Einrichtungen, Einrichtungen für Kokerei- anlagen, Einrichtungen für die Braunkohlen-Industrie, Schwelanlagen, Einrichtungen für Hütten- u. Zechenbetrieb, Eisen-, Hoch- u. Brückenbauten, Hebezeuge u. Transportanlagen aller Art, Drehscheiben, Schiebebühnen, Rangieranlagen, Bahnbedarf, Lasten-Aufzüge, Trieb- werke, Kompressoren, Schiffswinden, Feuerungs- u. Dampfkesselanlagen, vollständige Kesselhaus-Einrichtungen, Müllverbrennungs- u. Müllverwertungsanlagen, Trocknungsanlagen für die keramische Industrie, Stahl- u. Grauguss, säurebeständiger Ferro-Siliziumguss. Verbandszugehörigkeit: Die Ges. gehört folgenden Verbänden an: Reichsverband der Deutschen Industrie, Verein Deutscher Maschinenbau-Anstalten, Verband Deutscher Apparate- bau-Anstalten, Verband Deutscher Dampfkessel- u. Apparatebau-Anstalten, Deutsoher Stahlbau-Verband, Verein Deutscher Eisengiessereien, Kompressoren-Verband, Deutscher Fördermittel-Verband, Verband der Aufzugsfabrikanten, Verband Berliner Metallindustrieller, Ausfuhrverband für Aufbereitungsmaschinen, Transmissionsbau-Verband, Vereinigung der Deutschen Dampfkessel- u. Apparate-Industrie, Vereinigung der Grosskesselbesitzer, Feuerungsverband. Besitztum: Zur Fabrikation der vorstehenden Erzeugnisse stehen der Ges. neben Arbeits- stätten kleineren Umfanges ihre Werke in Berlin-Moabit, Butzbach (Hessen), Dessau u. Köln- Bayenthal zur Verfügung. Das Werk der Oberschles. Bamag-Meguin A.-G. in Gleiwitz ist seit April 1928 stillgelegt. Die Fläche des Grundbesitzes setzt sich wie folgt zusammen: Werke: Berlin-Moabit Grundbesitz 25 190 qm, bebaute Fläche 14 681 qm, Butzbach (Hessen) Grundbesitz 551 203 qm, für Fabrikbetrieb bebaute Fläche 40 445 qm, Dessau I u. II Grund- Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1929. 30