506 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Zweck: Übernahme u. Fortführung der unter der Firma Oscar Ehrlich zu Chemnitz betriebenen Maschinenfabrik u. die Herstellung von Maschinen u. der Handel mit solchen. Kapital: RM. 100 000 in 100 Akt. zu RM. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Geschäftsjahr: ? Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Vorstand: Ing. Walter Ehrlich, Chemnitz; Ing. Ernst Vogler, B.-Friedenau. Aufsichtsrat: Diplom-Ingenieur Marzel Reichmann, Walter Limberg, Franz Rosenthal, Berlin. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Langer & Co. Akt.-Ges. in Liqu., Chemnitz. Die G.-V. v. 1925 beschloss Auflös. u. Liqu. der Ges. Liquidator: Dir. Johann Langer, Chemnitz, Barbarossastr. 41. Lt. Bek. v. 25./2. 1929 ist die Liqu. beendet u. die Firma erloschen. Letzte ausführliche Aufnahme s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1928. Maschinenfabrik Kappel in Chemnitz-Kappel. Gegründet: März 1870 als Sächs. Stickmaschinenfabrik (s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1900/1901). Firmenänd. 15./11. 1888. Errichtet 1860 in Kändler, 1867 nach Kappel verlegt. Zweck: Übernahme u. Fortbetrieb der Stickmaschinenfabrik von Albert Voigt in Chemnitz- Kappel. Spezialität.: Handstick.-, Schiffchen-Stickmasch. (Pantograph- u. Automat-Stickmasch.), Tüllwebstühle, Raschelmasch., Sägegatter- u. Holzbearbeit.-Masch., Werkzeugmasch. (insbes. Schnelldrehbänke u. Fraismasch.), Schreibmasch. 1928 Aufnahme des Baues von Cotton- maschinen. Besitztum: Das zus. häng. Fabrikterrain umfasst jetzt 38 000 qm, wovon ca. 15 500 qm bebaut sind. Zum Betriebe dienen 2 Dampfmasch. von zus. 500 PS. u. 2 Rohölmotore von zus. 160 PS. Die Fabrik besitzt eigene elektr. Beleucht. u. Kraftübertrag. Beamte u. Arb. ca. 1500. Ausserdem besitzt die Ges. ein Hausgrundstück in Plauen i. V. u. ein Stickerei- gebäude in Plauen-Haselbrunn. Beteiligungen: Die Ges. ist an der Sächsischen Tüllfabrik-A.-G. mit nom. RM. 103 200 Aktien beteiligt. Kapital: RM. 3 605 000 in 18 000 St.-Akt. zu RM. 200 u. 250 Vorz.-Akt. zu RM. 20. Die Vorz.-Akt. sind mit 10 % Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. 15fach. Stimmrecht in bestimmten Fällen ausgestattet. Die Vorz.-Akt. können seitens der G.-V. jederzeit auf Antrag des Vorst. u. A.-R. in St.-Akt. umgewandelt oder durch Rückkauf nicht unter 125 % getilgt werden. Nach dem 30./6. 1931 hat ein solcher Beschluss ohne Antrag der Verwalt. Gültigkeit. – Vorkriegskapital: M. 1 800 000. Urspr. M. 1 350 000, erhöht bis 1911 auf M. 1 800 000, dann erhöht von 1921 bis 1922 auf M. 22 500 000 in 4500 St.-Akt. zu M. 300, 16 875 St.-Akt. u. 750 Vorz.-Akt. zu M. 1200 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die G.-V. v. 23./9. 1926 beschloss Umstell. des A.-K. von M. 22.5 Mill. auf RM. 3 607 000 (St.-Akt. 6: 1, Vorz.-Akt. 60: 1 bzw. 300: 1) in 4500 St.-Akt. zu RM. 50, 16 875 St.-Akt. zu RM. 200, 250 Vorz.-Akt. zu RM. 20 u. 500 Vorz.-Akt. zu RM. 4, unter Vorbehalt der auf die St.-Akt. Nr. 10 126–22 125 noch zu leistenden Ein- zahl. Die 75 % restl. Einzahlung auf die 500 Vorz.-Akt. zu RM. 4 beträgt RM. 3 je Stück. Lt. G.-V. v. 15./12. 1927 wurden die Aktien zu RM. 50 in solche zu RM. 200 umgetauscht (4 à 50 = 1 à 200). Die G.-V. beschloss ferner Einzieh. von 500 Vorz.-Akt. zu RM. 4 und demgemäss Herabsetz. des A.-K. um RM. 2000. Gegen den Beschluss der G.-V. v. 24./3. 1927, mit welchem die restl. Einzahl. auf die jungen St.-Akt. Nr. 10126–22125 auf RM. 10 je Aktie festgesetzt wurde, ist Anfechtungs- bzw. Nichtigkeitsklage erhoben worden. Am 17./6. 1927 fällte das Landgericht Chemnitz folg. Urteil: „Der Beschluss der G.-V. v. 24./3. 1927 wird, insoweit durch ihn die restliche Einzahlung auf die nicht voll eingezahlten St.-Akt. Nr. 10126 mit 22125 auf mehr als 60 Pf. festgesetzt worden ist, für nichtig erklärt. Auf die Berufung der Verwaltung hat das Oberlandesgericht Dresden die fehlende Einzahlung von 75 % auf die jungen Aktien entsprechend dem G.-V.-Beschluss v. 24./3. 1927 auf RM. 10 je Aktie festgesetzt. Diese Entscheidung wurde vom Reichsgericht lt. Urteil v. 30./11. 1928 bestätigt. Lt. Bekanntm. v. Febr. 1929 hat die restl. Einzahl. von RM. 10 zuzügl. RM. 0.40 Gesellschaftssteuer bis zum 31./3. 1929 zu erfolgen. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Bis Ende Dez. Stimmrecht: 1 St.-Aktie zu RM. 200 = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 15 St. in besond. Fällen. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., evtl. weitere Rückl., 10 % Tant. an Vorst., 10 % Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., vom Rest 10 % an A.-R. (ausserdem RM. 2000 feste Jahresvergüt. je Mitgl., der Vors. RM. 4000, der stellv. Vors. RM. 3000), Überrest Super-Div. an St.-Akt. Entfallen auf die St.-Akt. mehr als 10 % Div., so erhalten die Vorz.-Akt. von dem nach Erfüllung der 10 % verbleibenden Betrag des zur Ausschüttung kommenden Gewinnes den 25. Teil, der auf die Vorz.-Akt. gleichmässig verteilt wird. Bilanz am 30. Juni 1928: Aktiva: Grundst. u. Geb. 1 417 700, Betriebsanl. 474 402, Waren 801 089, Wechsel 49 927, Kasse 8205, Eff. 253 488, Debit. 1 675 420, noch nicht eingez. A.-K. 120 000. – Passiva: A.-K. 3 605 000, Rückstell. wegen restl. Einzahl. auf Stamm- aktien 120 000, Kautionen 250 549, Kredit. 701 227, Gewinn 123 456. Sa. RM. 4 800 233.