508 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Sächsische Maschinenfabrik vorm. Rich. Hartmann Aktiengesellschaft in Chemnitz, Hartmannstr. 24. (Börsenname in Berlin u. Leipzig: Hartmann Sächsische Maschinen.) Gegründet: 1837; als Akt.-Ges. 24./3. 1870. Bis 18./11. 1899 lautete die Fa. „Sächsische Maschinenfabrik zu chemnitz-*, dann wurde der Zusatz vorm. Rich. Hartmann Akt.-Ges. hinzugefügt. Zweck: Fortführ. der vorm. Rich. Hartmannschen Masch.-Fabrik in Chemnitz, Anfertig. u. Liefer. von Masch., Masch.-Teilen u. Gerätschaften aller Art, sowie Beteil. an verwandten Unternehm. In den Chemnitzer Werken werden hergestellt: Lokomotiven u. Tender, Dampf- masch., Dampf- u. Lufthämmer, Pumpen, Kompressoren, Dampfkessel aller Bauarten, Rohr- leitungen, vollständige Kesselbekohlungsanlagen, Triebwerke, Kokereimasch., Werkzeug- masch., vollständige Einricht. für Streichgarn- Wollspinnereien, für Baumwoll-Abfall- u. Vigognespinnereien, Masch. für die Watteherstell., für die Filz- u. Hutstumpenfabrikation, ferner für Baumwoll-Entkernungs-Anlagen, Zwirnmasch. für die verschied. Zwecke, voll- ständige Wollwäscherei-Anlagen für Kamm- u. Streichgarn, Masch. für Dampfwäscherei- u. Desinfektions-Anlagen, Webstühle für alle Gewebearten. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. in Chemnitz umfasst einschl. der beiden Zweigwerke, der Gross-, Klein- sowie Metall-Giesserei insges. 943 860 qm, wovon 162 769 qm bebaut sind. Die Kraftanlage des Chemnitzer Werkes besteht aus 22 vollständ. Kesselanlagen, die eine Gesamtheizfläche von ca. 4000 qm darstellen, sowie 11 Dampfmasch. bzw. Dampfturbinen, von einer Leistungsfähigkeit von ca. 12 000 PS. Insges. sind in den Chemnitzer Werken etwa 5200 Werkzeugmasch. in Betrieb. Zur Textilmaschinen-Abt., die sich früher in Dresden befand, gehören 550 Masch. Fabriziert werden in dieser Abteilung: Vollständ. Einricht. für, Flachs-, Hanf-, Jute-, Werg- u. Wergabfallspinnereien, ferner für Baumwoll-Fein- spinnereien, für Kammgarn- Grobspinnereien nach engl. System, für Kammgarn- Fein- spinnereien nach elsäss. System. Entwicklung: Die Ges. hat 1911 das der Maschinenbau-Akt.-Ges. vorm. Georg Egestorff in Hannover gehörige Chemnitzer Zweigwerk Dresdnerstr. erworben u. es zu einer Erweiterung ihrer Spinnereimaschinen-Fabrikation benutzt. Die G.-V. v. 21./2. 1917 genehmigte den Fusionsvertrag mit der Oskar Schimmel & Co. Akt.-Ges. in Chemnitz. 1922 fand im Wege der Fusion die Anglieder. der Walter Loebel A.-G. statt; ebenso wurde die König Friedrich August-Hütte in Potschappel b. Dresden übernommen. 1927/28 wurde das Zweigwerk Dresden aufgegeben u. die Dresdner Textilmaschinen-Abteilungen nach Chemnitz verlegt. Das Freitaler Werk wurde abgestossen. Der Bau von Lokomotiven wurde Ende 1928 zugunsten der Berliner Maschinenbau-A.-G. vorm. L. Schwartzkopff in Berlin aufgegeben. Beteiligungen: Die Ges. ist Mitgl. folgender Verbände: Deutscher Lokomotiv-Verband, Gesamtverband des Textilmaschinenbaues, Verband der Dampfkraftmasch.-Fabrikanten, Verband von Pumpen u. Pumpmaschinen-Fabrikanten, Verband deutscher Dampfkessel- u. Apparate-Bauanstalten, Verein deutscher Werkzeugmaschinenfabriken, sämtlich in Berlin. Kapital: RM. 11 072 000 in St.-Akt. zu RM. 100 u. 1000 u. 2000 6 % Vorz.-Akt. zu RM. 36. – Vorkriegskapital: M. 12 000 000. Urspr. A.-K. M. 7 500 000, bis 1897 erhöht auf M. 12 000 000, dann erhöht von 1919–1923 auf M. 300 000 000 in 12 500 St.-Akt. zu M. 600, 163 746 St.-Akt. zu M. 1200, 15 000 St.-Akt. zu M. 6000, 3 St.-Akt. zu M. 1600 u. 5000 Vorz.-Akt. zu M. 1200 (über Kap.-Beweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstellung lt. G.-V. v. 20./1. 1925 unter Einziehung von M. 54 000 000 Schutzaktien u. Umwandl. der 3 St.-Akt. zu M. 1600 in 4 solche zu M. 1200, mithin von M. 246 000 000 auf RM. 20 180 000 derart, dass der Nennwert der St.-Aktien zu bisher M. 600 bzw. M. 1200 bzw. M. 6000 auf RM. 50 bzw. RM. 100 bzw. RM. 500 umgewertet wurde, während der Nennwert der Vorz.-Akt. von bisher M. 1200 auf RM. 36 ermässigt worden ist. Die G.-V. v. 29./12. 1925 beschloss, den Vorstand zu ermächtigen, nachdem das mehrfache Stimmrecht der Vorz.-Akt. im Wegfall gekommen ist, der Rück- zahl. dieser Aktien im Auslosungswege innerhalb 5 Jahren vorzunehmen. Ferner erklärte man sich einverstanden, dass die Verwaltung Stamm-Aktien durch Ankauf einzieht. Werden seitens der Verwalt. Aktienrückkäufe vorgenommen, so sollen in einem Geschäftsjahr nicht weniger als 1 % u. nicht mehr als 25 % des Kapitals getilgt werden. Ferner wurde der Antrag der Verwalt. genehmigt, aus dem Reingewinn eines Geschäftsjahres, spät. jedoch des Geschäftsjahres 1929/30, die dividendenfreien Vorrats-Aktien durch Ankauf einzuziehen. Auf Grund dieser Ermächtig. wurden im Geschäftsjahr 1925/26 die Vorrats-Aktien im Nenn- betrage von RM. 1 881 500, die in der Bilanz vom 30./6. 1925 noch mit RM. 1 693 625 erschienen, eingezogen, ferner wurden von den Vorz.-Akt., für deren Tilg. aus dem Gewinn 1924/25 eine Rücklage von RM. 216 000 geschaffen wurde, die ersten 1000 Stück im Nennwerte von RM. 36 000 getilgt. Lt. G.-V. v. 29./12. 1927 wurden weitere RM. 36 000 Vorz.-Akt. eingezogen. 1928 wurden weitere RM. 36 000 Vorz-Akt. eingezogen. Die G.-V. v. 6./2. 1929 beschloss Herabsetz. des Stamm-Kap. von RM. 18 118 500 auf RM. 3 019 700 unter Einziehung von nom. RM. 300 u. Zus. legung der restl. St.-Akt. im Verh. 6: 1. Auf nom. RM. 6000 bzw. RM. 600 alte St.-Akt. entfiel eine neue St.-Akt. zu RM. 1000 bzw. RM. 100. Die gleiche G.-V. beschloss Wiedererhöh. des St.-Akt.-K. um RM. 7 980 300 auf RM. 11 000 000 durch