538 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Sauggasmotoren. Neu aufgenommen wurde 1928 der Bau automatischer Getreide- u. Mehl- waagen, während der Turbinen- u. OÖlmühlenbau als unrentabel aufgegeben wurde. Die G.-V. v. 14./12. 1925 genehmigte den Fusionsvertrag mit folgenden, mit der „Miag“ bereits vorher in Inter.-Gemeinschaft (s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1925 II) verbundenen Mühlenbaugesellschaften: Amme, Giesecke & Konegen A.-G., Braunschweig, Mühlenbau- anstalt u. Maschinenfabrik vorm. Gebr. Seck, Dresden, Maschinenfabrik u. Mühlenbauanstalt G. Luther Akt.-Ges., Braunschweig, Hugo Greffenius Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Kapler Maschinenfabrik Akt.-Ges., Berlin. Auf Grund des Vertrages wird das Vermögen dieser Gesellschaften als Ganzes unter Ausschluss der Liquid. mit Wirkung ab 1./1. 1925 auf die „Miag“ übertragen. Auf je nom. RM. 50 Akt. der übernommenen Gesellschaften wurden je nom. RM. 40 Akt. der ,Miag“ mit Div. ab 1./1. 1925 gewährt. Zur Durchführung der Fusionen wurde das Kap. der Ges. um RM. 6.5 Mill. erhöht (s. a. Kap.). An den aus- wärtigen Betriebsstätten in Braunschweig, Dresden u. Berlin wurde je eine Zweignieder- lassung errichtet, während der Betrieb der ehemaligen Hugo Greffenius A.-G. unter dem Namen Greffenius Werk fortgeführt wird (s. auch unter Zweck). Nach der Übernahme der obengenannten Firmen besitzt die Ges. folgende Werke: Amme-Luther Werke Braunschweig, Abt.: Amme, Giesecke & Konegen: Die Betriebs- anlagen des Werkes sind auf einem an der Landes-Eisenbahn, Haltestelle Cellerstrasse, gelegenen eigenen Grundstücke errichtet u. etwa je Stunde von dem Zentrum der Stadt Braunschweig u. dem Hauptbahnhof entfernt. Von dem Grundeigentum der Ges. von 21 ha 2 a umfasst das Fabrikgrundstück rd. 120 000 qm, von denen 49 600 qm bebaut sind; 3900 qm bilden in der Nähe gelegene Hausgrundstücke, von denen 1950 qm bebaut sind; 8 ha 63 a stehen der Ges. als freies Gelände zur Verfügung. Das Werk ist mit einer Dampfkraftanlage von 950 PS. u. einer elektr. Kraftanlage bis zu 600 PS. ausgestattet, alle Werkstätten werden elektr. betrieben. Die Werkstätten-Einrichtungen bestehen in der Hauptsache aus der Dreherei, aus der Maschinenhalle mit Werkzeugschmiede u. Vernicklungsanstalt, der Walzenstuhlbauerei, der Blechwerkstatt, der Tischlerei mit Trockenkammern, der Schmiede mit 3 Glühöfen u. mit 20 Schmiedefeuern u. den Eisengiessereien mit drei Kupolöfen für 6000 kg stündl. Leistungen, Elektrogiesserei, Sand- strahlgebläse, sowie den zugehörigen Trockenkammern, Gussputzerei etc. Zu- u. Abfuhr der Materialien erfolgt durch zwei direkt bis zu den Hauptarbeitsplätzen u. Lagerstätten führende Bahnanschlüsse, sowie durch eine Fabrikschmalspurbahn. In Königsberg besitzt die Ges. ein kleines Hausgrundstück für die Zwecke ihres dortigen Büros sowie 3 Ein- familienhäuser. Das Werk übernimmt den Bau von kompletten Getreidemühlen, Silo- u. Speicher- anlagen, Z ementfabriken, Hartzerkleinerungsanlagen, Wasserturbinenanlagen, Holzschleiferei- anlagen, sowie aller zugehörigen Maschinen u. Apparate. Amme-Luther Werke Braunschweig, Abt.: Luther: Der Grundbesitz, auf dem sich die Fabrikanlagen befinden, umfasst insges. 7 ha 93 a 77 qm, liegt in der Wilhelmitor-Feldmark an der Frankfurter Strasse, ist durch Privatanschlussgleise mit der Braunschweig. Landes- eisenbahn u. der Staatsbahn verbunden u. enthält ausgedehnte normal- u. schmalspurige Gleisanlagen. Von diesem Grundbesitz sind insges. 3 ha 5 a 40 qm mit Fabrik- u. Verwalt.- Geb., Magazinen usw. bebaut. Seit 1921 sind 3 neue Wohnhäuser mit insges. 12 Beamten- wohnungen in der Rankestr. u. Arndstr. errichtet. Die Werkanl. sind mit Gleis-, Kran- u. Transportanl., Wasserleit., Feuerlöscheinricht., sowie elektr. Licht- u. Kraftanl. versehen. Die Geb. sind massiv, der grösste Teil aus neuerer Zeit stammend. Die Gebäude für die Holz- bearbeit. Werkstätten, die Magazine u. Lager sind mehrstöckig, mit Treppen sowie Fahrstuhl- u. Krananlagen für den Transport versehen. Nebenwerkstätten, wie Klempnerei, Gelb- giesserei, Schmiede, Sattlerei, ebenso eine Versuchsanstalt sind vorhanden. Die Hauptkraft- zentrale besteht aus 4 Dieselmotoren von zus. 960 PS.; weiter ist ein Sauggasmotor von 60 Pferdekräften im ständigen Gebrauche. Des weiteren ist das Werk durch eine Um- formerstation an das städtische Drehstromwerk in Braunschweig angeschlossen. Insgesamt sind fünf Werkstattgebäude vorhanden, in denen 630 Werkzeugmaschinen aufgestellt sind. Für später in Aussicht zu nehmende Erweiterungen des Werkes ist weiterer Grundbesitz von 9 ha 76 a 50 qm in der Nähe der Fabrik neu erworben. Das Werk befasst sich nach vorgenommener Zus. fassung mit der A. G. K. Abteilung mit der Herstellung von Getreidespeichern, mechanischen u. pneumatischen Transport- vorrichtungen, sowie von Diesel- u. Gasmotoren. Seck Werke Dresden: Fabriken in Sporbitz b. Dresden u. Schmiedeberg (Bez. Dresden). Das Sporbitzer Werk umfasst einen Gesamtflächenraum von 284 790 qm, wovon 49 540 qm bebaut sind, u. besteht aus einer Masch.-Fabrik u. mechan. Werkstätten. Ausserdem in Sporbitz 7 Arbeiterwohnhäuser mit 7920 qm Fläche, davon rund 2039 qm bebaut. Das Werk in Schmiedeberg hat einen Gesamtflächenraum von 113 910 qm, wovon 26 200 qm bebaut sind u. besteht aus einer Eisengiesserei nebst Masch.-Fabrik u. mechanischen Werkstätten. In Schmiedeberg 69 eigene Arbeiter- und Beamten-Wohnhäuser. Dem Sporbitzer Betriebe dienen: 2 Dampfkessel mit 500 qm Heizfläche und eine elek- trische Kraftanlage mit einem Anschlusswert von 1508 Kw., wofür der elektrische Strom von ausserhalb bezogen wird. Es sind daselbst 585 verschied. Arbeitsmaschinen u. 307 Elektromotoren mit insgesamt 1919 PS vorhanden. Dem Betriebe in Schmiedeberg dient: 1 Tandemheissdampfmasch. u. 1 stat. Wolfsche Verbundheissdampflokomobile mit