Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. 565 maschinen von zus. ca. 550 PS, die durch 3 Dynamos von zus. 600 PS Gleich- u. Dreh- strom erzeugen. Als Res. sind 100 PS elektr. Energie von dem Provinzial-Elektrizitätswerk Hirschberg, das die Talsperren Mauer u. Marklissa versorgt, vorhanden. Der Betrieb der einzelnen Werkstätten geschieht durchweg in Gruppen elektrisch. Den Antrieb der Werk- zeugmasch. bewirken 55 Motore von nahezu 1000 PS. Zur Beförder. der Werkstücke dienen 7 elektr. betrieb. u. 7 handbetrieb. Hebemasch. von 2000 bis 25 000 kg Tragfähigkeit. Die Verbind. mit der Staatseisenbahn geschieht durch eig Anschlussgleis mit feuerloser Loko- motive, das in sämtl. Werkstätten eindringt, sodass in ihnen die Eisenbahnwagen direkt mechanisch beschickt werden. Die Giesserei ist mit drei im Wechselbetrieb befindlichen Schmelzöfen von einer durchschnittlichen Tagesleist. von 20 000–25 000 kg Guss versehen. Eine grössere Anzahl von hydraul. Formmasch, ist für Massenguss vorhanden. Zwei grosse mech. Werkstätten sorgen mit ca. 200 Werkzeugmasch. aller Art für die Bearbeit. der Werkstücke. Die Kesselschmiede besitzt eine pneumat. Nietanl., mehrere Dampf. u. Luft- hämmer, zehn Luft- u. elektr. Bohrmasch., sowie eine autogene u. elektr. Schweissanlage. Entwicklung: Von jeher wurde der Bau vollständiger Dampfkraftanl. für alle Industrie- zweige als Sonderheit betrieben. – Einen Aufschwung nahm der Maschinenbau nach Über' nahme der Leitung Anfang 1902 durch den jetzig. Vorstand (Gen.-Dir. Dr.-Ing. Max Schmidt), der den neuzeitlichen Heissdampfmaschinenbau u. besonders die kurzgebauten liegenden Tandem- Heissdampfmasch. seiner eig. Bauart einführte. Die Dampfmasch. werden bis zu einer Leist. von 2000 PS in Ein- u. Mehrzylinder-Anordnung für reine Krafterzeugung u. für gemeinsame Kraft- u. Wärmeverwert. mit den erforderl. Kessel-, Überhitzeranlagen u. Abdampfdruck- reglern geliefert. Ausserdem befasst sich das Werk mit dem wirtschaftl. Umbau älterer Dampfkraftanlagen unter Anwend. der neuesten Erfahr. in der Abdampfverwertung, wofür hauptsächlich Patententnahmezylinder für eine Entnahme von 0 –100 % Verwendung finden. Der Bau von Hauptschacht-Dampffördermaschinen, sowie die Fabrikation von Gross- Luftkompressoren für den Bergbau ist seit mehreren Jahren dem Maschinenbau eingefügt worden. Neu aufgenommen wurde 1924 die Herstell. von Hochleist.-Saugfiltern (Patent Fuchs), die hauptsächlich zur Entschlammung von Abwässern aus Kohlenaufbereitg. u. auf Kaliwerken (Trockenschlammgewinnung) in Anwend. kommen, aber auch für Entwässer. sonst. faserartiger Stoffe, wie Cellulose, Holzstoff usw. Verwend. finden. Stehende Zwei- u. Viertakt-kompressorlose Dieselmotoren werden in Leistungen von ca. 30 –1000 Ps für stationäre u. Schiffszwecke hergestellt. In der Kesselschmiede werden Ein-, Zwei- u. Drei- flammrohrkessel, kombinierte Wellrohr-Rauchrohrkessel, Kornwall-Doppelkessel für jeden Betriebsdruck angefertigt. Schnellumlaufüberhitzer in hängender u. liegender Ausführ., sowie Wärmespeicher, Tanks für alle Flüssigkeiten, Holzkocher, Rohrleit. u. jegliche Blechschweissarbeiten gehören ebenfalls zum Arbeitsgebiet dieser Werkstatt. In der Giesserei liegt der Schwerpunkt in der Herstell. ganz hochwert. Gusses. Tausende von hochwert. Trockenzylindern u. Walzen in Rohguss u. fertig bearbeitet, für Papiermasch. usw. wurden bisher angefertigt. Die grössten überhaupt mögl. Abmess. bei der Herstell. solcher Trockenzylinder wurden erreicht u. dabei Stückgewichte bis zu 30 000 kg hervorgebracht. Im Jahre 1925 ist dem Maschinenbau die Herstellung von Kolbenpumpen für städtische Wasserwerke u. Kanalisationen angegliedert worden. In dieser Abteilung werden auch Drehsprenger, Pumpenventile „Patent Schoene“ usw. angefertigt. Die Kesselschmiede führt seit einigen Jahren auch komplette Mälzereianlagen aus, wie Freund'sche Mälzereitrommeln, Keimkasten, Darren, Getreidetrocknungsanlagen usw. In neuerer Zeit ist die frühere Abteilung für Anfertigung von Talsperrenschiebern durch die Fabrikation eines patentierten Walzenschiebers neu belebt worden. Beteiligungen: Freund-Starkehoffmann-Maschinen Aktiengesellschaft, Hirschberg i. Rsgb. mit ca. 80 % des Kapitals. Obiges Unternehmen fungiert als Vertriebsgesellschaft der verschiedenen Erzeugnisse der Abteilungen Pumpenbau u. Mälzereianlagen sowie des patentierten Walzenschiebers. 1927 Abschluss eines Arbeitsgemeinschaftsvertrages mit der polnischen Maschinenfabrik Ursus-Werke A.-G. in Warschau für die Fabrikation u. den Alleinvertrieb der Hirschberger Dieselmotoren in Polen, Litauen u. Estland. Kapital: RM. 1 506 000 in 25 000 St.-Akt. zu RM. 50, 2500 St.-Akt. zu RM. 100 u. 2000 Vorz. Akt. zu RM. 3. – Vorkriegskapital: M. 460 000. Urspr. A.-K. M. 1 000 000. erhöht 1897 auf M. 1 250 000, herabgesetzt 1902 u. 1913 auf insges. M. 460 000, dann erhöht von 1918–1923 auf M. 27 000 000 in 25 000 St.-Akt. u. 2000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. v. 20./12. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 27 000 000 auf RM. 1 256 000 (Verh. 20: 1 für die St.-Akt.). Die G.-V. v. 5./12. 1925 beschloss Erhöh. des A.-K. um RM. 250 000 auf RM. 1 506 000 durch Ausgabe von 2500 St.-Akt. zu RM. 100 (s. a. oben). Anleihe von 1928: RM. 450 000, aufgenommen durch die Provinzialhilfskasse von Nieder- schlesien gegen Hypothekensicherung. Die Anleihe ist tilgbar in 24 Jahren. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbi. 3 „ 1 St.-Aktie zu RM. 50 = 1 St, 1 Vorz.-Aktie = 10fach. St.-Recht in best. ällen. Gewinn-Verte ilung: Mind. 5 % z. R.-F. bis 10 % des A.-K., vertragsm. Tant. an Vorst., 6 % Div. an Vorz.-Akt., bis 4 % Div. an St.-Akt., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausser fester Vergüt.), Überrest Super-Div.