Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. 579 Maschinenfabrik Act.-Ges. vorm. Wagner & Co. in Köthen. (Börsenname: Wagner & Co. Maschinenfabrik.) Gegründet: 1890. Zweck: Fabrikation von Masch. aller Art, Dampfkesseln e te Die Ges. stellt Maschinen u. Apparate für Papier- u. Zellulosefabriken, ferner Dampfkessel u. Kesselschmiedearbeiten her und liefert erhebliche Mengen von Rohguss auch an andere Fabriken. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges umfasst 55 362 qm, wovon 35 000 qm bebaut sind; auf das Fabrikgrundstück, das am Bahnhof Köthen gelegen ist, entfallen 45 672 qm. Die Fabrik besteht aus 5 massiven Hallen von 9–20 m Spannweite bei 137–155 m Länge, welche sämtlich mit elektr. Laufkränen von 10–25 t Tragkraft ausgerüstet sind. An die Hallen gliedern sich die Schmiede mit Laufkränen u. Lufthammer versehen, der Kompressorenraum mit 3 Kompressoren von 32 cbm Leistung, das Transformatorenhaus mit einer Transformatoren- leistung von 750 KVA., die Werkzeugmacherei. Die Modelltischlereibefindet sich in verschied. Räumen der Fabrik, wird jedoch in einen Neubau, der auch die Kistenmacherei und das Holzlager aufnehmen soll, verlegt werden. Ferner ist eine autogene u. elektr Schweisserei vorhanden sowie eine Eisengiesserei, die mit 3 Kupolöfen von je 4–6 t stündlicher Leistung, 1 Oelmartinofen für 10 000–12 000 kg Schmelzgut, mit elektr. Laufkränen von 3–15 t Trag- kraft u. mit Formmasch. für die Herstellung von Massenartikeln ausgerüstet ist u. in welcher Stücke bis zum Einzelgewicht von 40 t hergestellt werden können. An die Eisengiesserei lehnt sich die Metallgiesserei, welche mit einem Ölfeuerungsofen u. 2 Tiegelöfen aus- gerüstet ist. Die Lokomotivreparaturwerkstatt ist zur gleichzeitigen Aufnahme von 22 grossen Lokomotiven eingerichtet und mit einer elektr. betriebenen Schiebebühne von 80 t Tragkraft versehen. Sämtl. Werkstätten sind mit elektr. Licht- u. Kraftleitungen sowie mit einer Pressluftanlage versehen Die einzelnen Abt. des Werkes sind durch schmal- u. normalspurigen Gleisanschluss miteinander verbunden, letzterer hat Anschluss an die Reichs- bahn. Ferner hat die Ges. ein Direktions- u. Beamtenwohnhaus für 10 Familien sowie die uotwendigen Bureauräume; der Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes ist fertiggestellt u. in Betrieb genommen. Ca. 600 Angest. u. Arb. Kapital: RM. 3 005 000 in 20 000 St.-Akt. zu RM. 150 u. 1000 Vorz.-Akt. zu RM. 5. Um- tausch der Aktien in Stücke zu RM. 100 u. RM. 1000 ist in Durchführung begriffen. –— Vorkriegskapital: M. 700 000. Urspr. A.-K. M. 500 000, 1907 erhöht auf M. 700 000 (über Herabsetz. d. A.-K. u. Wieder- erhöh. auf M. 700 000 im Jahre 1913 s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1920/21), dann erhöht von 1918–1923 auf M. 21 000 000 in 20 000 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapital- beweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 13./12 1924 von M. 21 000 000 auf RM. 3 005 000 derart, dass der Nennwert der St.- bzw. Vorz.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 150 bzw. RM. 5 umgewertet wurde. Grossaktionäre: Die Aktienmehrheit ist im Besitz des Jakob Michael-Konzerns. Anleihe: M. 400 000 in 4½ % Oblig. von 1910, Stücke zu M. 1000, 500 u. 300, aufgewertet auf RM. 150, RM. 75 u. RM 45. Für Genussrecht auf anerkannten Altbesitz sind RM. 31 920 Genussrechtsurkunden über RM. 100, RM. 50 u. RM. 30 ausgegeben worden. Sichergestellt auf die Anlagen der Ges. Zahlstellen: Köthen: Ges.-Kasse; Köthen u. Dessau: Anhalt- Dessauische Landesbank; Berlin, Magdeburg, Köthen u. Dessau: Disconto-Ges. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. im Jan. Stimmrecht: 1 St.-Akt. = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 12 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., vertragsm. Tant. an Dir. u. Beamte, 8 % Div. an Vorz.- Akt., 4 % Div. an St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 1200 je Mitgl., Vors. das Doppelte, Rest weitere Div. Bilanz am 30. Sept. 1928: Aktiva: Grundst. 140 289, Geb. 880 000, Masch. 710 000, elektr. Licht- u. Kraftanlage 82 000, Apparate, Geräte 80 000, Beteil. 2500, Kraftwagen 1, Modelle 1, Gleise 1, Patente 1, Versuche 1, Wagen 1, Halbfabrikate, Vorräte 875 449, Wechsel 404 101, Kassa, Vorschüsse 10 951, Bankguth. 244 804, Debit. 548 306. – Passiva: A.-K. 3 005 000, Oblig. 47 250, Oblig.-Aufwert. 29 480, Arbeiter-Unterstütz. 30 000, Rückstell. 162 958, Anzahl. 334 885, Kredit. 313 197, rückst. Div. 4500, Gewinn 51 136. Sa. RM. 3 978 408. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 1 259 087, Abschr. 284 305, Gewinn 51 136 (davon: R.-F. 50 000, Vorz.-Akt.-Div. 800, Vortrag 336). – Kredit: Gewinn 1047, Fabrikations-K. 1 593 480. Sa. RM. 1 594 528. Kurs: In Berlin 1923– 1928: 9.8, 9.60, 41.75, 68, 40, 34 %. Im Freiverkehr Magdeburg Ende 1926–1928: 68, 40, – %. Dividenden: 1913–1925: St.-Aktien: 0, 4, 4, 4, 8, 6, 13, 15 £ 15 % Bonus. (1914–1919: Vorz.-Aktien: 6, 6, 6, 10, 8, 15 %.) Gleichber. Aktien 1./1.–30./9. 1921: 15 £ 15 % Bonus. St.-Aktien 1921/22–1925/26: 40, £ Bonus 60 %, 2½ GM., 3 G, 8, 5 %; Vorz.-Aktien 1921/22 bis 1925/26: 6 %, 2½, 2 GM., 8 G., 8, 8 %. Direktion: Dipl.-Ing. Paul Eberstadt, OÖtto Dörries. Prokuristen: Bernhard Wicky, Otto Mehnert. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Max Goitein, Berlin; Stellv. Fabrikbes. Oswald Lührs, Köthen; Rechtsanwalt Dr. Hans Herzog, Bankier Kurt Haase, Berlin; vom Betriebsrat: Fritz Baldeweg, Rich. Holz. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin, Köthen u. Dessau: Disconto-Ges. 37 * ――――