614 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Vogtländische Maschinenfabrik (vorm. J. C. & H. Dietrich) Actiengesellschaft in Plauen i. V., Cranachstr. 4. Gegründet: 21./6. 1895; eingetr. 18./7. 1895. Zweck: Fabrikat. von Hand- u. Schiffchen-Stickmaschinen, letztere mit Pantograph und Automat „System Zahn“ bis 13% m Sticklänge und ca. 62 m Stickhöhe; Kartenschlag-Repetier- u. sonst. Zubehörmasch. zu Stickmasch. Ferner: Rotationsdruckmasch. aller Art u. Lastkraft- wagen, Webstühle, Rohölmotore. Besitztum: Die Fabrikanlagen der. Ges. liegen im Stadtgebiete Plauen in der sogenannten oberen Aue am unteren Bahnhof (Linie Weischlitz –Gera) u. sind mit Gleis- anschluss versehen. Die Grundfläche beträgt ca. 2100 a, wovon z. Zt. 510 a bebaut sind. Beschäftigt werden ca. 500 Beamte u. 4500 Arbeiter. Entwicklung u. Beteiligung: Im Jahre 1918 Gründung der Bayer. Vomag-Kraftwagen- Werke G. m. b. H. in München. 1919 Beteil. an dem Deutschen Automobilkonzern (D. A. K.) G. m. b. H., an dem ausser der Vomag die Duxautomobilwerke A.-G. in Leipzig, C. D. Magirus A.-G. in Ulm u. die Presto-A.-G. in Chemnitz beteiligt sind. 1919/20 Erwerb. der früheren, während des Krieges als Munitionsanst. betriebenen Kunstseidefabrik, eines Nachbar- geländes von ca. 120 000 qm (Werk II) u. der Stickerei-Industrie G. m. b. H. (W. III). Kapital: RM. 8 100 000 in 101 250 Aktien zu RM. 40, 15 750 zu RM. 200 u. 22 500 Vorz.-Akt. zu RM. 40. Die Vorz.-Akt. haben Anspruch auf eine Vorz.-Div. von 6 % (Max.) mit Nach- zahl. u. im Falle der Liqu. auf eine vorzugsweise Befriedig. zu 115 %. Sie können seit 1./7. 1925 mit 115 % ausgelost werden. – Vorkriegskapital: M. 5 250 000. Urspr. A.-K. M. 1 100 000, erhöht bis 1912 auf M. 5 250 000, dann erhöht bis 1923 auf M. 180 000 000 in 110 000 St.-Akt. zu M. 1000, 10 000 St.-Akt. zu M. 5000, 20 000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. v. 6./2. 1925 Umstell. des A.-K. von M. 180 Mill. auf RM. 8 100 000 (Verh. 1000: 45). Die Akt. von M. 1000 wurden auf RM. 40, die von M. 5000 auf RM. 200 abgestempelt, ausserdem auf jede Aktie ein Anteilschein von RM. 5 bzw. RM. 25 gewährt. Gegen die im gleichen Verh. erfolgte Umstell. der Vorz.-Akt. wurde von St.-Aktion. Protest erhoben; die Spruchstelle lehnte den gestellten Antrag auf Herabsetzung der Beteil. der Vorz.-Akt. von RM. 900 000 auf RM. 150 000 ab u. a. mit Berufung auf den obligationsähnl. Charakter der Vorz.-Akt. Hyp.-Anleihe von 1919: M. 4 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib., rückzahlbar zu 102 % durch Auslos. ab 1924 in 30 Jahren. Stücke zu M. 1000 u. 500 (Aufwert.-Betrag für Obl. mit anerk. Altbesitz RM. 77.75, für Obl. ohne Altbesitz RM. 46.65 für je nom. M. 1000). Die Obl. mit Altbesitz wurden abgest. auf RM. 75 bezw. RM. 35 u. die Spitzen von RM. 2.75 bezw. RM. 3.87 bei der Abstempl. bar bezahlt, die übrigen Stücke wurden abgest. auf RM. 45 bezw. RM. 20 u. die Spitzen von RM. 1.65 bezw. RM. 3.32 bar bezahlt. Sicherheit: Hypothek zur I. Stelle. Hyp.-Anleihe von 1920: M. 6000 000 in 5 % Teilschuldverschr., rückzahlb. zu 100 % ab 1925. Aufwert.-Betrag RM. 10.20 für nom. M. 1000. Die Stücke von M. 1000 wurden abgest. auf RM. 10; bei den Stücken mit anerk. Altbesitz wurde das Genussrecht bei der Abstempl. mit RM. 3.50 bar abgefunden. Die Zinsen werden erst bei Fälligkeit des Kap. 1932 gezahlt. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je RM. 40 St.-Akt. u. Inh.-Vorz.-Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl. u. Extra-Abschreib. ver- tragsm. Tant. an Dir. u. Beamte, bis 6 % Div. auf Inh.-Vorz.-Akt. u. Nachzahl. etwaiger rückst. Vorz.-Div., 4 % auf St.-Akt.; der A.-R. erhält als Tant. 10 % (mind. RM. 2000 für jedes Mitgl. u. RM. 4000 für den Vors.), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1928: Aktiva: Grundst. 799 723, Gebäude 2 927 800, Betriebsmasch. u. Transmissionen 242 950, Werkzeugmasch. 391 710, elektr. Licht- u. Kraftanlage 49 690, Riemen 1, Werkzeuge u. Fabrik-Einricht. 1, Modelle u. Zeichn. 1, Dampfheiz., Gas u. Wasserleit. 1, Inv. 1, Feilbänke u. Schraubstöcke 1, Waren u. Materialien 7 867 734, Kassa 25 587, Guth. beim Postscheckamt 208, Wechsel 832 745, Wertp. 26 256, Beteil. 101 255, Aussenstände 4 665 066. – Passiva: A.-K. 8 100 000, R.-F. 810 000, Obl.-Anleihe 250 976, Obl.-Zs, 10 845, Hyp. 92 646, noch nicht eingelöste Div. 880 1, Rückstell. (transit. Posten) 682 826, Verbindlichk. 4 892 014, laufende Akzepte 1 221 078, Anzahl. 1 317 664, Reingewinn 543 878. Sa. RM. 17 930 732. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 2 061 996, Mieten 3887, Zs. 207 584, Geb.- Reparaturen 16 422, Abschr. 723 584, Reingewinn 543 878. – Kredit: Vortrag aus 1927 40 885, Rohgewinn 3 516 469. Sa. RM. 3 557 355. Kurs Ende 1913–1928: St.-Akt.: 337.5, 240*, –, 258, 307, 208*, – 329½, 570, 5000, 3.25, 3.125, 1.5 (DM.), 92, 79.50, 76.50 %. YVorz.-Akt. Ende 1921–1928: 120, 750, 0.5, 1.8, 1.875, 90, 73.50, 72 8 %. Notiert in Berlin. Die St.- u. Vorz.-Akt. im Mai 1921 auch an der Frankf. Börse eingeführt. Kurs daselbst Ende 1922–1928: St.-Akt.: 5000, 3.4, 3.1, 1.5, 92, 83.50, 73 %, Vorz.-Akt.: –, 0.95, 1.6, 1.5, 90, 75, 73.50 %. Auch im Leipziger Freiverkehr gehandelt. Dividenden: St.-Akt.: 1912/13–1927/28: 30, 0, 6, 10, 10, 15, 10, 18, 10, 25, 0, 0, 0, 0, 4, 6 % (Div.-Schein 9, 33); Inh.-Vorz.-Akt. 1912/13–1918/19: 6, 10, 10, 15, 10, 18, 6 %; Nam.- Vorz.-Akt. 1920/21–1921/22: Je 5 %. 6 % Vorz.-Akt. 1921/22–1927/28: 6, 0, 0, 6, 6, 6, 6 % (Div.-Schein 1). Ausserdem für 1917/18 u. 1918/19 einen Bonus von je M. 100 in deutscher Kriegsanleihe an jede St.- u. Inh.-Vorz.-Akt. verteilt.