= Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. 695 RM. 1 548 000 stundete die Stadt Erfurt der Ges. gleich einem Darlehen, welches bei der Kap.-Erhöh. im Jan. 1925 in Aktien umgewandelt wurde. Zweck: Erwerb, Ausbau u. Betrieb des Elektrizitätshauptwerkes der Stadt Erfurt. Die Ges. hat 1925 auf Grund von Stromlieferungsverträgen mit der Thüringer Landes-Elektrizitäts- Versorgungs-A.-G. bedeutende Erweiterungen vornehmen u. die Jahreserzeug. auf fast 40 000 000 Kwst. steigern können. Stromerzeug. einschl. Eigenverbrauch betrug 1925–1927: 39 532 156, 46 921 936, 50 733 046 Kwst., davon wurden 1926–1927 abgegeben an das Städt. Elektr.-Werk u. an das Thüringenwerk: 44 219 584, 47 960 489 Kwvst. Kapital: RM. 3 850 000 in 3850 Akt. zu RM. 1000. Urspr. RM. 1 400 000 in 1400 Akt. zu RM. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Lt. G.-V. v. 26./1. 1925 Erhöh. um RM. 2 450 000 in 2450 Akt. zu RM. 1000, die von der Stadt Erfurt, dem Staate Thüringen und von der Provinz Sachsen zu pari übernommen wurden. Grossaktionäre: Von dem Kap. besitzen 68 % die Stadt Erfurt, 16 % A.-G. Thüringische Werke (Land Thüringen), 8 % die Prov. Sachsen, 8 % Preuss. Elektriz. A.-G. (Staat Preussen). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Anlagewerte 2 643 905, Vorräte, Schuldner 554 162, Beteil. 470 000, nichteingez. A.-K. 30 000, Wertp., Hinterleg. 10 600, Kassa 61. – Passiva: A.-K. 1 600 000, R.-F. 1551, Gläubiger 2 051 362, Reingewinn 55 815. Sa. RM. 3 708 728. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abgabe an die Stadt Erfurt 194 060, Abschr. 217 712, Reingewinn 55 815. Sa. RM. 467 587. – Kredit: Rohertrag RM. 467 587. Dividenden 1924–1928: 0, 4, 4½, 5, ? %. Direktion: Otto Feige, Erfurt; Oberbaurat Dipl.-Ing. Herbert Kyser, Weimar. Aufsichtsrat: Vors. Oberbürgermstr. Dr. Mann, Erfurt; Landesbaurat Dr.-Ing. Allstädt, Merseburg; Stadtoberbaurat Boegl, Oberpostinsp. u. Stadtverordn. Kammerzell, Klempner- meister Stadtverordn. Krause, Stadtrat Kretzschmar, Stadtverordn. Lehrer a. D., Lorentz, Erfurt; Ministerial-Dir. Prof. Dr. Rauch, Weimar; Stadtverordn. Kaufm. Reeh, Erfurt; Dir. Weber, Leipzig; Stadtverordn. Arbeiter Weidemüller, Erfurt; Dir. Westphal, Leipzig; vom Betriebsrat: Arbeiter Löbe, Gasmstr. Finance. Zahlstelle: Ges.-Kasse Adolf Bräuer & Co. Akt.-Ges., Erlangen, Waldstr. 23. Durch G.-V.-B. v. 11./7. 1928 wurde die Übertragung des gesamten Vermögens mit allen Rechten u. Pflichten als Ganzes unter Ausschluss der Liqu. mit Wirkung ab 1./1. 1928 an die Fritz Hofmann Aktiengesellschaft für Elektro-Technik-Medizin-Optik in München beschlossen. Die Aktionäre der Bräuer A.-G. erhalten für je eine Bräueraktie zu RM. 1000 eine Hofmannaktie zum gleichen Nennwerte. Die Fritz Hofmann A.-G. ändert ihren Namen in Hofmann-Bräuer Erlangen A.-G., München-Erlangen. Die Ges. ist aufgelöst, die Firma erloschen. Letzte Aufnahme der Ges. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1928. Reiniger, Gebbert & Schall Akt.-Ges. in Erlangen, Luitpoldstr. 45/47. Gegründet: 25./5. 1907 mit Wirk. ab 1./8. 1906; eingetr. am 7./8. 1907. Sitz bis 20./12. 1920 in Berlin, jetzt in Erlangen. Gründungsvorgang u. Einbringungswerte s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1922/23. Zweck: Fortführung des von der Firma Reiniger, Gebbert & Schall in Erlangen u. von deren Zweigniederl. bisher betrieb. Fabrikations- u. Handelsgesch., Herstell. techn. Artikel für medizin. u. sonst. Zwecke. Errichtung auch anderer Unternehm. in jeder zulässigen Form, Beteilig. an solchen, wie überhaupt Betrieb von Geschäften jeder Art. Die Ges. fabriz. in der Hauptsache Appar. zur Erzeug. von Röntgenstrahlen, elektro-diagnostische u. elektro-therapeutische Apparate sowie elektrodentale Apparate u. Klein-Motoren. Besitztum: Die Fabrik befindet sich in Erlangen. Der Grundbesitz daselbst umfasst ein Areal von 62 590 qm. gelegen an der Luitpoldstrasse u. begrenzt von der Loewenich-, Henke- u. Schellingstrasse; hiervon sind 54 090 qm noch unbebaut. Ausserdem noch in Erlangen: 5 Häuser Ringstrasse 21, 23 u. 23½, Gabelsberger Str. 1 u. 1½, Haus auf dem Berg 15, Haus Burgbergstr. 72, Haus Schillerstr. 47 u. Wilhelmstr. 6. Die mechan. Werk- stätten sind mit modernen Arbeitsmaschinen ausgerüstet. In einer grossen eigenen Werk- zeugmacherei werden die zur rationellen Fabrikation erforderl. Präzisions-, Mess- u. Bear- beitungsgeräte unter Verwendung exakter Kontrollmaschinen hergestellt. Eine eigene Schreinerei arbeitet mit Holzbearbeitungsmaschinen neuester Bauart. Fabriziert werden in der Hauptsache Apparate zur Erzeugung von Röntgenstrahlen, elektro-diagnostische, elektro-therapeutische u. elektro-dentale Apparate sowie Elektromotoren. Die Kraft für die im Werke verwendeten Arbeitsmaschinen wird teilweise in Form von elektrischem Strom dem städt. Elektrizitätswerk entnommen, teilweise im eigenen Elektrizitätswerk durch Dampfmaschinen von 400 PSs Gesamtleistung erzeugt. Die Kraftübertragung geschieht durch gruppenweisen Antrieb mittels Elektromotoren. In den letzten Jahren hat die Ge- sellschaft bedeutende moderne Fabrik-Erweiterungsbauten vorgenommen, so dass ca. 6800 qm neue Arbeitsräume geschaffen wurden. Durch diese Neubauten war es möglich, eigene. bisher ausserhalb des Hauptwerkes untergebrachte Betriebsstellen sowie die Werkstätten der Tochterges. Veifa-Werke A.-G., Frankf. a. M., mit dem Hauptwerk zu vereinigen. Die