734 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. Ministerial-Dir. Dr.-Ing. Bernh. Gleichmann, Reichsbahn- Dir. Jahn, Berlin; Ministerial-Dir. Hans Schneider, Ministerialrat Konrad Sterner, Geh. Rat Oberbürgermstr. a. D. Adolf Wächter, München; vom Betriebsrat: Johann Hausinger, Hans Schneck. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Neue Amperkraftwerke-Akt.-Ges., München N. W. 2, Brienner Str. 38. Gegründet: 4./11. 1921; eingetr. 26./11. 1921. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1923/24. Zweck: Gewerbsmässige Erzeug. u. Ausnütz. elektr. Stromes in jeder Art, insbes. zur Beleucht. u. Kraftübertrag., die Ausnütz. von Wasserkräften, speziell derjenigen der Amper bei Haag sowie der Betrieb aller zur Erfüll. des Zweckes der Ges. dienenden u. darauf bezügl. Geschäfte. Der Betrieb wird durch die Amperwerke A.-G., München, geführt. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. umfasst 96.22 ha = 283 Tagwerk. Darauf befindet sich das Wasserkraftwerk Haag bei Haag/Amper mit rd. 8.8 km Kanalanlagen, welches im Jan. 1924 in Betrieb genommen wurde, sowie Wohnhäuser für das Betriebspersonal. Zur Krafterzeug. dient eine Francis-Doppel-Zwillings-Turbine mit 136 Umdrehungen minutl., die bei einem Nettogefälle von 8.83 m u. einer Wassermenge von 60 cbm in der Sekunde eine Leist. von 4920 Kw erzielt. Die Turbine ist unmittefbar mit einem AEG-Generator * von 6400 kVA. bei einer Spannung von 5000 Volt gekuppelt. Die hier erzeugte elektr. Energie wird zum grössten Teil mit einer 50 000 Volt-Leit, über das Werk Kranzberg der Amperwerke geführt u. von dort aus durch die Amperwerke verteilt. Stromerzeugung u. Stromabgabe Jan. 1924 bis 30. Juni 1925: 18 911 500 KWst., 1925/26: 15 137 900 KWSt., 1926/27: 17 062 000 K WSt., 1927/28: 15 973 200 KWSt. Pachtvertrag: Die gesamten Anlagen der Ges. sind durch 30 jährigen Pachtvertrag an die Amperwerke Elektrizitäts A.-G., München, zur Ausnützung übertragen. Die von der Pächterin für die pachtweise Überlassung der Anlagen der Verpächterin zu gewährende Vergütung wird für jedes Geschäftsj. nach dessen Ablauf festgesetzt u. ist so zu bemessen, dass die Verpächterin in der Lage ist, nach Deckung aller öffentl. u. privatrechtl. Lasten u. nach Vornahme angemessener Abschr. u. Rückl., die dem jeweiligen Vorz.-A.-K. zuge- standene Höchstdiv. zu bezahlen u. auf das jeweilige St.-A.-K. eine Div. in der gleichen Prozentualen Höhe zur Ausschüttung zu bringen, wie sie für das gleiche Geschäftjahr der Pächterin von der G.V. für deren A.-K. jeweils beschlossen wird. Das Pachtverhältnis ist erstmalig am 1./7. 1950 zum 30./6. 1952 beiderseits kündbar. Wird von diesem Kündigungs- = recht kein Gebrauch gemacht, so gilt das Pachtverhältnis stillschweigend immer um je fünf Jahre verlängert, falls es nicht spät. zwei Jahre vor jeweiligem Ablauf durch die Verpächterin oder Pächterin schriftlich gekündigt wird. Kapital: RM. 3 644 000 in 36 000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 440 6 % Vorz.-Akt. zu RM. 100. Urspr. M. 14 Mill. in 12 000 St.-A. u. 2000 Vorz.-A., übern. von den Gründern zu pari. Erhöht lt. G.-V. v. 30./11. 1921 um M. 6 Mill., zu 150 % begeben u. lt. ao. G.-V. v. 31/8 1922 um M. 20 Mill., davon M. 2 Mill. Vorz.-A. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 19./12. 1924 von M. 40 Mill. auf RM. 3 644 000 derart, dass der Nennwert der St.- u. Vorz.-Aktien von bisher M. 1000 auf RM. 100 bzw. RM. 11 umgewertet wurde. Lt. G.-V. v. 29./11. 1928 Zusammenleg. der bisher. 4000 Vorz.-Akt. zu RM. 11 in 440 Aktien zu RM. 100. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St., 1 Vorz.-Aktie 18 St. in best. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % 2. R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), 6 % Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem vor der Gewinnvyerteilung einer festen Vergüt. von RM. 600 pro Mitgl., der Vors. u. Stellv. RM. 1200), Rest weitere Div. an St.-Akt. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1928: Aktiva: Grundst. 64 759, Geb.-u. Wasserkraftanlagen 4 969 288, Masch. u. Einricht. 372 841, Mobil. 1, Werkzeuge 1, Postscheck 391, Debit. 2523. — Passiva: A.-K. 3 644 000, R.-F. 40 500, Abschr.-F. 400 000, Kredit. 1 039 505, nicht erhob. Div. 4564, Reingewinn 281 237. Sa. RM. 5 409 807. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 33 718, Steuern 164 078, Zuweisung zum Abschr.-F. 100 000, Reingewinn 281 237 (davon R.-F. 14 500, Div. 254 640, Tant. 12 097). Sa. RM. 579 034. – Kredit: Pachteinnahmen RM. 579 034. Kurs Ende 1927–1928: In Berlin: 101.75, 107 %; in München: 103, 107 %. Dez. 1926 sind sämtl. St.-Akt. an der Berliner Börse zugelassen worden: 1927 auch Zulassung in München. Dividenden: 1923/24: GM. 2 pro Aktie. 1924/25–1927/28: St.-Akt. 6, 7, 7, 7 %; Vorz.- Akt.: Je 6 %. Direktion: Landesbaurat Carl Anderl, Ing. Josef Bergmeister. Aufsichtsrat: Vors. Staatsbankpräsid. a. D. Hugo Arnold, München; Stellv. Dr.-Ing. Rich. Wolfes, Berlin; Bank-Dir. Geh. Justizrat Michael Kopplstätter, München; Dir. Erich Loewe, Dir. Dr. Oskar Oliven, Berlin;-Dir. Richard Pilz, Esslingen; Bank-Dir. a. D. Michael Ziegler, Nürnberg; Oberbürgermstr. Hofrat Stefan Bierner, Freising; Bank-Dir. Geh. Justizrat Josef Schreyer, München; Gen.-Dir. Heinrich Hoff, Koblenz; Bankier E. L. Friedmann, Dir. Erik Sommerfeldt, Berlin. Zahlstellen: München, Augsburg u. Nürnberg: Bayer. Hypoth. u. Wechselbank: Berlin: Disconto-Ges., E. L. Friedmann. = *