―― Industrie der Steine und Erden. 759 (Westf.) 1904 Erwerb der Glasfabrik Wittekind bei Minden. 1919 war das Werk in Hörstel u. die Drahtglasfabrik infolge Kohlenmangels völlig ausser Betrieb. Lt. Beschl. der G.-V. v. 25./2. 1920, wurden die im Besitz der Ges. befindl. Aktien der Naamloozen Vennootschap Flesschenfabrick Anglo Dutsch Bottle Works an die Aktion. der Ges. verteilt; auf je 100 St.-Akt. entfiel 1 Aktie der holländischen Ges.; Aktionäre, die wenigert als 100 Aktien besassen, erhielten für je 1 Aktie Bescheinigungen über je ¼100 Anspruch auf 1 Aktie der holländ. Ges. Ende April 1921 erwarb die Ges. in Capellen bei Wevelinghoven eine Glas- fabrik u. gab ihr die Form einer A.-G. mit einem Kapital von M. 20 000. Die G.-V. der A.-G. Glasfabrik Capellen v. 17./6. 1921 beschloss, das A.-K. um M. 1 500 000 auf den Inhaber lautende 7 % Vorz.-Akt. auf M. 1 520 000 zu erhöhen. Die neuen Vorz.-Akt. wurden im Juli 1921 den Gerresheimer Aktion. (auf je 10 Gerresheimer Aktien 1 neue Vorz.-A. der Glasfabrik Capellen) zu 100 % zum Bezuge angeboten. 1924 Aktienaustausch mit den Vereinigten Glasfabriken in Schiedam. Auf die getauschten Aktien (RM. 400 000) soll vor Ablauf von 10 Jahren keine Div. ausgeschüttet werden. 1925 Kauf der Aktienmehrheit der Hannoverschen Glashütte u. Beteilig. an einer ausländ. Flaschenfabrik. 1928 Verkauf des Grundbesitzes in Kreuznach u. Loitz. Besitztum: Die Anlagen setzen sich zusammen aus: 1. Gerresheim, an der Bahn, mit einem Grundbesitz von 101.17 ha, von denen 55 000 am bebaut sind. Das Werk besitzt eine Chamottefabrik, eine Maschinenschlosserei, eine Strohhülsen- u. Flaschenverschlussfabrik, u. ist mit 8 Flaschen-Wannen für Handbetrieb, 8 Wannen mit 12 Owens-Masch. für Masch.-Flaschenfabrikation u. 2 Wannen zur Herstellung von Draht-, Roh- u. Ornamentglas versehen. Ferner besitzt das Werk eine eigene elektr. Zentrale u. hat 1020 Arbeiter- u. Beamtenwohn. 2. Porta Westfalica, 4 km von Minden an der Bahn an der schiffbaren Weser; mit 6 Wannen u. 1 Hafenofen, Rangier- u. Anschlussgl., 16 ha 83 a Grundbes., von denen 24 300 am bebaut sind, u. 209 Arb.-Wohn. 3. Hörstel i. W., an der Bahn Osnabrück-Rheine u. am Dortmund-Ems-Kanal gelegen, mit 1 Wanne; ca. 8,25 ha Grundbes., von denen 3600 qm bebaut sind, 33 Arb.-Wohn. u. 1 Beamtenwohnhaus. Fabrik Teutoburg in Brackwede bei Bielefeld, an der Köln — Mindener Bahn gelegen, Spez.: Kugelflaschen u. Syphons aus Weissglas, Glaskugeln, Glasbausteine. 2 Wannen, 2 Hafenöfen. Grundbesitz 5.78 ha, von denen 10 100 am be- baut sind, u. 78 Arb.-Wohn. 5. Glasfabrik Wittekind bei Minden, Anschlussgleis, an der Weser, 1 Wanne, Demyohns- u. Ballonfabrikation, eigene Korbflechterei. 4 ha 79 a Grundbesitz, von denen 13 500 qm bebaut sind, u. 65 Arb.-Wohnungen. 6. Glashütte Büdingen, erworben Mitte 1908. 2 Wannen, Bahnanschl., Grundbes. 2.9459 ha, von denen 2800 bebaut sind, u. 44 Arb.-Wohn. 7. Glashütten Lippstadt i. W., 1 Wanne, An- schlussgl., Grundbes. 5.0723 ha, von denen 2000 qm bebaut sind, u. 38 Arb.-Wohn. Der Grundbesitz in Düsseldorf umfasst 405 Morgen, ferner in anderen Gemeinden ins- gesamt weitere 300 Morgen Land. 8 In Betrieb sind zurzeit Gerresheim, Porta, Minden, Teutoburg u. Hörstel. Zahl der Angestellten 200, der Arb. rd. 2500. Die Ges. gehört dem Verbande deutscher Flaschen- fabriken an. Kapital: RM. 9 800 000 in 24 000 St.-Akt. zu RM. 400 (Nr. 1–9000, 10001–25 000) u. 1000 Vorz.- Akt. zuRM. 200 (Nr. 9001–10 000). Die Vorz.-Akt. erhalten bis 6 % die gleiche Div. wie die St.-Akt., nehmen aber erst, wenn die St.-Akt. über 14 % Div. erhalten, an der Mehr-Div. in gleicher Weise wie die St.-Akt. teil. Bei einer Liquid. der Ges. haben die Besitzer von Vorz.-Akt. lediglich in Höhe ihrer Einzahl. Befriedigung zu beanspruchen, das übrige Vermögen entfällt auf die St.-Akt. – Vorkriegskapital: M. 9 000 000. Urspr. A.-K. M. 5 000 000, erhöht bis 1913 auf M. 9 000 000, dann erhöht von 1919–1923 auf M. 35 000 000 in 24 000 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 17./1. 1925 von M. 25 000 000 auf RM. 9 650 000 derart, dass der Nennwert der St.-Akt. u. der Vorz.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 400 bzw. RM. 50 umgewertet wurde. Auf Grund einer Entscheid. der zuständ. Spruchstelle wurde lt. Beschl. der G.-V. v. 20./5. 1925 die am 17./1. 1925 gefassten Umstellungsbeschlüsse dahin abgeändert, dass der Nennwert der Vorz.-Akt. auf RM. 200 anstatt RM. 50 festgesetzt u. das Kapital somit auf RM. 9 800 000 umgestellt wurde. Anleihe: 8 % 5 jähr. Darlehen v. 1./6. 1926: hfl. 750 000 = $ę 300 000 in Zertifikaten zu hfl. 5000, 1000 u. 500 = $ 2000, 400 u. 200. – 1./6. u. 1./12. – Tilgung: Das Dar- lehen ist spätestens zum 1./6. 1931 zurückzuzahlen (eine teilweise Rückzahl. ist ausgeschl.), u. zwar jeweils an den Zinsterminen derart, dass Rückzahlungen des gesamten Darlehns zum 1./6. u. 1./12. 1929 mit 101 %, zum 1./6. u. 1./12. 1930 mit 100.50 % u. Rückzahl. zum 1./6. 1931 mit 100 % zuzüglich lauf. Zs. erfolgen muss. — Sicherheit: Die Ges. haftet für den gesamten Betrag des Darlehns mit Zs. u. event. sonstigen Nebenforderungen mit ihrem ganzen beweglichen u. unbeweglichen Vermögen. Die Ges. räumt der Anglobank das Recht ein, jederzeit für den gesamten noch ausstehenden Darlehensbetrag die Eintragung einer Sicherungs-Hyp. auf das Hauptwerk in Gerresheim zu beantragen, u. falls die Anglobank von diesem Rechte Gebrauch macht, ihrerseits alles zu tun, was für die Eintrag. dieser Hyp. erforderlich ist. Ausserdem verpfändet die Ges. als weitere Sicherheit ihre Beteilig. an ausserdeutschen Fabriken u. Ges. Zahlstelle: s'Gravenhage: N. V. Engelsch Hollandsche Bank & Handelmaatschappij. – Zahlung von Kap. u. Zs. frei von allen gegen- wärt. u. zukünftigen deutschen Steuern u. Abgaben. – Von dem Darlehn wurden in Holland