776 Industrie der Steine und Erden. Meissner Ofen- und Porzellanfabrik (vorm. C. Teichert) in Meissen, Neumarkt 5 u. Leipziger Str. 55. Gegründet: 18./8. 1872. Niederlagen in Dresden, Berlin u. Hamburg. Zweck: Herstell. von Meissner Kachelöfen, Hartsteingut-Wandplatten u. Industrie- Wandplatten, Meissner Porzellan. Im Meissner Hauptwerk Neumarkt 5) wird angefertigt: Kachelmaterial für Schamottekachelöfen, Hartsteingut-Wandplatten für hygienische Wand- beläge in Läden, Badeanstalten, Sanatorien, Krankenhäusern u. dergl. In der Porzellan- fabrik (Leipziger Str. 55) wird hergestellt: Meissner Porzellan für Tafel-, Kaffee- u. Tee- geschirr u. Kunstartikel. Das Zweigwerk Bitterfeld stellt ausschliesslich Hartsteingut- Wanouplatten her. In eigenen Schächten in Löthain, Mohlis u. Oberjahna bei Meissen wird Ofen- u. Wanuplattenton gefördert. Besitztum: Der gesamte Grundbesitz der Ges. umfasst einen Flächeninhalt von 1d. 100 000 qm; davon entfallen rd. 35 000 qm auf Gebäude u. gewerblichen Hofraum. Von den Grundstücken liegen in Meissen 32 000 qm, in Meissen-Zaschendorf ca. 51 500 qm, in Bitterfeld ca. 4750 qm, in Löthain ca. 11 000 qm. An Kraftanlagen besitzen die einzelnen Fabriken in Meissen eine Dampfmaschine von 250 PS u. 2 Kessel mit zus. 170 qm Heigzfläche, eine Dampfmaschine von 150 PS u. ein Kessel mit 59 qm Heizfläche, in Bitterfeld eine Dampf. maschine von 200 PS u. 2 Kesseln mit zus. 100 qm Heizfläche. Der Betrieb in Meissen verfügt über 4 Tunnelofen nebst Generatoranlage mit Tag- u. Nachtbetrieb, einen drei- etagigen, 2 zweietagige u. 2 einetagige Run löfen, 6 Langöfen, zahlreiche Kollergänge, für Mühlen, Pressen, Hilfsmasch., eine maschinelle Transportanlage, zwei künstliche Trockenanlagen, 3 eigene Tonschächte, Tonabbaurecht, 1 Tonfeld, Gleisanlagen, Wasser- leitungs-, Heiz- u. elektr. Lichtanlagen usw. Die Porzellanfabrik hat 6 mehretagige Porzellan- Rundöfen, 1 Aufbereitungsanlage, Dreherei, Giesserei, Malerei usw. Der Bitterfelder Betrieb hat 1 Tunnelofen mit Generatoranlage für Tag- u. Nachtbetrieb u. 5 mehretagige Rundöfen. Die Ges. beschäftigt in Meissen u. Bitterfeld ca. 80 Beamte u. ca. 1400 Arb. u. gehört folgenden Verbänden an: Verband Deutscher Wandplatten-Fabrikanten, Berlin; Verband Deutscher Kachelofen-Fabrikanten, Meissen; Verband Keramischer Gewerke in Deutschland, Berlin; Verband Deutscher Porzellangeschirr-Fabrikanten, Berlin; Verband Deutscher Luxusporzellan-Fabriken, Weimar. Entwicklung u. Beteiligungen: Durch den Krieg wurden Produktion u. Absatz sehr ungünstig beeinflusst; 1918 Ankauf einer Wandplattenfabrik in Bitterfeld. 1921 Erwerb des vorm. Heder'schen Ofenfabrik Grundstücks, das an das Meissner Areal grenzt. Ferner Erricht. eines grossen, neuzeitl. Ofen-Systems im Bitterfeldschen Werke der Ges. 19923 Erwerb sämtl Anteile der Porzellan-, Ofen- u. Wandplattenfabrik Ernst Teichert G. m. b. H. in Meissen: diese beschäftigt z. Zt. 700 Arb. u. Angest., ihre Fabrikanlagen ermöglichen eine bedeutende Erweiterung der Fabrikation der Ges. 1925 Ankauf der modern einge- richteten Porzellanfabrik von Stockhardt & Schmidt-Eckert. 1928 Erwerb der Anteile der Cölln-Meissner Ofenfabrik Saxonia G. m. b. H. in Meissen (Kapital RM. 1 080 000). Kapital: RM. 4 020 000 in 4500 St.-Aktien zu RM. 20, 22 000 St.-Aktien zu RM. 100, 1710 St.-Aktien zu RM. 1000 u. 500 Vorz.-Akt. zu RM. 10, 50 Vorz.-Akt. zu RM. 100 u. 10 Vorz.-Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 1 050 000. Urspr. A.-K. M. 750 000, erhöht 1896 auf M. 1 050 000, dann erhöht von 1918 bis 1923 auf M. 50 000 000 in 2500 St.-Akt. zu M. 300, 25 950 St.-Akt. zu M. 1000, 250 St.-Akt. zu M. 1200. 3000 St.-Akt. zu M. 6000 u. 500 Vorz.-Akt. zu M. 10 000 (über Kapitalsbe weg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. v. 13./11. 1924 Umstell. von M. 50 000 000 auf RM. 1 505 000 in RM. 1 500 000 St.- u. RM. 5000 Vorz.-Akt. in 4500 St.-Akt. zu RM. 20, 17 000 St.-Akt. zu RM. 100, 710 St. Akt. zu RM. 1000 u. 500 Vorz.-Aktien zu RM. 10. Gleich- zeitig erfolgte Erhöh. um RM. 1 Mill. St.-Akt. in 10 000 St.-Akt. zu RM. 100. Die auf RM. 1 000 000 herabgesetzten Genussscheine wurden in St.-Aktien umgewandelt. Lt. G.-V. v. 12./1. 1929 Erhöh. des A.-K. um RM. 1 515 000 auf RM. 4 020 000 durch Ausgabe von 5000 St.-Akt., zu RM. 100, 1000 St.-Akt. zu RM. 1000, 50 Vorz-Akt. zu RM. 100 u. 10 Vorz. Aktien zu RM. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1929. Die neuen St.-Akt. sind von der Commer- u. Privat-Bank Filiale Dresden übern. worden mit der Verpflicht., den alten St.-Aktion. ein Bezugsrecht in der Weise anzubieten, dass auf je nom. RM. 500 bzw. nom. RM. 5000 alte St.-Akt. je nom. RM. 100 bzw. RM. 1000 neue St.-Akt. zum Kurse von 120 % zuzüglich Börsenumsatzsteuer bezogen werden können. Die Erhöhung erfolgte in der Hauptsache zwecks Übernahme der Geschäftsanteile der Cölln-Meissner Ofenfabrik Saxonia G. m. b. H., Meissen (Gesellschaftskap. RM 1 080 000). Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im März. Stimmrecht: Je RM. 20 St.-Aktien = 1 St., je RM. 10 Vorz.-Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis 10 % vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 6 % Div. (Max.) an Vorz.-Akt., dann 4 % Div. an St.-Akt., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausser fester Jahresvergüt. von RM. 125 je Mitgl., der Vors. RM. 250), Rest Super-Div. an St.-Akt. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Grundst. 369 000, Geb. 793 000, Brennöfen 245 000, Masch. 425 000, Modelle 1, Utensil. 1, Tonschächte 1, Tonfeld 9000. Material. 300 661, Waren 812 582, Debit. 1 576 619. Wechsel 79 859, Kassa 18 836, Übergangsposten 27 500, Beteil. u. Wertp. 501 049, (Bürgschaft 7500). – Passiva: A.-K. 2 505 000, R.-F. 250 500, Spez.-R.-F.