Industrie der Steine und Erden. 793 Die Ges. ist befugt, sich an anderen Unternehm., deren Geschäftsbetrieb zu den gedachten Gewerben in Beziehung steht, in jeder Form zu beteiligen, auch zu dem Zwecke Aktien von Aktien- u. Kommanditgesellsch. oder Anteile von Ges. m. b. H. zu erwerben. Besitztum: Die Ges. besitzt in Schwandorf, Wiesau, Schwarzenfeld u. Pirkensee, rd. 185ha eig. Grund u. Boden, von dem ungefähr 100 000 qm bebaut sind. Die Fabrik- u. Verwalt.- Gebäude bestehen aus mehrstöckigen massiven Geb. mit Anschlussgleisen in Schwandorf, Pirkensee, Schwarzenfeld u. Wiesau. Ausserdem hat die Ges. ca. 25 Beamten- u. über 110 Arb.- Wohnungen errichtet. Zu den Fabrikationseinricht. gehören unter anderem 4 Gasringöfen, 1 Kammergasringofen, 20 Rheinische Oefen, 7 Porzellan- u. Steingutrundöfen, 2 Feuerton- Muffelöfen. Für den Betrieb der Spezialmaschinen der Grob- u. Feinkeramik werden Diesel- motoren, Lokomobilen, Dampfmaschinen u. Elektromotoren verwendet. Hergestellt werden Steinzeug, Chamottewaren, Porzellan, Steingut u. Feuerton waren. Bei Höchstbelegschaft von ca. 1700 Arb. u. Beamten beträgt die Gesamtproduktionsfähigkeit der Ges. Pro Jahr über 4000 Waggons gebrannter Ware. — Die Ges. gehört nachstehenden Verbänden als Mitglied an: Verkaufsgesellschaft Deutscher Steinzeugwerke, Berlin-Charlottenburg, Süd- u. West- deutscher Chamotteverband, Bonn-–-Stuttgart, G. m. b. H. Verein. Hochspannungs-Isolatoren- werke G. m. b. H. in Berlin, Feuertonbund (J. G.), Neubabelsberg. Die Ges. trat 1920 in Interessengemeinschaft mit der H. Schomburg & Söhne A.-G. in Margarethenhütte bei Bautzen u. 1922 mit der Porzellanfabrik Kahla A.-G. 1928/29 Verkauf der Werksanlagen Pirkensee u. des Gesamtbesitzes Amberg. Die Werke in Pirkensee u. Amberg liegen still. Die Ges. ist bemüht, die Werks- anlagen in Pirkensee u. den Gesamtbesitz in Amberg zu verkaufen. Kapital: RM. 2 250 000 in 15 000 Akt. zu RM. 150. – Vorkriegskapital: M. 1 600 000. Urspr. M. 500 000, erhöht bis 1909 auf M. 1 600 000, dann erhöht 1920 um M. 1 600 000, 1921 um M. 6 400 000, 1923 um M. 5 400 000 auf M. 15 000 000 in 15 000 Akt. zu M. 1000. (Über Kapitalbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 17./3. 1925 von M. 15 000 000 auf RM. 2 250 000 (20: 3) in 15 000 Akt. zu RM. 150. Grossaktionäre: Das A.-K. befindet sich fast ganz im Besitz der Porzellanfabrik Kahla A.-G. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., sodann 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. wenn keine besond. Abschr. oder Rückl., sonst 15 % (ausser einer festen Vergüt. von RM. 200 der Vors., RM. 150 dessen Stellv., RM. 100 je Mitgl.), Rest weitere Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1928: Aktiva: Grundst. 158 871, Ausbeuterechte 46 669, Fabrik- gebäude 859 200, Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser 301 500, Öfen 334 450, Masch. 360 800, elektr. Anlagen 87 801, Heizungs- u. Wasserleitungsanl. 22 203. Geräte-, Fuhrpark- u. Gleisanl. 15 063, Eff. u. Beteil. 556 686, Kassa 6432, Wechsel 28 624, Debit. 911 179, Aufwert.-Aus- gleich 152 185, Inventurbestände 618 278. – Passiva: A.-K. 2 250 000, R.-F. 225 000, Hyp.- Aufwert. 192 185, Hyp. 15 000, Interims-K. (nicht abgerechnete Posten) 672 817, Kredit. 526 877, Akzeptschulden 30 639, Gewinn 547 427. Sa. RM. 4 459 946. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. u. Steuern 741 881, Zs. 55 067, Abschr. auf: Fabrikgeb. 18 817, Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser 6600, Öfen 42 871, Masch. 63 600, elektr. Anlagen 28 773, Heizungs- u. Wasserleitungsanl. 17 343, Geräte-, Fuhrpark- u. Gleisanl. 99 393, Gewinn 547 427. – Kredit: Gewinnvortrag aus 1927 184 197, Waren 1 437 578. Sa. RM. 1 621 776. Kurs Ende 1924–1928: 9.40, 59, –, 80, – %. Mai 1924 an der Berliner Börse zugelassen. Dividenden: 1912–1919: 4, 4, 4, 4, 4, 6, 8, 0, 5 % (1920 nachgezahlt); 1./1.–30./9. 1920: 10 %; 1920/21–1927/28: 20, 10, 0, 0, 0, 0, 0, 10 %, Direktion: Komm.-Rat Gust. Siewecke, Rudolf Niedrig, Friedr. Dennhardt Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Fabrik-Dir. Dipl.-Ing. Dr. e. h. Werner Hofmann, Frei- berg i. Sa.; Stellv. Dir. Dr. Friedrich Cassel, Kahla; Dir. Johannes Dönitz, Friedrichroda; Fabrikbes. Oskar Fischer, Kloster Vesra; Bank-Dir. Ludwig Fuld, Mannheim; Bankier Dr. Georg Hirschland, Essen; Komm.-Rat Friedr. Kaula, München; Standesherr Dr. Walter Nau- mann, Königsbrück: Fabrik-Dir. Dr. Max Richter, Bank-Dir. Albrecht Schadt, Erfurt; Fabrik- Dir. Fritz Scheid, Hermsdorf; Bankier Martin Schiff, Berlin. 8 Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Discontogesellschaft u. deren Filialen, Bankhaus Martin Schiff, Bank des Berliner Kassenvereins; Essen: Simon Hirschland; München: Bayerische Staatsbank u. deren Filialen; Mannheim: Südd. Disconto-Ges. porzellanfabrik Lorenz Hutschenreuther Akt.-Ges. in Selb. (Börsenname: Lorenz Hutschenreuther.) Gegründet: 1./2. 1902 mit Wirkung ab 1./1. 1902; eingetr. 1./4. 1902. Übernahmepreis M. 1 600 000. Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1902/1903. – Zweigniederlassung in Fischern, Weiden u. Tirschenreuth. 3 Zweck: Erwerb, Fortbetrieb u. Erweiterung der von der Firma Lorenz Hutschenreuther in Selb bisher betrieb. Porzellanfabrik nebst Schlämmerei u. Erdgruben in Fischern bei Karlsbad in Böhmen. Fabrikation von Porzellanwaren aller Art u. der Handel mit solchen, sowie Gewinnung von Kaolin u. anderen keramischen Rohstoffen. Die Ges. darf sich an Unter- nehmungen ähnlicher Art beteiligen. Die Ges. stellt in ihren Porzellanfabriken Qualitäts-