796 Industrie der Steine und Erden. mehreren Gruben gefördert wird. Der Grundbesitz besteht grösstenteils aus Waldungen sowie aus ca. 100 Morgen landwirtschaftlich genutzter Fläche, die teils selbst bewirtschaftet, teils verpachtet ist. Die Siegersdorfer Werke haben 7 Gas-Ringöfen, 20 Muffelöfen für Kunst- u. andere Glasuren, 3 Terrakottenöfen u. ein Porzellanofen. Die Laubaner Tonwerke (vorm. Laubaner Tonwerke A.-G. u. 1912 mit der Ges. vereinigt) bestehen aus den Fabrikanlagen in Gersdorf a. Queis u. dem Hauptwerk in Lauban. Diese Werke haben 4 Ringöfen sowie 8 Muffelöfen. Es werden dort z. T. dieselben Artikel her- gestellt wie in Siegersdorf. Die Betriebskraft sowie die elektr. Kraft wird auf allen Werken durch eigene Anlagen erzeugt. Ca. 1100 Arb. u. 70 Angestellte. Beteiligungen: Die Ges. ist bei den Ver. Tschirner Tonwerken G. m. b. H. in Tschirne u. bei den Rother'schen Kunstziegeleien G. m. b. H. in Liegnitz durch Besitz sämtlicher Anteile beteiligt. Der Betrieb der Rother'schen Kunstziegeleien ist verpachtet. Kapital: RM. 3 005 000 in Inh.-Akt. zu RM. 100 u. 1000 sowie 1000 7 % Vorz.-Akt. zu RM. 5. – Vorkriegskapital: M. 2 660 000. Urspr. A.-K. M. 1 200 000, bis 1914 erhöht auf M. 2 660 000, dann erhöht von 1921 bis 1923 auf M. 21 000 000 in 20 000 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 17./1. 1925 von M. 20 000 000 auf RM. 3 005 000 derart, dass der Nennwert der St.- bzw. Vorz.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 150 bzw. RM. 5 ermässigt wurde. In der G.-V. v. 6./1. 1926 wurde auch der Rückkauf der mehrstimmigen Vorz.-Akt. beschlossen. Der Vorstand wurde ermächtigt, nach Lage der verfügbaren Mittel, diese Vorz.-Akt. höchstens zum halben Nenn- werte der St.-Akt. zurückzukaufen. 1925/26 sind insges. 320 Vorz.-Akt. zu RM. 75 Pro Stück = RM. 24 000 zurückgekauft. Geschäftsjahr: 1./11.–31./10. Gen.-Vers.: Nov.-Jan. Stimmrecht: St.-Akt. = 1 St., Vorz.-Akt. = 16 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 7 % Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (RM. 1500 feste Jahres- vergütung pro Mitglied u. RM. 3000 für den Vors.), Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilang am 31. Okt. 1928: Aktiva: Grundst. 494 350, Wohngeb. 263 700, Fabrikgeb. 912 700, Ofenanlage 543 441, Masch.-Anlage 158 800, Utensil. 30 060, Pferde u. Wagen 1, Modelle u. Formen 2, Beteilig. 142 001, Wertp. 3698, Debit. 862 204, Banken, Reichsbank, Postscheck-K. 322 246, Kassa 12 017, Wechsel 168 599, Vorräte 405 023, Vorz.-Akt.-Rückkauf 2025, (Industriebelast. u. Aval 394 500). – Passiva: A.-K. 3 005 000, R.-F. I 300 000, do. II 200 000, Delkr.-F. 40 000, Grunderwerbssteuer 30 000, Div. 1385, Kredit. 376 755, (Industrie- belast. u. Aval 394 500), Gewinn 367 729. Sa. RM. 4 320 870. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikat.- u. Handl.-Unk. 3 660 543, Abschr. 172 941, Gewinn 367 729 (davon: Div. 300 208, Tant. an A.-R. 25 009, Vortrag 42 511). – Kredit: Gewinnvortrag 41 529, verschied. Einnahmen 51 004, Fabrikate 4 108 681. Sa. RM. 4 201 215. Kurs Ende 1922–1928: 11 960, 8, 11, 58, 98, 118.75, 144 %. Eingeführt in Berlin im Jan. 1922. Breslau Ende 1925– 1928: 58, 96.25, 117.5, 142 %. 3 210 1912/13–1927/28: 7, 0, 0, 0, 0, 5, 68, 10, 25, 40 60 %, 1 G.-M., 2½ G, 6, 8, 10 %. Vorstand: Walter Pohl; Stellv. G. Baum, Daniel Ehrlich, Siegersdorf. Prokuristen: A. Bobawetzky, F. Eichert, Cl. Ludenia. Aufsichtsrat: (3–9) Reg.-Rat a. D. R. Kessler, Magdeburg; Justizrat M. Boehm, Berlin; Justizrat Georg Reisner, Bank-Dir. Selle, Liegnitz; Bank-Dir. Becker, Breslau; Gen.-Dir. Dr. Hans Schäfer, Wüstegiersdorf; Stadtrat Oskar Rother, Lauban; vom Betriebsrat: P. Tripp. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin u. Breslau: Darmstädter u. Nationalbank; Berlin, Magdeburg: Commerz- u. Privatbank; Berlin u. Liegnitz: Disconto-Ges. Vereinigte Mosaik- und Wandplattenwerke Aktien-Gesell- schaft (Friedland-Sinzig-Ehrang). Sitz in Sinzig a. Rh. Gegründet: 15./6. bezw. 1. u. 3./8. 1906; eingetr. 16./8. 1906. Firma bis 24./10. 1908 Ton- plattenfabrik Friedland; bis 1910: Vereinigte Mosaikplatten-Akt.-Ges. Friedland mit Sitz in Friedland i. Meckl.; bis 4./2. 1921: Vereinigte Mosaikplattenwerke Friedland-Sinzig. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1912/13. Zweck: Gewinn. von Ton, Sand u. Lehm, Herstellung u. Vertrieb von Tonwaren aller Art u. Handel mit Baustoffen. Entwicklung: Die Fabrik in Friedland wurde 1906/07 neu erbaut und kam 1907 in Betrieb. 1908 Erwerb der Tonwarenfabrik H. Lindemann in Friedland. Mit Wirkung ab 1./1. 1910 Ankauf der Sinziger Mosaikplatten- u. Thonwaren-Fabrik A.-G. (siehe auch bei Kap.). Im Februar 1921 Erwerb der Ehranger Abteil. der Ver. Servais-Werke in Ehrang. Die Ges. besitzt Werke u. Ofenanlagen in Friedland, Sinzig u. Ehrang; ferner Tongruben in Friedland u. Ehrang. Die Wanaplatten-Abt. in Ehrang wurde 1925 stillgelegt. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. hat einschl. der Tongruben eine Grösse von 88.6 ha, wovon 17.43 ha bebaut sind. Die Gebäude haben massive Umfassungsmauern mit Falzziegeldeckung, sie bestehen aus Erdgeschoss u. sind teilweise mit einem Stock über- baut. — Werk Friedland. Grösse 62.52 ha, davon bebaute Fläche 8.67 ha. An Kraft- ―