1. Industrie der Steine und Erden. 799 beträgt bei vollem Betriebe ca. 20 Mill. Ziegel. Das Säge- u. Hobelwerk ist mit 4 Voll- attern, 1 Hobelmaschine u. den erforderlichen Nebenmaschinen ausgestattet. Alle Betriebe faben Vollbahnanschlussgleis. Der Grundbesitz hat eine Grösse von insgesamt ca. 107 ha. Dazu gepachtete Terrains von ca. 0,8872 ha Grösse für die Bahnstrecke von der Fabrik bis Bahnhof Jatznick u. ausserdem ca. 7 ha Pachtland der fiskalischen Tonlager. Angestellte und Arbeiter ca. 320. Kapital: RM. 600 000 in 3000 Aktien zu RM. 200. – Vorkriegskapital: M. 100 000. Urspr. M. 1 000 000; 1898 Herabsetz. um M. 900 000. Erhöht 1918 um M. 300 000. Lt. G.-V. v. 28./9. 1921 erhöht um M. 600 000 in 600 Akt., weiter erhöht am 19./12. 1921 um M. 2 Mill. in 2000 Akt. Lt. G.-V. v. 17./2. 1923 erhöht um M. 6 Mill. durch Zuzahl. von M. 2000 auf jede alte Aktie zu M. 1000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 4./6. 1923 um M. 9 Nill. durch Erhöh. des Nennbetrages der Aktien. Lt. G.-V. v. 1./12. 1924 wurde das A.-K. von M. 18 Mill. auf RM. 600 000 in 3000 Aktien zu RM. 200 umgestellt. Anleihe: M. 3 Mill. in 5 % Oblig. v. 1922. Zwecks Barablös. gekündigt zum 1./12. 1926. Rückzahl-Betrag (einschl. Zs.) RM. 1.57 für je nom. M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Grundst. 53 057, Geb. 555 500, Masch. 243 000, Gleis- anlage 14 000, Inv. 5200, Rahmen u. Rähmchen 19 500, Kassa u. Bankguth. 5602, Forder. 52 563, Disagio 25 000, Verrechnungen 3678, Bestände 258 629, Verlust 286 966, (Bürgschaften 11 000). – Passiva: A.-K. 600 000, Oblig. 117, Hyp. 247 500, Darl. 633 602, Schulden 22 209, Rückstell. 19 268, (Bürgschaften 11 000). Sa. RM. 1 522 697. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 287 974, Abschr. 70 897. – Kredit: 71 905, Verlust (Vortrag 287 974 abzügl. Gewinn 1928 1008) 286 966. Sa. M. 358 871. Dividenden: 1914–1920: 0 %. 1921–1928: 5, 10, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: O. Schülke. Aufsichtsrat: Vors. Stadtrat Hans Schmidt, Stellv. Sparkassen-Dir. Gerhard Küssner, Wilh. Doering, Stadtrat Dr. Xaver Mayer, Stadtrat Fabrikbes. Kurt Krey, Versich.-Dir. Paul Saemann, Bank-Dir. Johannes Semmelhack, Stettin. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Stettiner Portland-Cement-Fabrik in Stettin, Bollwerk 1. Gegründet: 18./5. 1855. Zweck: Erzeugung u. Verwert. von Portl.-Cement, anderen Arten Zements, Mauersteinen Kalk u. ähnl. Baumaterialien sowie der Erwerb von verwandten Unternehm. oder die Be- teilig. an solchen in jeglicher Form. Besitztum: Die Ges. besitzt in Zzüllchow bei Stettin eine Zementfabrik, die über ein in den Jahren 1925/28 erbautes, nach den neuesten Erfahrungen eingerichtetes Drehofen- werk mit einer Tagesleist. von 3500 Fass verfügt. Eine ältere Anlage, ausgerüstet mit zwei Ringöfen u. 14 Dietzschen Etagenöfen, ist zur Zeit stillgelegt. Ausserdem sind vorhanden automatische Kohlen- u. Rohmaterialgreiferkräne, Drahtseil-, Hängeschienen- u. Feldbahnen sowie ein Dock zur Instandsetz. der Flotte der Ges. Als Antriebskraft dient eine neue Abhitzekraftanlage. Zur Reserve steht Strom der Überlandzentrale zur Verfüg. Zur Uber- wachung der Fabrikation und zu wissenschaftlichen Versuchen ist ein chemisches und physikalisches Laboratorium vorhanden. Die Zementfässer werden in eigener Fassfabrik hergestellt, der ein Sägewerk angegliedert ist. Eine Sackkleberei und -näherei sorgt für die nötige Sackpackung. Die jährliche Erzeugungsfähigkeit der Zementfabrik beträgt etwa 1 000 000 Fass, die der Fassfabrik 200 000 Fässer. – Von den für die Zement- erzeugung benötigten Rohmaterialien wird die Kreide in eigenen Kreidegruben in Kalkofen u. in Finkenwalde, der Ton auf dem Fabrikgrundstück in Züllchow gewonnen. Der Transport der Kreide geschieht durch eine eigene Flotte von 3 Schleppdampfern u. 16 Leichtern bzw. Kähnen. Der gesamte Grundbesitz der Ges. umfasst 353 ha, u. zwar in Züllchow 47 ha (bebaut 7.5 ha), in Kalkofen 85 ha, in Finkenwalde, Podejuch u. Friedensburg 53 ha, in Zarn- glaff 5 ha, in Langendorf 90 ha, in Bunnewitz einschliesslich Tonlager 36.75 ha, in Böck bei Zarnglaff ein Kalksteinlager in Grösse von 15 ha, in Freienwalde a. d. Oder ein Kieslager von 0.5 ha, ein Reservekreidelager auf Arkona (Rügen) in Grösse von 20.5 ha u. ein Grundstück mit Wohnhaus in Wiek auf Rügen (0.5 ha). Davon werden land- wirtschaftl. genutzt 150 ha u. als Waldungen einschl. Kulturen 140 ha. Wohnungen für 17 Angest. u. 117 Arb. sind vorhanden. Die Zahl der Angest. u. Arb. beträgt 200. Beteiligungen: Die Ges. besitzt ausser kleineren Beteilig. an der Haftpflichtgenossenschaft der deutschen Steinindustrie u. dem später erwähnten Zement-Verband RM. 88 200 Anteile (von RM. 1 800 000) der im Jahre 1900 errichteten Pommerschen Kalkstein werke G. m. b. H. in Zarnglaff u. RM. 145 150 (von RM. 200 000) Anteile des im Jahre 1923 als eine G. m. b. H. gegründeten Kalk- u. Kreidewerks Sassnitz in Sassnitz. Ihr Grundbesitz, der Gleisanschluss besitzt, umfasst etwa 35 300 qm; ein Teil davon ist mit den erforderlichen Fabrikanlagen ――