856 Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. Dividenden 1913–1928: 8, 10, 15, 15, 15, 15, 18, 12, 50 %, GM. 0.50 u. 1 Gratisaktie zu nom. M. 2000, GM. 5 je M. 1000 Aktie, 6, 0, 0, 0, 0 0%. Direktion: Paul Merkel. Aufsichtsrat: (4) Vors. Dir. Herm. Buhl, Dresden; Stellv. Rechtsanw. Dr. Kneschke, Löbau;. Dir. Edm. Ehinger, Hirschfelde; Rechtsanw. Dr. Grimm, Dresden; Dir. Hans Erd- mann, Leipzig; Dir. Wilhelm Posselt, Furth b. Chemnitz. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Hanfwerke Füssen-Immenstadt A.-G. in Füssen i. Allgäu. Gegründet: 2./9. 1861; eingetr. 20./8. 1862. Firma bis 17./3. 1920: Mechanische Seiler- warenfabrik Füssen. Zweck: Verarbeitung von Hanf und anderen Spinnstoffen zu Halb- und Fertigfabrikaten sowie deren Vertrieb und Verwertung. Die Ges. ist berechtigt, Unternehm. zu erwerben u. sich daran zu beteiligen, die sich mit dem Anbau oder der Herstellung solcher Spinnstoffe, mit dem Handel, Vertrieb oder der Verwertung oder Weiterverarbeitung derselben u. der daraus hergestellten Halb- und Fertigfabrikate befassen. Im März 1920 Angliederung der Mechan. Bindfadenfabrik Immenstadt. Besitztum: Die beiden Werke in Füssen u. Immenstadt verfügen für den Antrieb der Arbeitsmasch. über grosse Wasserkräfte. Das Werk in Füssen besitzt eine eig. Wasserkraft von ca. 1800 PS sowie eine auf viele Jahre gesicherte hydro-elektr. Kraft von 800 PS von einem in der Nähe gelegenen Werk. Das Werk Immenstadt besitzt eine Hochdruck-Wasser- kraft von ca. 1100 PS u. eine Niederdruck-Wasserkraft von ca. 200 PS. Die Hochdruck- wasserkraft ist zeitweise abhängig von den Niederschlagsmengen und es besteht daher in beiden Werken eine Dampfreserve von insgesamt 3000 Ps, welche vorübergehend während mehrerer Wochen im Jahre mit herangezogen werden müssen. Auf diese Weise beschränkt sich der Bedarf an Brennstoffen für die beiden Werke in der Hauptsache auf Erzeugung von Dampf für technische Zwecke und zur Beheizung der Räume im Winter. Der Grund- besitz in Füssen und Immenstadt beträgt 18.7 ha bezw. 24.7 ha und die bebaute Fläche 4.6 ha bezw. 3.3 ha. – Angest. u. Arbeiter ca. 2800. Kapital: (Bis 20./3. 1929) RM. 11 120 000 in 45 000 St.-Akt. zu RM. 200, 2000 Vorrats-Akt. zu RM. 1000 u. 600 Vorz 410 zu RM. 200. – Vorkriegskapital: M. 3 428 571. Urspr. A.-K. fl. 500 000 = M. 857 142, erhöht bis 1911 auf M. 3 428 571, dann erhöht von 1919–1923 auf M. 73 000 000 in 45 000 St.-Akt. 25 000 Schutz-Akt. u. 3000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbewegung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die G.-V. v. 30./6. 1924 beschloss Umstell. des A.-K. von M. 73 Mill. auf RM. 11 120 000 in 45 000 St.-Akt., 10 000 Schutz-Akt. u. 600 Vorz.-Akt. zu RM. 200. Die G.-V. v. 30./3. 1925 beschloss, je 5 Schutz- Aktien zu RM. 200 in eine solche zu RM. 1000 umzuwandeln. Die G.-V. v. 20./3. 1929 soll Beschluss fassen über Einziehung der RM. 2 000 000 Vorrats-Aktien. Dawesbelastung: RM. 1 805 000. Anleihen: I. M. 1 000 000 v. 1906 in 4 % Oblig. zu M. 1000, abgestempelt auf RM. 150. Tilg. durch Verlos. bis 1951. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Augsburg u. München: Bayer. Vereins- bank. Kurs in Augsburg Ende 1914–1928: 92.50*, –, 90, –, 95*, 94, 99, 95, 100, –, 12, –, 10.5, 10.5, 72 %. II. M. 1 000 000 in 4½ % Oblig. v. 1919; Stücke zu M. 1000. Gekündigt zum 1./11. 1925 zur Rückzahlung mit RM. 10 per Stück. Gesetzl. Aufwertungs-Betrag RM. 14.50 für je M. 1000. III. Die Mech. Bindfadenfabrik Immenstadt hat im Jahre 1904 ein 4 % hypothek. gesichertes Annuitäts-Darlehen von M. 800 000 aufgenommen, das in Jahresraten von M. 16 000 rück- zahlbar ist. Von allen 3 Anleihen waren Ende 1928 noch RM. 176 312 „„ im Umlauf. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Quartal. Stimmrecht: 1 St.-Aktie zu RM. 200 = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 50 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.), etwaige besondere Rückl., ver- tragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 6 % Div. an Vorz.-Aktien, 4 % Div. an St.-Akt., von dem verbleib. Überschuss 7 % Tant. an A.-R. (minimal RM. 25 000), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Immobil. 3 981 083, Masch. 2 292 497, Wasserbau 472 647, Kassa 70 819, Wechsel 312 173, Eff. 108 150, Vorräte an Rohstoff u. Waren 8 694 151, Vorräte an Materialien 618 341, Guthaben bei Banken 768 602, Waren-Debit. 3 909 197, andere Debit. 493 370. – Passiva: A.-K. 11 120 000, Anleihen 176 312, R.-F. 350 000, Delkr. 70 881, Sparkasse 224 770, Heinrich-Schoener-Stift. 100 000, Hanftratten 2 593 473, Rohstoffschulden 283 938, Bankschulden 4 647 439, sonst. Schulden 1 470 916, Gewinn 683 305. Sa. RM. 21 721 036. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. einschl. Löhne 10 380 057, Zs. 426 098, Beiträge zur Krankenkasse, Unfall-, Angestellten- u. Invaliden-Versicherung sowie Arbeits- losenversich. 381 171, Amortis. 451 465, Gewinn 683 305 (davon: R.-F. 40 000, Div. 637 200, Vortrag 6105). – Kredit: Gewinnvortrag aus 1927 5359, Bruttogewinn aus 1928 12 316 738. Sa. RM. 12 322 098. Kurs: Ende 1913–1919: In Augsburg: St.-Aktien: 236, 260*, –, 265, –, 240* (Stücke zu fl. 500: 238* %), 220 %; Prior.-Aktien: 250, 263*, –, 275, –, 248*, – %. Gleichberecht. Aktien 1920–1928: 420, 1400, 5600, 16, 85.5, 45, 117, 140, 118 %. Kurs Ende 1920–1928 in Frankf. a. M.: 420, 848, 5800, 15, 85, 44¾, 119, 139.75, 118 %; in München: 419.50, 801, 5700,