ae Chemische Industrie. 917 je nach den gesetzl. Vorschriften verschieden; die längste Frist erstreckt sich vorerst bis 1944. – Der Scheidemandel-Konzern beschäftigt zurzeit insges. rd. 2500 Angest. u. Arb. Beteiligungen: Die wichtigsten Ges., an denen die Scheidemandel A.-G. beteiligt ist, sind folgende: a) mit mind. der Hälfte des Kapitals beteiligt: A.-G. für chem. Industrie in Wien u. Laibach, mit Fabriken in Graz, Rannersdorf b. Wien, Rehberg (Österreich), Laibach (Jugoslavien), „Ossa“ Akt.-Ges. für chem. Industrie in Prag mit Fabriken in Vysocan und Oderfurt, Breslauer Chemische Fabrik A.-G. vormals Oscar Heymann, Breslau, Ceres, A.-G. für chem. Produkte, Ratibor, Chem. Fabrik Eutritzsch zu Leipzig A.-G., Leipzig-Eutritzsch, Chem. Fabrik Ortrand A.-G., Berlin, Concernos, Vertriebsges. chemischer Produkte m. b. H., Berlin, Cuypers & Stalling G. m. b. H., Dresden, F. Drake G. m. b. H., Minden, Fabrica Riograndense de Adubos e Productos Chimicos Soc. An., Pelotas (Brasilien), Fattinger & Co. A.-G., Wien, mit Fabriken in Wien-St. Marx, Wien-Inzersdorf, Budapest, München, Fattinger- Werke für chem. u. pharmazeut. Präparate A.-G., Berlin, Fattinger & Co. G. m. b. H., Berlin, Hausmullverwertung München G. m. b. H., Puchheim bei München, Leim- u. Knochenmehl- fabrik Trebbichau G. m. b. H., Trebbichau bei Aken a. d. Elbe, N. V. Scheidemandels Chem. Fabriek „Diemen“ Diemen b. Amsterdam, L. Pahl G. m. b. H., Frohse a. d. Elbe, Rheinisch Extraktionswerke Aggerhütte G. m. b. H., Köln a. Rh., Steinhäuser & Petri G. m. b. H., Langenselbold, Stidsvigs & Hälsingborgs Limfabriker Aktiebolag, Hälsingborg, Tenner & Co. G. m. b. H., Strehla a. Elbe, Zentral-Ges. für chem. Industrien m. b. H., LDandshut, mit Fabriken in Landshut u. Lehrberg, Vereinigte Deutsche Fettwerke A.-G., Berlin, und durch diese bei A. Motard & Co. A.-G., Spandau, Hammonia Stearinfabriken, Hamburg und Fettsäure- u. Glycerinfabrik G. m. b. H., Mannheim; b) weniger als der Hälfte des Kapitals beteiligt: A.-G. der Chem. Werke , Stremé, Warschau, Aktieselskabet Blaakilde Molles Fabrikker, Kopen- hagen, Reichsverband für Knochenverwertung „Rohag“ G. m. b. H., Berlin, Rohprodukten- handelsges. m. b. H., „Rohag', Wien, Rohproduktenhandelsges. m. b. H., „Rohag“, Prag. Folgende Tochterges. werden von der A.-G. für chem. Produkte vormals H. Scheide- mandel für eigene Rechn. betrieben: F. Drake G. m. b. H., Minden i. Westf., Tenner & Co. G. m. b. H., Strehla a. Elbe. Diese Unternehm. u. eine Anzahl sonstiger deutscher Tochterges. werden von der Mutterges. finanziert. Soweit die Ges. eigene industrielle Aufgaben im Auslande haben, oder sofern sie sich mit der Verarbeit. von Produkten beschäftigen, die mit dem engeren Arbeitsgebiet der Mutterges. nicht zus. hängen, erfolgt ihre Finanzierung selbständig. Den „Rohag'-Organisationen, denen der grösste Teil der Rohproduktenhändler u. der knochenverarbeitenden Industrie Mitteleuropas angehört, obliegt die Sicherung der Knochen- beschaff. des Konzerns u. der mit ihr im Einkauf vereinigten Fabrikanten. Die deutsche „Rohag“ ist im Jahre 1911 begründet u. dauert bis zum 30./9. 1932, sofern keine Verlänger. beschlossen wird. Das Knochenkontingent für Deutschland beträgt für Scheidemandel 47.7255 %, für die Tochterges. 26.5381 %. Die „Rohag“ in Wien wurde im Jahre 1912 be- gründet u. dauert bis zum Jahre 1932, die „Rohag“' in Prag ist im Jahre 1922 mit Dauer bis zum Jahre 1932 errichtet worden. Die im Juli 1921 auf die Dauer von 10 Jahren gegründete „Concernos“ Vertriebsges. chem. Produkte stellt die Organisation des Leim- absatzes durch Zusammenschluss von Scheidemandel u. anderen Leimfabrikanten mit dem grössten Teil der massgebenden deutschen Leimhändler u. Konsumenten-Organisation dar. Aufgabe der „Rohag“- u. „Concernosé“. Organisationen ist auch die Vereinbarung der Preise u. sonstigen Übernahmebedingungen. Die organische Verbind. der Organisationen mit dem Konzern ist durch einen namhaften Besitz der Ges. an Scheidemandel-Aktien hergestellt. Im Herbst 1926 kam es zur Gründung der „Epidos“ mit dem Sitze in Glarus (Schweiz), in der die Verständigungstendenzen der europäischen Leimindustrie ihren organisatorischen Mittelpunkt finden. Die führenden Firmen der Knochenleimindustrie von 15 europäischen Staaten sind an dieser Gründung beteiligt. Sanierung: Infolge der wirtschaftl. Verhältnisse führte die Ges. im Geschäftsjahr 1924/25 den Abbau u. die Konzentration ihrer Betriebe durch u. erzielte eine Minderung der Pro- duktionskosten in ihren Fabrikationsstätten; nicht mehr rentabel arbeitende Fabriken wWurden stillgelegt, auch wurden bestehende Interessengemeinschaften u. ähnliche Ver- bindungen aufgelöst. Die ungünstige Lage der Industrie führte 1925/26 zur Stillegung weiterer deutscher Betriebsstätten. Von den 19 Fabriken in Deutschland, die in der alleinigen u. eigenen Verwaltung unserer Gesellschaft stehen und die bei Kriegsbeginn bis auf eine betrieben wurden, waren im vergangenen Geschäftsjahre zeitweise nur 5 Fabriken in Betrieb, gegen- wärtig hat sich die Zahl der arbeitenden deutschen Fabriken auf 7 erhöht. Die Versuche, entbehrliche Objekte abzustossen, leiden unter der Ungunst der Zeit. Im laufd. Geschäfts- jahre wurden zwar einige Grundstücke veräussert, jedoch wird die Verwert. der stilliegenden Werke nur allmählich möglich sein. Da infolge der Verminder. der allgem. Kaufkraft eine Wiederaufnahme der Erzeugung in einem den Vorkriegsverhältnissen entsprechenden Aus- masse fürs erste nicht zu erwarten ist, ergab sich für die Ges., um die Ertragsaussichten mit dem Kapital in Einklang zu bringen, die Notwendigkeit, das Kapital der Ges. auf eine angemessene Summe zu ermässigen. Zu diesem Zweck beschloss die G.-V. vom 12./2. 1927 Herabsetzung des A.-K. um RM. 15 Mill. (s. a. Kap.).