962 Chemische Industrie. XSpringer & Möller Aktiengesellschaft, Leipzig-Leutzsch, Eisenbahnstr. 15. Gegründet: 1895; A.-G. seit 7./12. 1928 mit Wirk. ab 1./1. 1928. Gründer: Firma Springer & Möller in Leipzig, Brandiser Farbenfabrik (vorm. Bernhard Zimmermann & Co.) G. m. b. H. in Brandis, Fabrikbes. Friedrich Springer, Fabrikbes. Christian Möller, Fabrik.- besitzer Paul Springer, Ilse Herrmann-Möller u. Theodor Möller, sämtlich in Leipzig. Die Firma Springer & Möller bringt auf die von ihr übernommenen Aktien in die A.-G. das von ihr unter der Firma Springer & Möller bisher in Leipzig-Leutzsch betriebene Fabrikations- geschäft ein u. zwar auf Grundlage der für den 1./1. 1928 aufgestellten Übernahmebilanz unter Hinzurechnung des 1928 erzielten Gewinnes. Der aus der Bilanz ersichtliche Grund- besitz wird mit sämtl. darauf befindlichen Baulichkeiten, Maschinen u. sonstigen Anlagen eingebracht. Der Gesamtbetrag der Aktivwerte wird hiernach auf RM. 5 416 391 festgesetzt. Von den Passiven werden die auf dem Grundbesitz aufhaftenden Hypotheken, soweit sie RM. 820 000 übersteigen, nicht übernommen. Nach Abzug der übrigen aus der Übernahme- pilanz ersichtlichen Passiven, abgesehen von der Industriebelastung, die die A.-G. über? nimmt, ergibt sich demgemäss ein Wert der Sacheinlage von RM. 3 857 000, wo mit der Gegenwert für die übernommenen Aktien im gleichen Nennbetrage gewährt ist. Die Firma Brandiser Farbenfabrik (vorm. Bernhard Zimmermann & Co.) G. m. b. H. in Brandis bringt auf die von ihr übernomm. Aktien das bisher in Brandis betriebene Fabrikationsgeschäft in die Ges. ein, u. zwar auf Grundlage einer für den 23./10. 1928 aufgestellten Übernahme- bilanz. Der Grundbesitz wird mit sämtl. darauf befindlichen Baulichkeiten, Maschinen u. sonstigen Anlagen eingebracht. Der Gesamtbetrag der Aktivwerte wird hiernach auf RM. 260 109 festgesetzt. Von den Passiven der Ges. werden die in der genannten Bilanz nicht mit aufgeführten Forderungen, nämlich die Bankschuld in Höhe von RM. 95 137, die Forderung des Otto Bock in Wien in Höhe von RM. 3000 u. die der Frau Liddy Kuchs in Brandis in Höhe von RM. 29 078 nicht mit übernommen. Nach Abzug der übrigen über- nommenen Passiven ergibt sich demgemäss als Wert der Sacheinlage ein Betrag von RM. 135 000, womit der Gegenwert für die übernommenen Aktien im gleichen Nennbetrage gewährt ist. Der Geschäftsbetrieb dieser Ges. gilt vom 23./10. 1928 an als für Rechnung der A.-G. erfolgt. 3 Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Lacken u. Farben aller Art, insbes. Übernahme u. Fortbetrieb der in Leipzig-Leutzsch unter der Firma Springer & Möller bestehenden Lack- u. Farbenwerke u. der in Brandis unter der Firma Brandiser Farbenfabrik (vorm. Bernhard Zimmermann & Co.) G. m. b. H. bestehenden Farbenfabrik. Kapital: RM. 4 000 000 in 4000 Akt. zu RM. 1000, übern. von den Gründern zu pari. Geschäftsjahr: 2 Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Vorstand: Christian Möller, Fabrikbes. Paul Springer, Dr. Rudolf Herrmann-Möller. 9 Aufsichtsrat: Fabrikbes. Friedrich Springer, Bankdir. Dr. Albert Rössing, Rechtsanw. Dr. Curt Riedel, Leipzig. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Stassfurter Chemische Fabrik vorm. Vorster & Grüneberg 1 Act.-Ges. in Leopoldshall. Gegründet: 28./10. 1871. Sitz der Ges. bis 15./12. 1926 in Stassfurt. Zweck: Fabrikation chem. Produkte. Die Ges. stellt her: Blausaure u. cyansaure Salze mit ihren Nebenprodukten, ferner aktive Kohle in verschied. Qualitäten, Pottasche, Schwefel- säure, Superphosphate u. Mischdünger, Bittersalz, Schwefels. Tonerde, Chlorcalzium sowie verschiedene kleinere Präparate. Besitztum: Auf einem zum grössten Teile bebauten Areal von 13½ ha besitzt die Ges. drei getrennt liegende Fabriken, die alle mit Bahnanschluss versehen sind. Ein aus- gedehntes Gleissystem mit elektr. betrieb. Rangierwinden durchzieht die Fabriken u. ermöglicht schneilste Beförderung. Die erforderl. Kraft wird von 15 Dampfkesseln erzeugt, ausserdem sind die Hauptbetriebe an das Stromnetz der Provinz angeschlossen. Eine grosse Anzahl von Hilfsmasch. für alle Zwecke ist vorhanden. Ein eigener Park von 20 Kesselwagen dient der Beförder. von Rohstoffen u. fertigen Produkten. Zur Zeit werden 30 Beamte u. Meister sowie 280 Arb. beschäftigt. Die Ges. hat eine Beteilig. am Gesamtabsatz des Kalisyndikates von zur Zeit 2.21 0%o. Die Beteilig. an d. Gew. Ludwig II. in Stassfurt (s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1925 ) wurde 1925 an die Kaliwerke Aschersleben verkauft. Interessengemeinschaft: Die G.-V. vom 9./2. 1925 genehmigte den Interessen- Gemeinschaftsvertrag mit der Anhaltische Salzwerke G. m. b. H., welcher auf die Dauer von 15 Jahren geschlossen ist. Die Ges. bringt ihre gesamten Anlagen u. Vermögens- werte in die Interessengemeinschaft ein. Hiergegen haben die Anhaltischen Salz- werke es übernommen, die Anlagen der Stassfurter Chem. Fabrik mit erheblichem Kosten- aufwand/auf einen modernen Stand der Technik zu bringen u. weiter auszubauen, um die verschied. Verfahren der Stassfurter Chemischen im Gesamtinteresse nutzbar zu machen- An dem Ergebnis der Interessengemeinschaft ist die Stassfurter Chemische derart beteiligt, dass sie jährlich mit 27½ % am Überschuss des Gesamtunternehmens teilnimmt.