1002 Papier-Industrie, Zellulose- und Kartonnagenfabriken, Buchbindereien. *Richard Schwickert, Aktiengesellschaft, Freiburg i. Br. Gegründet: 5./1. 1929; eingetr. 18. 71. 1929. Gründer: Richard Schwickert G. m. b. H., B.. Bank A.-G., Filiale Freiburg i. Br.; Bankbeamter Hermann Hübsch, Bankbeamter Karl Wenkert, Bankbeamter Hans Trumm, Freiburg i. B. – Die Richard Schwickert G. m. b. H., bringt in die Ges. ihr gesamtes Vermögen einschliessl. des von ihr betriebenen Handelsgeschäfts mit Aktiven u. Passiven, wie dies sich aus der beigefügten Bilanz ergibt, ein. Der Wert des Vermögens der Firma Richard Schwickert G. m. b. H., einschliesslich aller Aktiven beträgt nach Abzug aller Passiven mit Ausnahme der Industriebelastung, die von der Gesellschaft übernommen wird, laut Bilanz vom 27./12. 1928 insgesamt RM. 20 410. Die Aktiengesellschaft gewährt als Entgelt für dieses Einbringen 20 Stück Aktien zu RM. 1000 zum Nennwert. Der Rest mit RM. 410 wird an die Firma bar bezahlt. Zweck: Fortbetrieb der in Freiburg i. Br. unter der Firma Richard Schwickert G. m. b. H. betriebenen Fabrikation. Herstellung u. Vertrieb von photographischen u. technischen Papieren aller Art, von Lichtpauspapier, Pausleinwand u. ähnlichen Artikeln, weiterhin Bau u. Vertrieb von Maschinen, welche bei der Herstellung der vorerwähnten Artikel in Betracht kommen. Kapital: RM. 500 000 in 500 Akt. zu RM. 1000, übernommen von den Gründ. zu pari. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. 1 St. Vorstand: Handelsgerichtsrat Otto Huber, Berlin. Aufsichtsrat: Bankdirektor Dr. Friedrich Keller, Rechtsanwalt Siegfried Straub, Freiburg i. Br.; Fabrikant Wilhelm Preiswerk-Imhoff, Basel. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Papierfabrik Grossenhain Aktiengesellschaft in Grossenhain i. Sa. Gegründet: 8./11. 1920; eingetr. 15./11. 1920. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1922/23. Sitz bis 20./6. 1927 in Freiberg i. Sa. Fa. lautete bis 27./4. 1928: Muldentalwerke Akt.-Ges. Zweck: Erzeugung von Papier u. Pappen aller Art sowie der Handel mit diesen Erzeugnissen; Erricht., Erwerb, Pachtung von Papier-, Pappen-, Holzstofffabriken oder ähnlichen Betrieben sowie die Beteil. an gleichartigen Unternehmungen. Die Verarbeit. von Schilf ist ganz eingestellt worden. Besitztum: Das Fabrikgelände in Grossenhain i. Sa., der frühere Flugplatz, von dem auch noch die Wache, Kaserne, Autohalle u. Werft nach zweckentspr. Umbauten direkte Verwendung finden konnten, umfasst 125 000 qm, die von der Stadt käuflich erworben worden sind. Davon sind 12 050 qm bebaut mit etwa 100 000 qm umbauten Raumes. Die Werkanlagen, in Eisenbeton ausgeführt, mit den neuesten Maschinen ausgestattet, haben alle Vorzüge der fortgeschrittenen Technik aufzuweisen und gehören zu den modernsten der Papierverarbeit. Eine eigene Kraftanlage mit einem neuzeitlich ein- gerichteten Kesselhaus mit 5 Steilrohrkesseln versorgt das Werk mit Kraft. Die Kessel- beschickung erfolgt automatisch durch Waggonkipper, Elevatoren u. Förderbänder in Verbindung mit Hochbunkern. Auch die Entaschung erfolgt automatisch. Als Kraftquellen dienen 2 Dampfmasch. mit zusammen ca. 280 PS, 1 Dampfturbine von 1000 PS u. 1 Dampfturbine von 1700 Ps; 1 Dampfmasch. von 900 PS steht in Reserve. Die fehlende Kraftmenge wird durch Bezug von Fremdstrom gedeckt. Das zur Fabrikation erforderl. Wasser wird durch ein Wasser- werk der Röder entnommen u. in einer grossen, aus mehreren Becken besteh. Wasserkläre geklärt; das Abwasser wird zwecks Wiederverwendung in 4 Faserfangtrichter, umfangreiche Flächenfilter- u. Klärteichanlagen geleitet, wo es wieder völlig geklärt wird, um in reinem Zustande dann in die Röder zurückzufliessen. Mit einer feuerlosen Lokomotive auf Anschluss- gleis wird das Rohmaterial, Holz, Zellulose, Altpapier direkt der Fabrik zugeführt. Auf 2 Schleifern wird der Holzstoff hergestellt u. zwar täglich ca. 18–20 t lufttrocken gedacht. Der Stoff wird nur eingedickt u. automatisch den Stoffmischmasch. zugeteilt. Es sind vor- handen 3 grosse Kollergänge, 3 Wurster, 7 Holländer, 3 Bütten für die Papiermasch. u. 7 Bütten für die Kartonmaschine. Die Papiermasch. fertigt Rotationsdruck-, maschinenglatte und satinierte Zeitungsdruckpapiere, weisse u. farbige Papiersorten in Stärken von 48–120 gr/qm, Die Tagesproduktion beträgt durchschnittlich 36–40 t. Die Kartonmasch. ist durch einen gründlichen Umbau in die Lage versetzt worden, sämtliche Maschinenkartons in höchster Vollendung herzustellen, insonderheit Chromoersatzkartons weiss u. farbig. Ihre Produktion beträgt durchschnittlich 25– 30 t in 24 Stunden. Die Fabrikanlage in Freiburg wurde 1926 stillgelegt u. Mitte 1928 verkauft. Kapital: RM. 1 000 000 in 1000 Akt. zu RM. 200 u. 800 Akt. zu RM. 1000. Urspr. M. 5 000 000, erhöht 1921 um M. 15 000 000, lt. a. o. G.-V. v. 21./5. 1922 um M. 60 000 000, lt. a. o. G.-V. v. 30./12. 1922 um M. 220 000 000, lt. G.-V. v. 4./7. 1923 um M. 300 000 000, weiter erhöht It. G.-V. v. 3./11. 1923 um M. 400 000 000 in 50 600 St.-Akt. zu M. 1000, 16 000 St.-Akt. zu M. 5000 u. 27 000 St.-Akt. zu M. 10 000. Die St.-Aktien wurden von einem Konsort. übern. (Commerz- u. Privatbank, Berlin, u. Nordische Bankkommandite Sick & Co., Hamburg), davon zunächst M. 120 000 000 in 40 000 Stücken zu M. 1000 u. 16 000 Stücken zu M. 5000 begeb. u. angeb. den bisher. St.- u. Vorz.-Aktionären im Verh. 5:1 zum Preise von RM. 2 für nom. M. 1000 neue Aktien. Begebung der restl. M. 280 000 000 ist in 10 000 Stücken zu M. 1000 u. 27 000 Stücken zu M. 10 000 erfolgt. Für sämtl. Aktien betrug der Ausgabekurs