1004 Papier-Industrie, Zellulose- und Kartonnagenfabriken, Buchbindereien. vorausgehenden Geschäftsjahre auf jeden Genussschein ausgezahlt worden ist. – Kurs Ende 1924– 1928: RM. 1, 2, 3.25, 6.20, 8 p. St. Notiert in Dresden. Auch Freiwerkehr Leipzig; daselbst Ende 1925–1928: RM. 1.80, 3.25, 6.40, 8.50 p. St. Anleihe: M 1 050 000 in 4 % (bis 1884 5 %) Prior.-Partialobl. v. 1874, 500 Stücke zu M. 300 u. 600 Stücke zu M. 1500. Noch in Umlauf am 30./6. 1928 PM. 900. Die Kursnotiz der Anl. wurde in Dresden 1928 eingestellt. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. im Okt. Stimmrecht: Je RM. 10 St.-Akt.-Kap. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwaige bes. Apschreib. u. Rückl., bis 4 % Div. an Aktien; vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (davon der Vors. 2 Teile die übrigen Mitgl. je 1 Teil), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1928: Aktiva: Grundst. 185 420, Geb. 644 108, Werkwohn. 69 233, Wasserkraftanlage 40 000, Masch. 1 342 745, Geräte u. Geschäftseinricht. 34 356, Fuhrpark 27 064, Gleisanschluss 12 000, Kassa 3111, Wechsel 103 063, Wertp. 1, Aussenstände 565 449, Bankguth. 92 531, Waren 160 939. – Passiva: A.-K. 1 125 000 (40 000 Genussscheine), R.-F. 152 443, Amort.-Hyp. 470 515, Hyp. 29 000, 4 % Teilschuldverschr. 1980, Abschr. 399 520, einzulös. Div.-Scheine u. Zinsscheine von Genussscheinen 4817, Delkr. 50 000, Verbindlichk. 893 896, Gewinn 152 853. Sa. RM. 3 280 026. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.- u. Betriebsunk. 638 356, Abschr. 136 903, Gewinn 152 853 (davon: Div. 141 400, Vortrag 11 453). – Kredit: Gewinnvortrag 1926/27 1609, Fabrikat.-Ergebnis 926 503. Sa. RM. 928 112. Kurs: Abgest. St.-Aktien Ende 1913–1919: 21, –*, –, –, –, –,, 98.50 %; Vorz.- Aktien: 33, –*, –, 85, –, –*, 106 %. Gleichber. bzw. St.-Akt. Ende 1920–1928: 252, 420, 1990, 0.9, 0.260, 0.200, 62, 85, 108 %. Notiert in Dresden. Auch Freiverkehr Leipzig; Kurs daselbst Ende 1927–1928: 84, 112 %. Dividenden: St.-Aktien 1912/13–1916/17: 0 %; 1917/18–1918/19: 9, 7 %; Vorz.-Aktien 1917/18–1918/19: 10, 5 %. Gleichber. bezw. St.-Aktien 1919/20–1927/28: 10 £ (Bonus) 10, 10, 25 0, 0, 19% Direktion: Dr. Günther von Otto, Dresden. Prokuristen: Joh. Jörg, Ernst Englert, Hainsberg; Kurt Grunewald, Dresden; B. Ulbrich, Cossmannsdorf. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Reichsminister a. D. Dr. Peter Reinhold, Dresden; Stellv. Bankier Konsul Wilh. Meyer, Leipzig; Bank-Dir. Friedrich Behnisch, Geh. Komm.-Rat Otto Weissenberger, Dresden. Zahlstellen: Eig. Kasse; Dresden: Reichsbank, Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Commerz- u. Privatbank; Leipzig: Georg Meyer. Varziner Papier-Fabrik zu Hammermühle-Varzin. Gegründet: 21./2. 1890; eingetr. 8./4. 1890. Die Ges. übernahm das vom Komm.-Rat Mor. Behrend in Varzin zu Hammermühle, Fuchsmühle u. Campmühle betriebene Fabrik- geschäft für Papier u. verwandte Waren. Zweck: Fabrikation von Holzschliff, Zellulose, Papier- u. verwandten Waren sowie der Betrieb von Geschäften der Papierindustrie. Pachtvertrag: Die Ges. hat mit Gültigkeit bis zum Jahre 1940 (1926 verlängert bis 1955) mit der Fideikommiss-Herrschaft Varzin einen Pachtvertrag geschlossen, wonach sie gegen Entricht. einer jährl. Pachtsumme von M. 88 779 berechtigt ist, die drei Wassermühlen Hammer. mühle, Campmühle u. Fuchsmühle zu benutzen und in diesen Anlagen die Holzschleiferei sowie die Papier- u Pappenfabrikation zu betreiben. Sollte im Laufe der Pachtjahre bis zum 31./12. 1940 die erwähnte Industrie für die Pächterin nicht mehr rentabel sein, so ist letztere berechtigt, die gepachtete Anlage auch zum Betriebe eines anderen Industriezweiges zu benutzen. Bei Ablauf der Pachtzeit sind die seitens des Pächters errichteten Gebäude nach Wahl des Verpächters diesem zum Taxwerte zu überlassen, oder der ursprüngliche Zustand ist auf Kosten des Pächters wiederherzustellen. Besitztum: Die Ges. arbeitet in Hammermühle mit zwei Papiermasch. neuesten Systems von je 2.60 m Arbeitsbreite nebst den zugehör. Hilfsmasch. Ausserdem besitzt Hammermühle eine für ihre Papiererzeugung ausreichende Sulfitzellulose-Fabrik, durch eigene Gleisanlage von rund 1 km Länge an die Staatsbahn angeschlossen. Diese Fabrik ist für eine Tages- Produktion von etwa 45 000 kg eingerichtet; sie besitzt drei stehende Kocher, ferner sechs mech. Schwefelkiesöfen mit zugehörigen Apparaten u. Absorptionsanlagen. Die zweite Fabrik Campmühle besitzt eine Papiermasch. von 1.60 m Arbeitsbreite mit zugehörigen Vorbereitungsmasch, Kalandern, Schleifmasch etc. sowie eine neuzeitl. Holzschleiferei. Die dritte Fabrik Fuchsmühle ist eine Holzschleiferei mit zehn Schleifapparaten u zugehörigen Sortier- u Entwässerungsmasch. Der Grundbesitz in Rathsdamnitz umfasst rd. 970 000 qm, davon rd. 21 000 qm bebaut. Nach erfolgter vollständiger neuzeitlichen Anforder. entsprechend. Umgestaltung des Betriebes arbeitet die Fabrik jetzt mit fünf Papiermasch. mit einer Breite von 1,50 m, 1,60 m, 1,70 m, 1,90 mu 2.50 m. Die Leistungsfähigkeit dieser Masch. beträgt täglich etwa 43 000 kg Papier; der gesamte dazu nötige Rohstoff (Sulfitzellulose) wird in der eigenen Zellulosefabrik in Rathsdamnitz hergestellt. Die Ges. verfügt über insgesamt rund.1500 PS Wasserkraft u. etwa 4000 PS Dampfkraft. Sie besitzt 60 Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser. In den Betrieben sind rund 90 Angestellte u. 2000 Arbeiter beschäftigt.