1054 Holz-Industrie, Schnitzstoffgewerbe, Musikwerke, Spielwaren. Mologa Holzindustrie-Akt.-Ges. in Liqu., Berlin, W. 62, Keithstr. 11. Die Ges. geriet Anfang 1927 in finanzielle Schwierigkeiten. Nachdem das Kabinett am 28. März 1927 die Stützungsaktion abgelehnt hatte, blieb als einzige Lösung eine Ver- ständigung mit den Russen bestehen. Um hierfür die Verhandlungsmöglichkeiten bestehen zu lassen u. eine freundschaftliche Verständigung zu ermöglichen, wurde in der A.-R.- Sitzung v. 30./3. 1927 beschlossen, die Geschäftsaufsicht zu beantragen. Diesem Antrag wurde am 24./5. 1927 stattgegeben. Lt. G.-V. v. 14./6. 1927 wurde die Ges. aufgelöst u. trat in Liqu. Liquidatoren: Fürst Wladimir Obolensky, Berlin; Wilhelm Sudau, Leningrad. Am 7./10. 1927 wurde das Geschäftsaufsichtsverfahren durch Zwangsvergleich aufgehoben. Im Nov. 1927 war die Liquidation der russischen Betriebe vollständig durchgeführt. In dem zwischen der Mologa u. dem russischen Staat geschlossenen Vertrag vom 19./5. 1927 wurde festgesetzt, dass die Aktiven gegen die Passiven angerechnet werden u. der über- schiessende Aktiv-Saldo nach dem Stande vom 15./4. 1927 in Reichsmark ausgezahlt werden soll. Die Aktiva betragen 17 400 000 Rubel, denen 14 100 000 Passiven gegenüber- stehen, so dass ein Aktiv-Saldo von 3 300 000 Rubel entsteht. Abzüglich eines von der russischen Regierung bereits früher gegebenen Kredits von RM. 2 000 000 (930 000 Rubel) u. der Liquidationskosten von 650 000 Rubel werden also 1 700 000 Rubel ausgezahlt. Der A.-R. hat beschlossen, daraus auf die Kreditoren eine Quote von 25 % auszuschütten. 20 % wurden sofort à Konto ausgezahlt, u. die weitere Quote von 5 % ist Anfang April 1928 aus- geschüttet worden. Die Restzahlung erfolgt dann nach Ablauf der gesetzlich vorgeschriebenen Sperrfrist u. nach Genehmigung der Abschlussbilanz der Ges. durch die G.-V. vom August 1928. Die von der Mologa errichteten Säge- u. Holzbearbeitungswerke sind von der Sowjet- regierung dem russischen Holztrust Sewsapless in Regie übergeben worden. Nach der in der G.-V. v. 28./9. 1928 vorgelegten Schlussbilanz hat sich der Verlust um RM. 595 814 auf RM. 16 535 645 erhöht. Die Schlussbilanz per 23./9. 1928 weist noch folgende Konten aus: Aktiva: Inv. 9500 (Liquidations-Eröffnungsbilanz per 14./7. 1927 27 817), Kassa 127 (3996), Bankguth. 411 527 (1 947 580), Debit. – (5 991 426), Verlust 16 535 645 (15 939 831). – Passiva: A.-K. 3 000 000 (3 000 000), R.-F. 313 931 (313931), Kredit. 13 642 869 (20 596 729) RM. – In der Schlussrechnung per 28./9. werden Gesamteinnahmen von RM. 7 449 888, ein Inv.- Erlös von RM. 9500 u. ein Bestand mit RM. 4455 ausgewiesen. Andererseits erforderten Abwicklungskosten RM. 2 493 566. An die Gläubiger gelangt aus dem Rest eine Summe von RM. 4 912 932, was einer Quote von 27 % entspricht, zur Ausschüttung. Ein ver- bleibender Rest von etwa RM. 57 345 soll für Löschung der Firma u. sonstige eventuelle Kosten Verwendung finden. Aus dem Bericht der Liquidatoren: „Die mit dem Tage der Eröffnung der Geschäfts- aufsicht begonnene Liquidation hat sich durchaus planmässig vollzogen. Alle aus dem Vertragsverhältnis mit der russischen Regierung resultierenden Beziehungen sind eben so wie die aus den sonstigen Verträgen herrührenden Fragenkomplexe restlos abgewickelt worden. Prozesse irgendwelcher Art liegen nicht vor. Die ganze Liqu. ist unter der ständigen Aufsicht des Gläubigerbeirats u. der Geschäftsaufsichtsperson bzw. des Treu- händers vollzogen worden. Sämtliche Ausgaben wurden im Einvernehmen mit den vor- stehend erwähnten Aufsichtsorganen vorgenommen, ebenso auch die Aufstellung der Schlussbilanz (Jahresbilanz) u. der Schlussrechnung. Diese Schlussbilanz nebst Gewinn- u. Verlustrechnung ist auf der Eröffnungsbilanz aufgebaut. Die Schlussrechnung nebst Spezifikation, die nach der Fesstellung des Gläubigerbeirats die formelle Schlussrechnung im Sinne des Gesetzes darstellt, gibt die EBinnahmen u. Ausgaben seit dem tatsächlichen Beginn der Liqu. wieder, Der nach Regulierung aller Liqu.-Verpflichtungen verbleibende Betrag ermöglicht über die ursprüngliche Schätzung von 25 % hinaus eine weitere Aus- schüttung von 2 %, zusammen also 27 %, an die Gläubiger. Eine Ausschüttung an die Aktionäre kann infolgedessen leider- micht stattfinden. Nach Beendigung der Liqu. ist die Firma am 27./10. 1928 gelöscht worden. Letzte ausführliche Aufnahme der Ges. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1928. Ring Piano-Aktiengesellschaft, Berlin O. 27, Wallner-Theater-Str. 41. Gegründet: 16./4. 1923; eingetr. 3./5. 1924. Sitz bis Febr. 1924 in Oranienburg. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1923/24. Lt. G.-V. v. 18./6. 1926 wurde die Ges. aufgelöst u. trat in Liquidation. Durch G.-V.-B. v. 17./3. 1927 ist der Auflösungsbeschluss wieder auf- gehoben u. die Fortsetzung der Ges. beschlossen. Zweck: An- u. Verkauf von Pianos u. Flügel, insbes. auch der Export dieser Sachen nach dem Auslande sowie Übernahme von Vertretungen auf diesem Gebiete. Kapital: RM. 5000 in 50 Akt. zu RM. 100. Urspr. M. 1 000 000 in 1000 Akt. zu M. 1000, übern. von den Gründern zu pari. Die G.-V. v. 29./9. 1924 beschloss Umstell. von M. 1 000 000 auf RM. 100 000 in 1000 Akt. zu RM. 100. Lt. G.-V. v. 17./3. 1927 Herabsetz. des A.-K. auf RM. 5000 in 50 Akt. zu RM. 100. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St.