1072 Holz-Industrie, Schnitzstoffgewerbe, Musikwerke, Spielwaren. Besitztum: Die Fabrikgebäude in Striegau, Bahnhofstr. 16 auf einem Grundst. von ca. 42 600 am, davon 11 608 qm bebaut, umfassen 12 massiv gebaute Fabrikgebäude, Masch.- Raum, Kesselhaus sowie einen Anbau für Akkumulatorenraum u. Dynamo, verschiedene Lagerschuppen, ein Bürohaus u. ein zweistöckiges Wohngebäude. Ausserdem besitzt die Ges. in Striegau in der Jauerstr. 45 ein Grundst. von 16 445 qm, dayvon 1054 qm mit einem zweistöckigen Wohnhause bebaut, ferner in der Bahnhofstr. 62 ein Grundstück von 4480 qm, davon 150 qm mit einem zweistöckigen Wohnhause bebaut. Januar 1928 Übernahme der Norddeutschen Bürstenfabrik F. E. Schacht & Co. G. m. b. H. in Lübeck (Kap. RM. 100 000); Umtausch der Anteile in RM. 200 000 neue St.-Akt. (s. auch Kapital). Der Betrieb in Striegau wurde mit dem 31./12. 1928 stillgelegt, auch der Lübecker Betrieb wurde mit dem 1./3. 1929 aufgegeben. Die Bürstenfabrik Striegau betreibt nunmehr lediglich die Borsten. zurichterei in Neusalz für ihre Rechnung. Über die Verwert. dieser Abteil. schweben ebenfalls Verhandlungen. Beteiligungen: Die Borstenzurichterei Neusalz G. m. b. H. in Neusalz a. O., deren sämtl. Anteile im Besitz der Akt.-Ges. sind, besitzt ein Grundst. von 6070 qm, davon 2264 qm mit einem zweistöckigen Fabrikgebäude, zweistöckigen Wohnhaus sowie Kessel- u. Masch.- Haus bebaut; ferner besitzt die Ges. ein an die Fabrik angrenzendes Grundst. von 358 qm, einen weiteren 15 000 qm grossen Bauplatz und ein dreistöckiges, auf 599 qm erbautes Wohnhaus. –— Die Bürsten- u. Pinselfabrik vorm. Mez & Co. G. m. b. H. in Donaueschingen, deren sämtliche Anteile im Besitze der Gesellschaft sind, besitzt ein Grundstück von 9750 qam, davon 5720 qm mit einem Kessel- und Maschinenhaus und entsprechenden Fabrikgebäuden bebaut; ausserdem gehören der Gesellschaft 4 zweistöckige Wohnhäuser in Donaueschingen, 1 Wohnhaus in Allmendshofen sowie 1 Wohnhaus in Oberbaldingen, zu Fabrikationszwecken eingerichtet. Die Kraftzentrale besteht aus 4 Dampfkesseln mit einer Gesamtheizfläche von 527 qm, einer Gleichstromdampfmasch. von 400 PS, einer Dampf- masch. von 175 PS u. 3 Dynamos. An für die Fabrikation erforderl. Hilfsmasch. sind vor- handen: 130 Holzbearbeitungsmasch., 38 Metallbearbeitungsmasch., 35 Fiber- und Borsten- zurichtereimasch., 128 automat. Einziehmasch. 8 Masch. für die Kartonnagenherstellung u. 72 div. Hilfsmasch. Die elektr. Kraftübertragung wird durch 25 Elektromotoren besorgt. Die A.-G. für Bürsten-Industrie beschäftigt in ihren sämtl. Betrieben ca. 1200 Arbeiter und ca. 70 Angestellte. Kapital: RM. 900 0000in 6000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 200 St.-Akt. zu RM. 1000 u. 100 8 % Vorz.-Akt. zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 2 000 000. Urspr. A.-K. M. 1 100 000, erhöht bis 1910 auf M. 2 000 000, dann erhöht von 1920 bis 1922 auf M. 15 000 000 in 14 000 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 9./12. 1924 von M. 15 000 000 auf RM. 1 405 000 derart, dass der Nennwert der St.- bzw. Vorz.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 100 bzw. RM. 5 ermässigt wurde. Die G.-V. v. 18./1. 1928 beschloss Herabsetz. des Kap. zwecks Deckung der vorhandenen Unterbilanz um RM. 1 005 000 durch Einziehung der RM. 5000 Vorz.-Akt. zum Kurse von 25 % u. durch Zus. leg. der RM. 1 400 000 St-Akt. im Verhältnis 7: 2; sodann Erhöhung des herabgesetzten Kapitals um RM. 500 000 durch Ausgabe von 200 St.-Akt. zu RM. 1000, 2000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 100 8 % Vorz.-Akt. zu RM. 1000 mit doppeltem Stimmrecht. Von den St.-Akt. werden RM. 200 000 den alten Aktion. im Verh. 2: 1 zu pari angeboten, weitere RM. 200 000 St.-Akt. dienen zur Über- nahme der Norddeutschen Bürstenfabrik F. E. Schacht & Co. G. m. b. H. Lübeck. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. im Dez. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St. 1 Vorz.-Aktie = 8 St. in best. Fällen. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., bis 10 % vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, bis 6 % Vorz.-Div. (mit event. Nachzahl.), bis 6 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., weiter 4 % an Vorz.- u. St.-Aktion., Überrest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1928: Aktiva: Immobil. 570 348, Masch., Elektr. u. Wasseranlagen 224 872, Werkzeuge, Einricht. 4096, Fuhrpark 1, Waren u. Vorräte 560 904, Debit. 587 413, Beteil. 325 000, Kassa u. Wechsel 15 230, Verlust 1749. – Passiva: As--K. 900 000. Hyp. 350 000, allgem. Kredit. 406 196, Banken 442 555, Akzepte 154 169, Lohn- u. Steuerrücklagen 36 693. Sa. RM. 2 289 615. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 1926/27 176 474, Unk. einschl. Steuern u. Versicher. 651 934. Reorganisations-Unk. 66 845, Abschreib. 261 120. – Kredit: Rohgewinn an Waren 133 811, Reorganisationsgewinn 1 020 814, Verlust 1749. Sa. RM. 1 156 374. Kurs Ende 1913–1927: In Breslau: 107, 107.75*, –, 130, –, 150*, 160, 360, 925, –, 8, 7.20, 23, 52.5, 23.50 %. – In Berlin 107, 107.75*, –, 130. 172, 150*, 162, 349, 900, 4200, 10, 7.25, 22, 527, 22.75 %. Amtl. Notiz an beiden Börsen 1928 eingestellt. – Kurs Ende 1928: Freiverkehr Breslau 10 %. 43 Dividenden 1912/13–1927/28: 6, 5, 8, 10, 15, 15 £ 5, 12, 15, 20, 30, 5000, 0, 0, 0, 0, 0 %. Vorz.-Akt. 1924/25–1927/28: 6, 0, 0, 0 %. Direktion: Albert Asch, Lübeck; Dr. Georg Krotoschiner, Striegau. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Hans Schlesinger, Berlin; Stellv. Bank-Dir. Konsul Conrad Nothmann, Breslau; Bankier Friedrich von Wallenberg-Pachaly, Breslau; D. J. Dukas, Striegau: Bankier Alfons Frank, Lübeck; vom Betriebsrat: H. Knoblich, Rud. Fritsch. Zahlstellen: Eig. Kasse; Berlin: Abr. Schlesinger; Breslau u. Berlin: Commerz- u- Privatbank A.-G.; Breslau: v. Wallenberg-Pachaly & Co. ―――――