Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. 1183 Halberstadt-Blankenburger-Eisenbahn-Gesellschaft in Blankenburg a. Harz. Gegründet: 27./3. 1870. Konz. v. 16./4. 1870 (Braunschweig), v. 8./7. 1870 (Preuss.) unbeschränkt. Zweck: Bau u. Betrieb von Eisenbahnen sowie Errichtung u. Betrieb von Kraftwagen- linien. Beteil. an solchen Unternehm., die diesem Zweck förderlich sind. Linien: 1) Halberstadt-Blankenburg, eröffnet 31./3. 1873, 18.83 km; 2) von Blanken- burg nach den Hochöfen der „Harzer Werke zu Rübeland u. Zorge“, eröffnet 14./7. 1875, 3.4 km; 3) Langenstein-Derenburg, eröffnet 9./9. 1880, 5.6 km; 4) die kom- binierte Adhäsions- u. Zahnradeisenbahn von Blankenburg nach Tanne (nach Abzug von 3.3 km der Bahn nach den Hochöfen, welche mitbenutzt sind) 26.6 km, sukzessive eröffnet 1./11. 1885, 1./5. 1886, 1./6. 1886, 15./10. 1886. Die Ges. betreibt auch 5) die Bahn Rübeland-Steinbrüche der Ges. Diabas, 2.5 km, letztgedachter Ges. gehörend, seit 7./3. 1887, ferner seit Mitte 1891 verschiedene Nebengeleise nach den Kalköfen der Ver. Harzer Kalk-Industrie, Elbingerode u. Rübeland. 1897 Bau der Nebeneisenbahn von Derenburg nach Minsleben, Länge 6.51 km (der Betrieb dieser Strecke wurde 1928 stillgelegt), preuss. Konz. v. 23./10. 1898 sowie einer Verbindungskurve bei Langenstein zwischen Halber- stadt-Blankenburg u. Langenstein-Minsleben 0.40 kKm. Spurweite aller Linien 1.435 m Bahn- länge insges. 61.25 km. 1904 Bau einer normalspur. Bahn (20.51 km) von Blankenburg nach Quedlinburg mit Abzweig. nach Thale, Eröffn. 1./7. 1907, sowie von Wechsel nach Drei Annen-Hohne mit Anschluss an die Harzquerbahn (4.16 km) beschlossen, eröffnet 1./5. 1907, sowie zweier Verbindungskurven: zwischen Harzbahn und Halberstadt-Blan- kenburg 0.39 km, zwischen Halberstadt-Blankenburg und Blankenburg-Quedlinburg-Thale 0.62 km u. zwischen Blankenburg-Thale nach Blankenburg-Quedlinburg 0.32 km; die restl. Verbindungsstrecken am 5./4. 1908 u. 1./1. 1910 eröffnet. Gesamtlänge der gesellschaftl. Bahnen 87.25 km. Nachdem die nötigen Konzessionen sowohl für das Preuss. u. Braun- schweig. Staatsgebiet im Okt. bzw. Nov. 1905 erteilt waren, fand der Bau der neuen Bahn 1907 u. 1908 statt. Die Ges. erhielt 1913 von der Preuss. u. Braunschweig. Regierung die Erlaubnis zur Vornahme allgemeiner Vorarbeiten einer vollspurigen Neben-Eisenbahn von Station Wechsel über Braunlage-Andreasberg nach Herzberg. Erbaut wurde 1912 ein Anschlussgleis vom Bahnhof Thale-Rosstrappe nach dem Eisenhüttenwerk Thale u. 1917 eine Privatanschlussbahn nach dem Kalten Tal. — Geplant ist der Bau einer Linie Blanken- burg-Wendefurth (Bodetal). Tochtergesellschaft: Blankenburger Eisenbahn-Bedarfs. u. Maschinenfabrik G. m. b. H. „Bema“ in Blankenburg (Kap. RM. 500 000). Statistik= 1913 1924 1925 1926 1927 1928 Betriebs-Einn. . M. 2 033 203 3 250 848 3 538 443 3 183 291 3 694 847 3 995 370 Betriebs-Ausg. . „ 1 339 847 2 642 302 2 692 574 2 635 242 2 990 552 3 319 426 Überschuss ... „ 693 356 608 546 845 869 548 049 704 294 675 943 Beförd. Personen 1 421 305 924 845 1 160 134 1 093 310 1 198 582 1 271 629 „ Güter . . t 1 056 818 937 863 1 086 489 1 003 024 1 213 248 1 232 414 1928: Beamte 290, Arb. 212; in den Tochterbetrieben Beamte u. Arb. 226; zus. 728. Kapital: RM. 14 000 000 in 4000 Akt. Lit. A zu RM. 600 u. 11 600 Akt. Lit. B-E zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 5 451 000. Urspr. A.-K. 2000 St.-Akt. Lit. A u. 2000 St.-Prior.-Akt. à Tlr. 200 = M. 600 u. 1000 St.-Akt. Lit. B zu M. 1000; mit Ende 1890 sind beide Aktienarten gleichgestellt. 1906 Erhöh. auf M. 5 451 000. Lt. G.-V. v. 14./1. 1922 erhöht um M. 8 549 000, übern. von einem Konsort. (Deutsche Bank) zu 165 %%, das den Aktion. einen Teilbetrag von M. 5 450 000 zu 122 % im Verh. v. 1: 1 angeboten hat. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 21./6. 1924 von M. 14 Mill. in bisher. Höhe auf Reichsmark. Die G.-V. v. 26./3. 1927 beschloss, RM. 2 000 000 Aktien der Ges. von der Gewinnverteil. auszuschliessen. Grossaktionäre: Von den Aktien der Ges. sind ca. RM. 5 000 000 im Besitz der Allg. Lokalbahn u. Kraftwerke A.-G. in Berlin. Anleihen: 1) M. 2 775 700 zu 3 ½% % von 1884. Verlos. 1./7. auf 1./10. Gekündigt zum 1./7, 1923. 2) M. 1 000 000 zu 3½ % v, 1895. Gekündigt zum 1./7. 1923. 3) M. 2 000 000 zu 3½ % von 1903. Gekündigt zum 1./7. 1923. 4) M. 3 000 000 in 3½ % Schuldverschreib. von 1906. Gekündigt zum 1./7. 1923. 5) M. 2 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1909. Zahlst. wie bei Div. Gekündigt zum 1./7 1923. 6) M. 3 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. Yon 1920. Gesetzl. Aufwert. betrag RM. 11.79 für je nom. M. 1000. Anl. v. 1920 zum 1./7. 1926 gekündigt. Rückzahl.-Betrag RM. 12.20 für je nom. M. 1000. Zahlst. für alle Anleihen wie bei Div. Anleihen haben keine hypoth. Sicherheit erhalten. Die Stücke der Anl. 1–5 wurden auf den RM.-Nennbetrag abgestempelt. (M. 1000 = RII. 150, M. 500 = RR. 75, M. 300 = RII 45). Den Altbesitzern der Anleih ba wurden über die ihnen zustehenden Genussrechte besondere auf den Inh. laut. Genussscheine gegeben. Das Genussrecht betrug bei den Anleihen von 1884, 1895, 1903, 1906 u. 1909 RM. 100 für ein Stück zu M. 1000, RM. 50 für ein Stück zu M. 500, RM. 30 für ein Stück zu M. 300. Bei der Anleihe von 1920 berechnete sich das Genussrecht auf RM. 7.86 für ein Stück zu M. 1000. Für 3 bzw. 4 Genussrechte, welche sich in der Person eines Altbesitzers der Anleihe von