1264 Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. Hofbräu, Aktiengesellschaft Bamberg u. Erlangen. Sitz in Bamberg, Pödeldorfer Str. 75/84. Gegründet: 5./11. 1885. Firma bis 30./3. 1906 „Erste Bamberger Export-Bierbrauerei Frankenbräué, dann bis 18./11. 1919 „Hofbräu Akt.-Ges. Bamberg'. Bierniederlagen: Nürnberg, Forchheim, Hassfurt. Coburg, Regensburg. Produktion: Untergärige Lager- u. Exportbiere, hell u. dunkel, ferner Eis u. Malz. Nebenprodukte-Verwertung: Im eigenen Betrieb. Betrieb: Sudt ausanlage mit 4 Gefässen, Dampfkochung, 60 Ztr. Schüttung; 2 Kom- pressoren je 150 000 Kal., 1 autom. Fass waschmaschine, 1 Flaschenreinigungs- u. Füll- anlage, eigene Mälzerei (35 000 Ztr. Malzerzeugung); 8 Kraftlastwagen, 10 Gespanne, 14 eigene Kühlwaggons. Grundbesitz: 12 Tagwerk. –— Angestellte u. Arbeiter: 226. Entwicklung: Übernommen wurde s. Z. die von Lessing in Bamberg errichtete Brauerei u. Mälzerei. 1919 Erwerb der Brauerei Erlwein und Schultheiss in Erlangen, welche als eine Zweigniederlass. der Firma weiterbetrieben wird. 1919–1920 Erwerb einer grösseren Zahl von Brauereien in Bamberg, Gaustadt und Hassfurt. 1921 Erwerb der Aktien der Kloster Langheimer Urbräu u. Bürgerbrau A.-G. in Lichtenfels mit dortiger Brauerei; 1922 Erwerb der Brauerei Grafenwöhr, welche als Zweigniederlassung derselben eingerichtet ist. 1923 Gründung der Tochterges. Bürgerbräu Weiden A.-G., 1925 Übernahme der restl. Aktien dieser Ges. 1926 bernahme sämtl. Anteile der Bamberger Hofbräu Biervertriebs-Ges. m. b. H. in Berlin; diese besorgt den Vertrieb der Erzeugnisse der Ges. in Gross-Berlin. 1926/27 Erwerb von 4 Anwesen (Bamberg, Nürnberg, Regensburg) u. einem Anwesensanteil in Erlangen. Kapital: RM. 2 500 000 in 2500 Aktien à RM. 1000. — Vorkriegskapital: M. 1 042 000. Urspr. M. 1 100 000, erhöht 1887 auf M. 2 200 000, herabgesetzt 1893 auf M. 733 000; nach Sanierung im Jahre 1906 betrug das A.-K. M. 1 042 000, dann erhöht 1919 u. 1921 auf M. 2 500 000 in 2500 Akt. zu M. 1000 (über Kapitalbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. Ende Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1928: Aktiva: Brauerei- u. Wirtschaftsanwesen 2 010 000, Masch. 394 000, Lager- u. Transportfässer 155 000, Fuhrpark Kraftwagen u. Eisenbahnbierwagen 122 000, Wirtschaftsinv., Mobil. u. Industriegleise 73 001, Wertp. u. Beteil. 599 802, Vorräte 700 416, Kassa 7204, Debit. 1 717 222. – Passiva: A.-K. 2 500 000, R.-F. 250 000, Spez.-R.-F. 75 000, Wohlf.-F. 31 899, Hyp. 336 765, Einlagen 118 130, Div. 441, Kredit., Akzepte usw. 1958 001, Hauptzollamt noch nicht fäll. Biersteuer 146 554, Interims-K. 81 185, Gewinn 280 668. Sa. RM. 5 778 646. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Rohmaterial., Betriebs- u. Vertriebskosten 2 603 141, Biersteuer u. sonstige Steuern 992 711, Abschr. 257 922, Gewinn 280 668. – Kredit: Vortrag 1926/27 17 281, Bier, Nebenprodukte u. sonst. Einnahmen 4 117 162. Sa. RM. 4 134 444. Dividenden: St.-Aktien Lit. A 1911/12–1918/19: 0 %. — Vorz.-Aktien Lit. B 1911/12 bis 1918/19: 0 %. Gleichberecht. Aktien 1919/20–1927/28: 0. 6, 20, 0, 6, 8, 8, 9, 10 %. Direktion: Gen.-Dir. Dr. Ludw. Kislinger, Ludwig Natter, Gottl. Wilfert, Otto Vogel. Braumeister: Dir. Otto Vogel. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Gen.-Dir. Ignaz Nacher, Berlin; Stellv. Komm.-Rat Willy Lessing, Bamberg; Bank-Dir. Arthur Rehfeld, München; Bank-Dir. Kurt Kramer, Bank- Dir. V. von Neurath, Berlin; vom Betriebsrat: G. Neukam, G. Kratz. Zahlstellen: Bamberg: Ges.-Kasse, Deutsche Bank, Darmstädter u. Nationalbank, Bayerische Staatsbank, Bayer. Braubank, A. E. Wassermann; Berlin: Darmstädter u. Nationalbank. Bankverbindungen: Bamberg: Reichsbankgirokonto u. die vorgenannten Zahlstellen. Postscheckkonto: Nürnberg 15 120. ― Bamberg 31, 32 u. 33. Hofbräu Bamberg. Code: A B C. Wort- u. Warenzeichen: Dominator, Exquisator, Domquell. Bautzener Brauerei und Mälzerei, A.-G. in Bautzen (Sa.), Neusalzaer Str. 2. Gegründet: 5./2. 1880 als A.-G.; eingetr. 2./3. 1880; früher Genossenschaftsbrauerei. Bierniederlagen: Bischofswerda, Crostwitz, Oppach, Löbau, Kirschau, Sohland, Neugers- dorf, Oberneukirch, Wartha, Pulsnitz, Neustadt, Weisswasser, Rothnausslitz, Neschwitz, Grosspostwitz, Weissenberg, Wilthen, Reichwalde. Zweck: Brauerei- u. Mälzereibetrieb. Produktion: Untergärige Biere Kulmbacher Art, Pilsner Art, Lagerbier, sowie obergärige Einfachbiere, ferner Eis u. Malz. Neben- produkte-Verwertung durch Verkauf. Besitztum: Die Ges. besitzt in Bautzen ein 15 930 qm grosses, an der Neusalzaer u. Dresdner Str. gelegenes Grundst., auf dem sich Brauerei- u. Mälzereianlagen befinden. Diese mit einer Arzahl von Geb. einschl. eines Wohn- u. Gastwirtschaftsgeb. mit Saal, Keller, Restaurations-Garten, Lagerhaus mit Garagen u. Eisvorratsgeb. bedecken eine bebaute Fläche von 3600 qm. Ferner gehört der Ges. ein an das Brauereigrundst. angrenzendes Feldgrundst. in Grösse von 6144 qm, sowie in Bischofswerda, Wartha, Weisswasser u. Sohland je ein Grundst., auf dem sich Bierniederlagen befinden. Betrieb: Weigelsches Maischefilter-Sudhaus, 55 Ztr.