1268 Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. Abteilung I: Produktion: Unter- u. obergärige Biere. Nebenprodukte-Verwertung: Durch Verkauf. Bierniederlagen: Spandau, Oranienburg, Swinemünde, Mittenwalde, Glindow. Betrieb: Doppelte Sudwerke, Maischefilter, insges. 331 Ztr. Schüttung, Kühlmaschinen mit 1 600 000 Kal., automat. Fass- u. Flaschenreinigung, eigene Mäkerei (jährliche Verarbeitung 300 000 Ztr.); 114 Kraftwagen, 143 Gespanne. Angestellte u. Arbeiter: Etwa 1100. Post- scheckkonto: Berlin 22 872. ― Neukölln 4401–02. Wort- u. Warenzeichen: Berliner Kindl. –— Abteilung II: Produktion: Lagerbier, ferner Kunsteis u. Malz. Bierniederlage: Glindow b. Werder a. H. Betrieb: Sudhausanlage für 52 Ztr. Schüttung (Dampfkochung), 2 Linde-Eismaschinen für je 150 000 Kal., mechan. Fass- u. Flaschenreinigung, Pacht-Mälzerei; 6 Kraftwagen (2 zu 5 t, 3 zu 3 t, 1 zu 1½ t), 17 Gespanne. Angestellte u. Arbeiter: 100. Postscheckkonto: Berlin 161 203. ― Potsdam 3309. £ Kindl-Brauerei. Bankverbindung: Commerz- u. Privatbank, Depositenkasse, Potsdam. Braumeister Heinrich Thüring. Die Ges. ist Mitglied des Vereins der Brauereien Berlins u. der Umgeb., der die Wahrung gemeinsamer wirtschaftl. Interessen bezweckt, u. durch den „Vertrag der Berliner Brauereien über den Verkauf von Bier u. die Regelung wirtschaftlicher u. gewerblicher Verhältnisse“ vom 22./12. 1926 gebunden. Durch diesen Vertrag werden auch die Verkaufsbeding. u. Preise geregelt; seine Dauer erstreckt sich vorerst bis zum 30./9. 1929, er verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr, falls er nicht drei Monate vor Ablauf gekündigt wird. Die Berliner Kindl Brauerei ist-an dem von dem Verein der Brauereien Berlins u. der Umgeb. erworbenen Haus Kaiser-Allee 219/20 beteiligt. Kapital: RM. 5 170 000 in RM. 950 000 St.-Akt., eingeteilt in 3332 St.-Akt. zu RM. 150, 1 St.-Akt. zu RM. 200, 900 St.-Akt. zu RM. 500, RM. 4 150 000 Prior.-St.-Akt. in 8300 Prior.- St.-Akt. zu RM. 500 mit 5 % Div.-Vorrecht u. nachdem die St.-Akt. 3 % erhalten haben, verhältnismässigem Anteil an dem Überschuss sowie RM. 70 000 Vorz.-Akt. in 3500 6 % Vorz.-Akt. zu RM. 20. Die Vorz.-Akt. sind mit 6 % (Max.) Vorz.-Div. u. Nachzahl.-Anspruch ausgestattet; sie können ab 1./7. 1931 mit 115 % aus dem Jahresgewinn ganz oder teilweise, event. im Wege der Auslos. getilgt werden u. sind im Falle der Liquidation mit 115 % bevorrechtigt zurückzuzahlen. – Vorkriegskapital: M. 4 000 000. Die St.-Akt. betrugen urspr. M. 3 000 000, die Prior.-St.-Akt. M. 2 000 000, erstere reduziert 1878 um M. 2 000 000, letztere erhöht 1896 um M. 1 000 000. A.-K. nunmehr M. 4 000 000; dann erhöht von 1920–1924 auf M. 11 200 000 in 3332 St.-Akt. zu M. 300, 1 St.-Akt. zu M. 400, 900 St.-Akt. zu M. 1000 u. 8300 Prior.-St.-Akt. zu M. 1000. (Über Kapitalbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927.) Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 25./10. 1924 von M. 11 200 000 auf RM. 5 170 000 in 3332 St.-Akt. zu RM. 150, 1 St.-Akt. zu RM. 200, 900 St.-Akt. zu RM. 500, 8300 Prior.-St.-Akt. zu RM. 500 u. 3500 Vorz.-Akt. zu RM. 20 durch Abstemp. der St.-Akt. von bisher M. 300, M. 400 u. M. 1000 im Verh. 2: 1 auf RM. 150, RM. 200 u. RM. 500 sowie der Prior.-St.-Akt. im gleichen Verh. von bisher M. 1000 auf RM. 500, während die Vorz.-Akt. im Verh. 100: 7 umgestellt wurden. Anleihe: M. 10 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. von 1921. Die Anleihe ist zur Rück- zahlung zum 1./1. 1927 gekündigt. Als Barablös. wurden zuzügl. Zs. für 1925 u. 1926 insges. RM. 5.09 für M. 1000 gezahlt. Im Umlauf am 30./9. 1928 RM. 54 545. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr. Stimmrecht: Jede St.-Akt. zu RM. 150 bzw. RM. 200 = 1 St., St.-Akt. zu RM. 500 = 3 St., jede Prior.-St.-Akt. zu RM. 500 = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % an R.-F. bis 10 % des Grundkapitals, 6 % Div. auf die Vorz.- Akt. u. etwaige rückst. Vorz.-Div., 10 % Tant. an A.-R. von demjenigen Restbetrage, welcher sich nach Absetzung von 6 % Div. an Vorz.-Akt. u. 4 % Div. für das gesamte übrige A.-K. ergibt (ausserdem feste Vergüt. von je RM. 2000 pro Mitgl.); hierauf erhalten 4 % Div. die St.- u. Prior.-St.-Akt., vom Rest bis 5 % Div. die Prior.-St.-Akt., dann bis 3 % die St.-Akt., verbleib. Überschuss Super-Div. an Prior.-St.-Akt. u. St.-Akt. gleichmässig. Bilanz am 30. Sept. 1928: Aktiva: Grundst. u. Geb. 5 600 000, Masch. 300 000. Lager- gefässe 300 000, Versandfässer 3, Fuhrpark 3, Inv. 3, Bestände 2 475 886, Bieraussenstände u. Darlehen 2 986 470, Kontokorrent-Debit. 115 275, Bankguth. u. Kassa 5 411 473, Wechsel 34 915, Eff. 193 149, Beteilig. 16 000, eig. Hyp. 67 898, (Treuhand-K. 339 299). – Passiva: A.-K. 5 170 000, Teilschuldverschr. 54 545, R.-F. 520 000, Spareinlagen 6 966 626, Kredit. 1354 773, Otto Spielhagen-Stift. 75 000, nicht abgehob. Div. 1924/27 4815, Steueranspruchs-K. 1 834 737 (Beamten- u. Arbeiter-Unterstütz.-F. 339 299), Gewinn 1 520 579. Sa. RM. 17 501 078. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Reparat. u. Ersatz 2 964 409, Gespann-Unk. 386 094, Betriebs- u. Handl.-Unk. 1 946 119, Steuern u. Versich.-Beiträge 2 428 406, Biersteuern 8 294 782, Beiträge für Arb.-Wohlf.-Einricht. 203 701, Abschr. 1 688 005, Gewinn 1 520 579 (davon: Div. 1 209 200, Beamten- u. Unterstütz.-F. 100 000, Tant. 164 716, Vortrag 46 663). —– Kredit: Gewinnvortrag 1926/27 50 114, Ertrag aus Bier u. Nebenprodukten 19 154 859, Mietsertrag 94 755, Zs. 121 815, verfallene Div. 1923/24 657, Gewinn aus Eff. 9895. Sa. RM. 19 432 098. Kurs Ende 1913–.1928: Konv. St.-Akt.: 253, 254.25*, –, 224, 230, 220*, 270, 340, 900, 8000, 40, 79, 83.25, 350, 470, 610 %; Prior.-St.-Akt.: 271, 280*, –, 252, –, 229*, 298, 384.25, 870, 8000, 34, 78.50, 82, 361, 467, 547 %. Notiert in Berlin. Die Prior.-St.-Akt. auch in Dresden, u. zwar Ende 1913–1928: 269, 282*, –, 252, –, –, –, –, 800, –, 40, 80, 82.5, 336, 480, 540 %. Dividenden: 1912/13–1922/23: St.-Aktien: 15, 14, 18, 16, 16, 16 % M. 12, 12, 16, 18, 28 £ Bonus 20, 0 %; 1./10. 1923–31./3. 1924: 0 %, 1./4.–30./9. 1924: 9 %, 1924/25–1927/28: 18, 18, 18, 22 %; Prior.-St.-Akt. 1913/14–1922/23: 16, 20, 18, 18, 18 % = M. 40, 14, 18, 20, *