8 1310 Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. Sinalco-Akt.-Ges. in Detmold, Bahnhofstrasse. Gegründet: 7./1. 1908 mit Wirkung ab 1./12. 1907 unter der Firma Franz Hartmann Sinalco Akt.-Ges.; eingetr. 20./1. 1908. Firma geändert wie oben lt. G.-V. v. 25./8. 1910. Näheres über die Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1922/23. Zweck: Fabrikmässige Herstellung u. Vertrieb alkoholfreier Getränke, namentl. der bis. her von der Firma Franz Hartmann in Detmald hergestellten Fabrikate dieser Branche, welche unter dem Namen „Sinalco-Seele“, „Sinalco-Sirup' u. „Sinalco-Brause“ in den Handel gebracht worden sind, sowie die Herstellung u. der Vertrieb sonst. hier einschläg. Artikel. Besitztum: Die Ges. besitzt in Detmold Grundstücke mit 4500 am Flächeninhalt auf denen sich die umfangreichen Fabrikationsräume u. Kellereien sowie zwei moderne Wohn- häuser befinden (1887 qm bebaute Fläche). Fabrik u Kellereien enthalten ausser 27 grossen Holz-Lagerfässern von 88 000 Litern Rauminhalt sieben nach den neuesten Erfahrungen her- gestellte Zementglas-Fässer mit 235 000 Litern Rauminhalt sowie drei ebenfalls aus Zement u. Glas hergestellte grosse Maischbottiche von 22 400 Litern Fassungsvermögen, die zur Auf- nahme u. Weiterverarbeit. der Früchte dienen. In der Detmolder Fabrik wird ausschliessl. der Extrakt zur Herstell. des alkoholfreien Getränks „Sinalcoé“, die sogenannte „Sinalco-Seele“ erzeugt, während die Fabrikat. des fertigen Getränkes in den Betrieben der Generalvertreter u. Untervertreter im In- u. Ausland erfolgt. Mit diesen Vertretern bestehen langfristige Ver- träge auf Abnahme fester Quantitäten der von der Ges. hergestellten „Sinalco-Seele“. Die Ges. pflegt ein besonders ausgedehntes Exportgeschäft nach den überseeischen Ländern, hauptsächlich Südamerika. Die Marke „Sinalco' u. verschiedene andere Warenzeichen u. Defensivzeichen sind durch über 300 Eintragungen bei den Patentämtern des In- u. Aus- landes geschützt. Die konsumfertigen alkoholfreien Getränke „Sinalco“, „Sinalco-Saft“ u. „Sinalco-Heisstrank“ werden von den Generalvertretern der Ges. u. deren Untervertretern im In- u. Ausland auf Grund einer vertraglich festgelegten Organisation vertrieben. Die Beschränkung der Eigenfabrikation auf die „Sinalco-Seele“ unter Anwend. der modernsten Fabrikationsmethoden ermöglicht der Ges., mit einer niedrigen Anzahl von Arbeitern u. Angestellten auszukommen, während die Generalvertreter u. Untervertreter eine Anzahl von mehreren 100 Arbeitern u. Angestellten unterhalten. Beteiligungen: Die Ges, ist mit fast des A.-K. beteiligt an der „Konservenfabrik Wilh. Laaf A.-G., Mainz. Kapital: RM. 850 000 in 1750 St.-Akt. zu RM. 200 u. 500 St. Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 1 000 000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht 1918 um M. 250 000, 1921 um M. 1 250 000 u. nochmals 1921 um M. 2 400 000, 1923 um M. 16 000 000 auf M. 22 400 000. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 26./5. 1925 von M. 22 400 000 auf RM. 896 000 (25: 1) in 6400 St.-Akf. zu RM. 40, 4000 St.-Akt. zu RM. 80 u. 800 St.-Akt. zu RM. 400. Die G.-V. v. 16./4. 1928 bzw. 12./3. 1929 beschlossen Herabsetzung des A.-K. um RM. 46 000 auf RM. 850 000 durch Einziehung von im Besitz der Ges. befindlichen eigenen Aktien u. zur Abrundung des A.-K. auf RM. 850 000. Weiter wurden die RM. 40- u. RM. 80-Stücke der Aktien bei entsprechender Anzahl in St.-Akt. zu RM. 200 oder RM. 1000 umgetauscht. Dawesbelastung: RM. 316 500. Geschäftsjahr: 1./12.–30./11. Gen.-Vers.: Dez.–April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % 2. R.-F., etwaige a. o. Rücklagen, Tant. an Vorst. u. Beamte 4 % Div. an St.-Aktien, 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechn. einer festen Vergüt. von mindestens RM. 1000 je Mitglied, der Vors. RM. 2000), Rest an St.-Aktien. – Dem Vor- besitzer, Komm.-Rat Franz Hartmann in Charlottenburg, bzw. nach dessen Tod seiner Frau u. seinen ehelichen Kindern – unter Ausschluss anderer Erben –— steht statuten- gemäss jedoch längstens bis 30./11. 1957 eine jährliche Umsatzprovision von 5 % zu. Bilanz am 30. Nov. 1928: Aktiva: Immobil. 210 000, Masch. u. Geräte 14 000, Mobil. 17 Fuhrpark 1, Fastagen u. Flaschen 8860, Waren 122 094, Aussenstände u. Bankguth. 560 121, Eff. 179 282, Kassa 2770, Rimessen 3000. – Passiva. A.-K. 850 000, R.-F. 54 478, Kredit. u. Rückstell. 84 364, Div. 1635, Gewinn 109 650. Sa. RM. 1 100 130. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 323 615, Abschr. 14 206, Gewinn 109 650, (davon: R.-F. 5521, Tant. 12 202, Div. 76 500, Vortrag 15 427). – Kredit: Brutto-Ertrag 435 627, Gewinnvortrag von 1927 11 845. Sa. RM. 447 472. Kurs Ende 1921–1928: In Frankf. a. M.: 741, 10 100, 9, – (3.05), 34, – (95), 120, 130 %. Eingef. im Juni 1921. – In München: 847, 9800, 9.50, 3.30, 32, 93, 118, 128 %. Eingeführt im Juli 1921. M. 18 400 000 Akt., u. zwar Nr. 2501–4900 zu M. 1000, Nr. 6401–14 400 zu M. 2000 u. Nr. 14 401–22 400 zu M. 10 000 im Juli 1924 an der Münchener Börse zuge- lassen. Freiverkehr Stuttgart Ende 1925–1928: 120 Dividenden 1912/13–1927/28: 20, 10, 10, 10, 15, 15, 15, 15£ (Bonus) 15, 15 £ (Bonus) 30, 50 (Bonus) 150 %, 2 GM. je Aktie, 0, 0, 9, 7, 9 %, Direktion: Carl Vogel. Prokuristen: Paul Schmidt, Albrecht Viemeister. Aufsichtsrat: (5–7) Vors.: Justizrat Dr. Elias Straus II, München; Stellv. Konsul Komm.-Rat Albert Schwarz, Stuttgart; Bankier Dr. N. E. Weill, Bankier Hugo May, Frank- ―