Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. 373 Brauerei W. Isenbeck & Cie., Act.-Ges. in Hamm i. W., Westenwall. (Börsenname: Isenbeck & Co. Br.). Gegründet: Seit 1769 im Besitz der Familie Isenbeck; A.-G. seit 13./1. 1897; eingetr. 26./1. 1897. Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1900/01. Zweck: Errichtung, der Erwerb, die Pachtung, die Verpachtung u. der Betrieb von Brauereien u. Mälzereien einschl. der zugehörigen Nebengewerbe sowie von Gast- und Schankwirtschaften, der Vertrieb der von der Ges. hergestellten Biere u. sonstigen Fabrikate, besonders der Erwerb u. Betrieb der Brauerei- Mälzerei u. zugehörigen Anlagen u. Wirt- schaftsanwesen der ehemaligen offenen Handels-Ges. W. Isenbeck & Comp. u. Friedrich Pröpsting Nachf. & Cie. beide in Hamm in Westf., die Errichtung von Zweignieder-, lassungen u. die Beteiligung an anderen gleichartigen Unternehmungen. Produktion: Überwiegend untergärige Biere, ferner Eis u. Treber. Nebenprodukte-Verwertung: Durch Verkauf. Besitztum: Der in Hamm gelegene Grundbesitz der Ges. umfasst 263.07 a, wovon der grösste Teil auf die Brauereianlagen, der Rest auf drei Beamten- u. Kontorhäuser u. ein unbebautes, an das Brauereigebäude grenzendes Grundstück entfällt. Die bebaute Fläche beträgt 63.92 a. Ausserdem besitzt die Ges. noch je ein Grundstück in Neheim a. d. Ruhr (22.61 a, bebaut mit Eiskeller), Rheine i. W. (6.36 a), Ahlen i. W. (3.89 a) u. Bielefeld (10.05), die für Bierniederlagen u. Eiskeller vorgesehen sind. Zum Betrieb gehören ein Sudhaus mit 44 Ztr. Schüttung, ein Gärkeller mit einem Gärraum für 4250 hl sowie 9 Lagerkeller die eine Lagerung von etwa 25 000 hl gestatten, 5 Reservekeller, Schwankhalle, Küferei, Abfüllkeller, Hopfenkeller. An Betriebseinrichtungen sind vorhanden: 3 Dampfkessel mit 365 qm Heizfläche, 2 Dampfmasch. mit 380 PS., 4 Eismasch., Kühlanlagen von 310 000 Kal., 3 Dynamos, 18 Gärbottiche zu 4250 hl, 108 Lagerfässer zu 100 hl, 42 Lagertanks von 14 037 hl Inhalt, 7000 Versandfässer, automat. Fass- u. Flaschenreinigung; 10 Kraftwagen, 17 Pferde, 25 Wagen, 7 Privatgüterwagen. Das Produktionskontingent beträgt 112 867 hl. Bierabsatz jährlich 50 000–70 500 hl. Produktionsfähigkeit ca. 120 000 hl. — Zurzeit werden 68 Arbeit. u. 21 Angest. beschäftigt. Kapital: RM. 1 760 000 in 3500 St.-Akt. zu RM. 500 u. 500 Vorz.-Akt. zu RM. 20. Die Vorz.-Aktien haben vor den St.-Aktien ein auf 6 % beschränktes Dividendenvorrecht mit Nachzahlungsrecht. Im Falle der Liquidation haben sie Anspruch auf bevorrechtigte Einlös. zum Kurse von 112 % ihres Nennwerts abzüglich etwa nicht geleisteter Einzahlungen 2 zuzüglich etwa rückständ. Vorz.-Div. sowie zuzüglich 6 % der auf ihren Nennwert ge- leisteten Einzahl. seit Beginn des Jahres, in dem die Liquid. beschlossen wird; an dem weiteren Liquidationserlös haben sie keinen Anteil. Die Vorz.-Aktien können durch An- kauf, Auslos. oder Kündigung eingezogen werden, und zwar im Falle der Einzieh. durch Auslos. oder Kündig. zu den ihnen im Liquid. falle zustehenden Leistungen. – Vorkriegs- kapital: M. 1 750 000. Urspr. A.-K. M. 1 300 000. Erhöh. 1898 um M. 450 000 auf M. 1 750 000, dann erhöht von 1921–1922 auf M. 4 000 000 in 3500 St.-Akt. u. 500 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Lt. G.-V. v. 19./3. 1925 Umstell. von M. 4 000 000 auf RM. 1 760 000 (St.-Akt. 2: 1, Vorz.-Akt. 50: 1) in 3500 St.-Akt. zu RM. 500 u. 500 Vorz.-Akt. zu RM. 20. Goldhypothekar-Anleihe: RM. 1 250 000 in 7 % Teilschuldverschr. v. 1927. Stücke zu RM. 200, 500 u. 1000; Zs. 1./2. u. 1./8. – Die Anleihe ist auf Feingoldbasis gestellt u. durch Eintragung einer Sicherungshyp. an erster Stelle auf den Grundbesitz der Ges. sicherzu- stellen. Die Anleihe ist bis 1932 unkündbar und wird von da ab jährlich mit mindestens 2.439 % des ursprüngl. Anleihekapitals zuzügl. ersparter Zs. bis längstens 1952 getilgt. Die Tilgung erfolgt im Falle der Auslos. zu 102 %. Die Anleihe ist von einem Bankkonsortium, bestehend aus der Deutschen Bank, Gebr. Ernhold u. der Bank für Brau-Industrie, fest übernommen u. zum Kurs von 97 ½ % zum Verkauf aufgelegt. — Kurs Ende 1927–1928: in Berlin: 89.50, 85.50 %. – Kurs Ende 1928: in Dresden: 86.50 %. Zur amtl. Notiz an der Berliner Börse zugelassen im Juli 1927. – Im März 1928 Zulass. an der Dresdner Börse. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 4 St. in best. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., ev. Sonderrückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 6 % Vorz.-Div. sowie etwaige rückständige Div. auf Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., 8 % Tant. an A.-R. (ausserdem feste jährl. Vergütung von RM. 2000 für den Vors. u. RM. 1000 je Mitgl.), Rest Super-Div. bzw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1928: Aktiva: Grundst. u. Geb. der Brauerei 1 240 000, sonst. Besitzungen 266 000, Masch. 200 000, elektr. Licht- u. Kraftanlage 20 000, Lagerfässer u. Bottiche 175 000, Versandfässer 38 000, Kraftwagen 40 000, Pferde u. Wagen 7000, Eisenbahnwagen 1, Flaschenbier-Einricht. 1, Utensil. u. Inv. 1, Wirtschafts-Inv. 1, Kassa 5600, Wechsel u. Schecks 13 767, Postscheckguth. 1575, Bankguth. 35 206, Hyp. u. Schuldschein-K. 1 109 566, Debit. 731.673, Vorräte 403 120, Disagio 80 000, Wertp. 4000. – Passiva: A.-K. 1 760 000, R.-F. 176 000, Delkr. 80 000, Obl.-Anleihe 1 250 000, do. Zs. 18 394, rückst. Div. 810, Hyp. auf Wirtschaften 41 901, Akzepte 365 976, verschiedene Gläubiger 428 977, Steuer-Rückstell. einschl. Biersteuer 115 171, Gewinn 140 282. Sa. RM. 4 377 514. =