Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. 1375 Zahlstellen: Ges.-Kasse; Magdeburg: Commerz- u. Privatbank; Frankf. a. M.: Kahn & Co.; Hanau: Gebr. Stern; Berlin u. Dresden: Gebr. Arnhold; Berlin: Bank für Brauindustrie, Darmstädter u. Nationalbank. Bankverbindungen: Deutsche Bank, Zweigstelle Hanau; Gebr. Stern; Reichsbank. Postscheckkonto: Frankfurt a. M. 11 886. ― 2046, 2248. = Brauerei Nicolay. Lindener Aktien-Brauerei in Hannover-Linden, Blumenauer Strasse 21–27. Gegründet: 1./6. 1871. Fa. bis 29./3. 1921: Lindener Aktien-Brauerei vorm. Brande & Meyer. – Bierniederlagen: Seesen, Wunstorf, Bad Harzburg. Zweck: Betrieb des Brauereigewerbes, insbesondere der Betrieb der in Hannover an der Blumenauer Strasse gelegenen, seinerzeit von den Herren Brande u. Meyer erworbenen Bierbrauerei, sowie aller damit direkt oder indirekt im Zus.hang stehenden Geschäfte. Produktion: Unter- u. obergärige Biere, ferner Trockenhefe, Trockentreber. Nebenprodukte- Verwertung: Durch Verkauf. Bierexport: Helles u. dunkles Spezialbier nach Agypten, Syrien, Palästina, Süd-Afrika, Zentral-Amerika, Britisch-Vorder-Indien. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. in Hannover-Linden beträgt 2.5 ha, davon bebaut 1.28 ha. Produktionsmöglichkeit jährlich 350 000 hl. Es sind 2 Dampfmasch. mit ca. 800 PS Leistung u. 4 grosse Dampfkessel mit zus. 1000 qm Heizfläche, sowie 2 Eismasch. vorhanden, welch letztere täglich an 1000 Ztr. Kristalleis herstellen können. Starkstromanschluss mit Kraftmotoren, die eine Reserve von 500 PS darstellen. 1907 Erwerb des Grundst. Blumenauerstr. 25 u. 1911 des Grundst. Blumenauerstr. 21, womit das Brauereiterrain arrondiert wurde u. überall an Strassen zu liegen kam. 1927 Erwerb des „Wülfeler Turmsé, Hildesheimer Chaussee 136 u. 1928 Erwerb des Hof- brauhauses, Hinüberstr. 8. – Angestellte u. Arbeiter ca. 70 u. 250. – Der Braurechtsfuss der Ges. beträgt 286 234 hl. Beteiligungen: 1909 Beteil. bei Brauerei H. Langkopf G. m. b. H. in Peine; diese hat mit der Ges. auf 30 Jahre einen Vertrag abgeschlossen, wonach letztere deren ganze Kundschaft ausschl. mit Lindener Bier zu bedienen hat, während sie anderseits unter Kontrolle der Ges. eine grössere Menge Malz für diese herstellt. 1917 hat die Ges. in Gemeinschaft mit der Städt. Lagerbierbrauerei u. der Vereinsbrauerei Herrenhausen die Anteile der Germania- Brauerei G. m. b. H. in Hannover angekauft, um deren Betrieb stillzulegen u. auf die drei Beteiligten zu übertragen. 1918 Beteil. an der Bürgerl. Brauhaus A.-G. mit % von deren A.-K., welche ebenfalls stillgelegt wurde. 1921 Erwerb der A.-G. Schlossbrauerei Schöneberg, Berlin-Schöneberg (s. Kapital). In der G.-V. vom 12./5. 1926 wurde die Veräusserung der Abt. Schlossbrauerei Schöneberg beschlossen. Diese Abt. wurde wieder einer selbständigen Akt.-Ges. zugeführt u. die Aktien verkauft. Interessengemeinschaft: Durch Vertrag vom 11./5. 1926 schloss sich die G mit der Städtischen Lagerbierbrauerei Hannover zu einer Interessengemeinschaft zusammene zu dem Zweck, die Geschäftsführung beider Unternehmen durch Zusammenarbeit u. gegenseitige Unterstützung in allen geschäftlichen Angelegenheiten möglichst einheitlich zu gestalten. Der Vertrag hat Rückwirkung ab 1./10. 1925 u. läuft bis zum 30./9. 1935. Er verlängert sich um jeweils 5 Jahre, wenn er nicht 2 Jahre vor Ablauf gekündigt wird. Die Jahres- ergebnisse beider Gesellschaften werden zusammengeworfen u. nach einem bestimmten Soehlüssel verteilt, wobei Vorsorge getroffen ist, dass das Verlustrisiko der Ges. beschränkt ist. Kapital: RM. 4 016 000 in 2016 St.-Aktien zu RM. 300, 16 976 St.-Aktien zu RM. 200 u. 1000 6 % Vorz.-Akt. zu RM. 16. Bei Erhöhungen sind die Besitzer der alten Aktien vor anderen Zeichnern berechtigt, die neuen Aktien im Verhältnis zu ihrem Aktienbesitz zu übernehmen. – Vorkriegskapital: M. 3 024 000. Urspr. A.-K. M. 960 000, erhöht bis 1897 auf M. 3 024 000, dann erhöht von 1920–1922 auf M. 21 000 000 in 2016 St.-Akt. zu M. 1500, 16 976 St.-Akt. zu M. 1000 u. 1000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 20./1. 1925 von M. 21 000 000 auf RM. 4 016 000 derart, dass der Nennwert der St.-Akt. zu M. 1000 bzw. M. 1500 auf RM. 200 bzw. RM. 300 u. der der Vorz.-Akt. von M. 1000 auf RM. 16 reduziert wurde. Hypoth.-Anleihe von 1926: RM. 3 500 000 in 8 % Teilschuldverschr., Stücke zu RM. 2000, 1000, 500 u. 200 lautend auf den Namen der Süddeutschen Disconto-Ges. A.-G. in Mann- heim oder deren Order. – Zs. 1./4. u. 1./10. Die Teilschuldverschr. sind bis 1./4. 1932 unkündbar. Alsdann erfolgt Rückzahlung zu 102 % im Wege der Auslos., u. zwar werden erstmals auf den 1./4. 1932 fortlaufend jährl. nom. RM. 230 000 Teilschuldverschr. ausgelost. Auf den 1./4. 1946 werden die dann restlichen nom. RM. 280 000 zurückgezahlt. Die Ges. ist berechtigt, die planmässigen Auslosungen beliebig zu verstärken oder auch unter Ein- haltung einer Frist von 6 Monaten, jedoch frühestens auf den 1./4. 1931, sämtliche noch ausstehenden Teilschuldverschr. zu kündigen. Zur Sicherung der Ansprüche aus den Teil- schuldverschr. hat die Ges. in Höhe des Anleihebetrags von RM. 3 500 000 u. des Aufgeldes von 2 % sowie der Zs. für 4 Jahre eine auf 1681 kg Feingold lautende Gesamthöchst- betragshypothek gemäss § 1190 B. G. B. an erster Stelle auf sämtlichen Brauereigrundstücken in Hannever-Linden nebst allen darauf befindlichen Anlagen sowie beweglichem und unbeweglichem Zubehör bestellt. Die Anleihe gelangte im Mai 1926 zum freihändigen ― ――― — 0 8