— — 1390 Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. brachte in diese Ges. ihre Spiritus-Raffinerien in Stettin u. Neufahrwasser sowie das Lager- haus in Stolp ein. Sie erhielt als Gegenwert hierfür M. 1 400 000 Aktien der Stettiner Sprit. werke u. übernahm ausserdem noch M. 700 000 Aktien dieser Ges gegen Barzahl. zu 100 %. Im Jahre 1920 wurde der Betrieb der Stettiner Spritwerke mit Ausnahme der Filialfabrik in Neufahrwasser u. der Chemischen Abteilung in Stettin an die Monopolverwaltung auf 10 Jahre verpachtet u. ihr ein Optionsrecht auf die Aktien der Stettiner Spritwerke eingeräumt. Die Chemische Abteilung der Stettiner Spritwerke wurde 1922 unter Mit- wirkung der Pommerschen Spiritus Verwertungs-Genossenschaft in eine neue Gesellschaft, die Stettiner Sprit werke Chemische Abteilung G. m. b. H., umgewandelt. Die G.-V. v. 25./3. 1907 beschloss, sich ab 1./1. 1908 als stille Gesellschafterin mit M. 1 200 000 an dem Betriebe der dem Gen.-Dir. Sinner gehörigen 3 Rittergüter Labuhn, Zewitz u. Gross- Massow, mit einer Presshefefabrik auf letzterem Gute, zu beteiligen. Der Besitz umfasst 3650 ha. Der Vertrag, der zunächst bis 1922 lief, wurde am 24./2. 1921 bis 31./12. 1931 verlängert mit der Anderung, dass er nur den gewerbl. u. landwirtschaftl. Betrieb des Ritterguts Gross-Massow umfasste u. dass die Gewinne beider Betriebe je zur Hälfte geteilt werden. Im Jahre 1924 ging das Rittergut Gross-Massow mit der Hefefabrik in den Besitz der Sinner-Ges. über. 1926 erwarb die Ges. das an Gross-Massow angrenzende Grundstück Wussower Mühle(. Dasselbe umfasst 2 15 Morgen Acker, Wiesen u. Wald u. hat eine ständige Wasserkraft von 50 PS. Ende 1911 erwarb die Sinner-Ges. die Hefefabrik Wilhelm Weitz in Lüneburg, bestehend aus 2 Hefe- u. Spiritusfabriken in Lüneburg u. Neuhaldensleben, mehreren Geschäfts- u. Wohnhäusern in Dresden, Lüneburg u. Altona sowie einem Hefe- produktionsrecht von 20 320 Ztr. jährlich. Das Hefeproduktionsrecht der Lüneburger Brennerei wurde auf die verschied. Fabriken der Sinner-Ges. übertragen u. die Brennerei selbst 1913 verkauft. Die Fabrik Neuhaldensleben wurde betriebsfähig erhalten u. 1920 zu einer modernen Hefefabrik umgebaut. Im Jahre 1914 wurde die Brauerei W. Fels, Karlsruhe, 1918 die Aktienbrauerei Altenburg in Sinzheim u. 1920 die Mühlburger Brauerei vorm. Freiherrl. von Seldeneck'sche Brauerei, Karlsruhe, erworben. Im Jahre 1920 wurde die Lubaner Fabrik (Posen) unter Mitbeteiligung der Sinner A.-G. an die poln. Ges. Lubonska Fabryka Drozdze dawnu G. Sinner verkauft. Im Jahre 1921 wurde in Gemeinschaft mit der Akt.- Ges. Nord- u. Süddeutsche Spritwerke u. Presshefe-Fabrik Bast in Nüruberg die Sinner-Bast G. m. b. H. gegründet u. in diese die Hefefabrik in Neuhaldensleben eingebracht. Der Geschäftsanteil wurde im Jahre 1925 verkauft. – Die Beteil. an der Stettiner Spritwerke A.-G. wurde 1928 abgestossen. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. umfasst eine Fläche von 1062 ha 81 a 92 qm, davon entfallen auf Grünwinkel 61 ha 29 a 2 qm (bebaut 22.9 ha), auf Gross-Massow 1001 ha 52 a 90 qm (bebaut 2 ha). Etwa die Hälfte des Grundbesitzes Gross-Massow ent- fällt auf Forsten, ca. % auf Acker u. der Rest auf Wiesen u. Gärten. Neben der Land- wirtschaft wird eine Hefefabrik, Marmelade- u. Konservenfabrik betrieben. Im Jahre 1926 wurde das an Gross-Massow angrenz. Grundst. „Wussower Mühle“ erworben, bestehend aus 215 Morgen Acker, Wald u. Wiesen u. mit einer ständ. Wasserkraft von 50 PS, welche in der Fabrik Verwendung findet. — Die Fabriken u. Gebäude in Karlsruhe-Grünwinkel bestehen in der Hauptsache aus einer Hefefabrik u. Brennerei, Produktionsfähigkeit: 120 000 Ztr. Hefe u. 3 000 000 Liter Spiritus pro Jahr; einer Spritfabrik (Rektifizieranstalt) mit zwei Rektifizierapparaten, mit 20 000 Liter tägl. Leistungsfähigkeit, einer Roggen- u. Weizenmühle, Gesamtleistungsfähigkeit: 1500 Doppelzentner tägl.; einer Graupenmühle u. Schroterei; einer Brauerei, Leistungsfähigkeit: 150 000 hl jährl., mit automatischer Trommelmälzerei mit 10 Trommeln für je 12 000 kg Gerste tägl. Der Braurechtsfuss heträgt 171 500 hl (Bierabsatz 1927: 120 000 hl). Zu den Brauereianlagen gehören: Sudhausanlage mit Dampfkochung, 2 Eismaschinen, Flaschenreinigung, Dampfmaschine. In Betrieb sind ferner eine Likör-, Nährmittel-, Obst- u. Gemüsekonservenfabrik sowie Glashütte. — Die Kesselanlage besteht aus 6 Hochdruckkesseln mit je 270 qm Heizfläche u. 5 Niederdruck- kesseln von je 100 qm Heizfläche. Durck diese Kessel werden 6 Kraftanlagen mit insges. 1800 PS betrieben. Ausserdem werden von der Stadt dauernd 450 PS Strom bezogen. Im ganzen sind 200 Elektromotoren verschiedener Grösse vorhanden. Die Firma besitzt ausserdem 3 eig. Wasserwerke u. in Grünwinkel ein Verwaltungsgebäude, sowie 26 Wohn- häuser für Werksangehörige. Die Ges. besitzt ferner in verschiedenen Städten 47 Anwesen, in denen sie eig. Wirtschaften im Wege der Verpachtung unterhält. Die sonst. Liegen- schaften in Karlsruhe, Baden-Baden, Pforzheim, Konstanz, Mannheim, Berlin, Hilpertsau usw. dienen insbes. der Unterbringung der eig. Niederlagen. — Angest. u. Arb.: 262 u. 629. Beteiligungen: Die Ges. ist Mitglied des Hefeindustrievereins in Berlin u. ver- schiedener anderer Fachverbände. Sie ist beteiligt an den Baltischen Spritwerken in Danzig-Neufahrwasser, der Stettiner Spritwerke Chem. Abteil. G. m. b. H., der Lubonska Fabryka Drozdze dawn G. Sinner. Kapital: RM. 6 500 000 in 65 000 St.-Akt. zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 8 000 000. Urspr. A.-K. M. 2 000 000, erhöht bis 1913 auf M. 8 000 000, dann erhöht von 1918–1922 auf M. 122 000 000 in 112 000 St.-Akt. u. 10.000 Nam.-Vorz.-Akt. zu M. 1000. (Über Kapitals- beweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927.) Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 6./11. 1924 von M. 122 000 000 auf RM. 11 210 000 derart, dass der Nennwert der St.- u. Vorz.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 100 bzw. RM. 1 herabgemindert wurde. Gleichzeitig ist die Einzieh. der 10000 Vorz.-Akt. beschlossen worden Lt. gleirher G.-V. erhöht um RM. 1 800 000 in 18 000 Akt.