― Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. 1393 Direktion: Ludw. Wentzell; Stellv. Ludw. Eisenberg, Hans Kern, Prok. Jean Grebe. Braumeister: Gg. Weber. Prokuristen: Ludwig Eisenberg, Hans Kern, Jean Grebe. Aufsichtsrat: (5–8) Vors. Geh. Justizrat Dr. Ed. Harnier, Stellv. Bankier Dr. h. c. Karl Ludwig Pfeiffer, Fabrikant Aug. Manss, Dir. Moritz Bachrach, Bank-Dir. Heinrich Brunner, Bankier Otto Hoffa, Kassel; Jakob Feitel, Dir. Louis Rühl, Bank-Dir. Ludw. Fuld, Mannheim; vom Betriebsrat: J. Arndt. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Kassel: Kredit-Bank e. G. m. b. H., Dresdner Bank, L. Pfeiffer, S. J. Werthauer jr. Nachf.; Berlin, Frankf. u. Hamburg: Dresdner Bank; Berlin: Disconto-Ges.; Frankfurt a. M.: J. Dreyfus & Cie.; Mannheim: Süddeutsche Disconto-Ges. Postscheckkonto: Frankfurt (Main) 252 1. 5972-5976. Herkulesbrauerei. Wort- u. Warenzeichen: Herkules. Aktienbrauerei Kaufbeuren in Kaufbeuren, Kaiser-Max-Str. 23. Gegründet: 17./3. 1885. Fortbetrieb der früher Gustav Walch'schen Brauerei „Zur Traube“ unter der Fa. „Aktienbrauerei zur Traube“; nach Erwerb der Löwenbrauerei von E. Wiede- mann wurde 1907 die Firma „Aktienbrauerei Traube u. Löwe“ angenommen. Die Firmen- änderung in „Aktienbrauerei Kaufbeuren“ erfolgte durch Beschluss der G.-V. v. 24./1. 1920. Bierniederlagen: Landsberg a. L., Schwabmünchen, Steingaden u. Sonthofen. Zweck: Betrieb von Brauereien, von Mälzereien u. von Wirtschaften, ferner der Handei mit Produkten des Brauerei- u. Mälzereibetriebes, ausserdem kann sich die Ges. zur Erreichung ihres Zweckes Liegenschaften erwerben, sich an industriellen Unternehmungen ähnl. Art beteil. oder solche erwerben. Produktion: Unter- u. obergärige Biere, ferner Eis, Malz, Treber, Malzkeime, Hefe. Nebenprodukte-Verwertung: Teilweise im eigenen Betrieb, zum grössten Teil durch Verkauf. Besitztum: Die Ges. besitzt eine Brauerei u. 2 Mälzereien in Kaufbeuren. Die maschinelle Einrichtung besteht aus Doppelsudwerk 50 Ztr. Schüttung, Kühlanlage mit Eisgenerator, Flaschenfüllanlage, automatisches Brunnenwerk, Trebertrockenanlage, Schlosserei und Schäfflerei. Zur Krafterzeugung sind eine komplette Dampfmaschinenanlage (80 PS) mit Doppelkompressor u. Einfachkompressor u. eine elektr. Kraftanlage vorhanden. Die Ges. besitzt 17 Arb.- u. Beamtenwohn. u. an Restaurations- u. Wirtschaftsanwesen: 6 in Kauf- beuren (Deutschhaus, Hirschkeller, Kreuz, Löwen, Stachus u. Traube); 1 in Rosshaupten (Schwegle); 4 in Landsberg a. L. (Glocke, Kratzerbräu u. Kratzerkeller, Augsburger Hof); 2 in Schwabmünchen (Eisenbahn, Schleichwirtschaft); 1 in Sonthofen (Löwen); 1 in Türk- heim (Sonne) u. 1 in Waalhaupten. Grundbesitz ca. 270 000 am, davon 26 000 qm bebaut. –— Leistungsfähigkeit: 130 000 hl. – Braurechtsfuss: 135 000 hl. — Angestellte u. Arbeiter ca. 100. Entwicklung: 1907 Erwerb der Löwenbrauerei von E. Wiedemann, 1915 Erwerb der Steingadener Bierbrauerei, 1917 der Kratzerbrauerei in Landsberg a. L., 1918 der Lederleschen Brauerei in Baiersried i. Allg., 1926 der Vereinsbrauerei Waalhaupten. 1923 Abschluss eines Interessengemeinschafts-Vertrags zwischen der Ges. u. der Waitzinger Brauerei A.-G. Beteiligungen: Die Ges. besitzt ca. die Hälfte der Aktien der Akt.-Brauerei Mindelheim A.-G. in Mindelheim (A.-K. RM. 720 000). – Die Ges. gehört folgenden Verbänden an: Allgäuer Brauereivereinigung, Bayerischer Brauerbund, Deutscher Brauerbund, Bayer. Industriellenverband u. Arbeitgeberverband kaufm. Betriebe. Kapital: RM. 1 688 400 in 600 St.-Akt. zu RM. 150, 15 900 St.-Akt. zu RM. 100 u. 84 Vorz.- Aktien zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 300 000. Urspr. A.-K. M. 400 000, 1891 auf M. 300 000 reduziert, dann erhöht bis 1907 auf M. 1 300 000, weiter erhöht von 1920–1923 auf M. 22 000 000 in 600 St.-Akt. zu M. 1500, 19 100 St.-Akt. zu M. 1000 u. 2000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kap.-Beweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. laut G.-V. v. 11./2. 1925 unter Einzieh. von M. 3 200 000 Vorrats-Akt. mithin von M. 18 800 000 auf RM. 1 688 400 durch Herabsetz. des St.-Akt.-Nennwerts von M. 1500 bzw. M. 1000 auf RM. 150 bzw. RM. 100. Die 2000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 sind in 84 dergl. zu RM. 100 umgewertet worden (durch Neueinzahlung). Grossaktionäre: S. Schoenberger & Co., Berlin. Dawesbelastung: RM. 325 500. Anleihen: M. 150 000 in 4½ % Oblig. von 1892. Stücke abgestempelt auf RM. 150. –— M. 300 000 in 4½ % Obl. v. 1907. Stücke abgestempelt auf RM. 75 u. 150. — Gekündigt zum 1./10. 1923 bzw. 1./4. 1924. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbf. Stimmrecht: Je RM. 50 A.-K. = 1 St., Vorz.-Akt. in besond. Fällen 400 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Grenze 0 des A.-K.), event. besond. Abschr. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst., 6 % Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 1000 je Mitgl., der Vors. RM. 2000), Rest weitere Div. bzw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1928: Aktiva: Grundst. 38 608, Immobilien: Brauereigebäulich- keiten 651 925, Wirtschaftsanwesen 803 121, Masch.- u. Brauereieinricht.-Konto 179 863, Mobil. u. Fuhrpark 19 449, Fasstagen 65 322, Flaschen 7000, Kraftwagen 22 933, Gespanne 22 950, Eff. 296 070, Vorräte 256 157, Kassa 20 085, Bierguth. 313 007, Aufwert.-Guth. 199 921, hingel. Kap. u. div. Debit. 985 085. – Passiva: A.-K. 1 688 400, R.-F. 168 840, Schuld- Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1929. 88 ―7Ü