1410 Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. Kulmbacher Rizzibräu Aktiengesellschaft in Kulmbach, Kronacher Str. 2. Gegründet: 29./9. 1886 u. d. Firma Kulmbacher Export-Brauerei A.-G. vorm. C. Rizzi, Firma wie gegenwärtig geändert lt. G.-V. v. 2./11. 1899; eingetr. 9./11. 1886. Zweigniederlassung in Dresden. Zweck: Betrieb der Bierbrauerei Kulmbach u. an and. Orten; Erwerb, Weiterbetrieb u. Veräusser. etwaiger zur Ausübung oder Ausdehnung des Bierbrauereigeschäfts diensamer Liegenschaften u. Gerechtsamen. – Produktion: Untergärige Biere. Beteiligungen: 1923 wurde das Alt-Pilsenetzer Bräuhaus in eine unter Mitwirkung der Böhmischen Unionbank (Prag), sowie der Bankhäuser Gebr. Arnhold u. Philipp Elimeyer, 93 Dresden, mit Ké 5 000 000 gegründete tschechoslowakische A.-G. eingebracht, wobei die Ges. mit 2 000 000 tschech. Kronen beteiligt blieb u. den Rizzi-Aktionären ein Bezugsrecltt ein- geräumt wurde. 1928 wurde dieser Aktienbesitz an eine tschechoslowakische Gruppe veräussert. Die Ges. gehört dem Deutschen Brauerbund (Berlin), dem Bayer. Brauerbund (München) u. dem Verband Bayer. Versandbrauereien (München) an. Sämtl. Verbände bezwecken die Regulierung der Bierpreise. Besitztum: Die Anlagen bestehen aus Sudhaus, 84 Ztr. Schüttung, Masch.- u. Kessel- haus, Kühlmasch. (270 000 Kal.) automat. Pichanlage, Fassantreibmasch., Fässerwaschmasch. u. Flaschenfüllautomat; Kellerei u. Versandhalle, Schwank-, Pich- u. Fässerhalle, Büttner- werkstätte mit Masch., Wagenremise u. Autogarage, Verwaltungsgeb. mit Wohn., Eishaus nebst Eisweiher u. Eiselevator, Industriegleis, Wiesengrundstück, 3 Kraftwagen, 3 Gespanne, 25 Waggons. Grundbesitz: Die Brauerei in Kulmbach einschl. Gebäude 27 405 qm, ausser- dem 3 auswärtige Grundst. in Dresden. Der gesamte Grundbesitz umfasst 5.1 ha, davon bebaut 1.8 ha. Etwa 70 Arb. u. Angestellte. Gesamtkontingent rd. 108 400 hl. Kapital: RM. 1 517 500 in 13 500 St.-Aktien zu RM. 100, 150 St.-Akt. zu RM. 1000 und 3000 St.-Akt. (Schutz-Akt.) zu RM. 2, sowie 500 Vorz.-Akt. zu RM. 23. – Vorkriegskapital: M. 3 107 000. 3 Urspr. A.-K. M. 425 000 erhöht bis 1897 auf M. 3 500 000. Über Sanierung im Jahre 1901 infolge Zus. bruchs der Dresdner Creditanstalt s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1921/22. Nach der Sanierung betrug das A.-K. M. 3 107 000; dann erhöht von 1921–1923 auf M. 15 500 000 in 15 000 St.-Akt. u. 500 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahr- gang 1927). Kapital-Umstell. lt. G.-V. vom 29./11. 1924 von M. 15 500 000 auf RM. 1 217 500. 1000 St.-Akt. Lit. A u. 11 000 Lit. B wurden (10: 1) unter Gleichstell. auf je RM. 100, die übrigen 3000 St.-Akt. B (500: 1) auf RM. 2 (als Schutz-Akt.) u. die 500 Vorz.-Akt. auf RM. 23 umgestellt. Lt. G.-V. v. 22./11. 1926 Erhöhung um RM. 300 000 in 150 St.-Akt. zu RM. 1000 u. 1500 St.-Akt. zu RM. 100; auf je 4 alte St.-Akt. zu RM. 100 konnte eine neue St.-Akt. zu RM. 100 oder auf je 40 alte St.-Akt. zu RM. 100 eine neue St.-Akt. zu RM. 1000 zu 118 % zuzügl. 6 % Stückzinsen v. 1./8. 1926 ab u. zuzüglich Börsenumsatzsteuer bezogen werden. Geschäftsjahr: 1./8.–31./7. Gen.-Vers.: Spät. im Dez. in Kulmbach oder Dresden. Stimmrecht: Jede St.-Aktie = 1 Si., 1 Vorz.-Akt. = 12 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.), besond. Abschr. u. Rückl., 7 % Vorz.-Div., 4 % Div. an St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R. (ausser fester Vergüt.), Rest Y Super-Div. an alle Aktien u. zwar an Vorz.-Akt. ½ % für jedes angefangene volle Prozent $= über 10 % der St.-Akt. bzw. nach G.-V.-B. * Bilanz am 31. Juli 1928: Aktiva: Brauerei-Grundst. u. Geb. 693 000, auswärt. Grundst. 402 000. Masch. 180 000, Grossgebinde 100 000, Transportgebinde 70 000, Fuhrpark 1000, Auto- park 20000, Eisenbahnwaggons 15 000, Inv. 40 000, Kassa u. Bankguth. 122 756, Hyp. u. ― Wertp. 116 102, Aussenstände 586 739, Vorräte 256 792, (Beamten- u. Arb.-Unterst.-K. 7210). – Passiva: A.-K. 1 517 500, R.-F. 241 860. Hyp. auf auswärt. Grundst. 110 727, Kredit. 140 363, Akzepte 137 569, noch unerhob. Div. 1365, Übergangs-K. 150 814, Delkr. 60 000, * (Beamten- u. Arb.-Unterst.-K. 7210), Gewinn 243 190. Sa. RM. 2 603 390. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Ausgaben an Betriebsmaterial. 652 340, do. an Betriebs- u. Geschäfts-Unk., sowie Gehältern u. Löhnen 488 816, Steuern 603 839, Abschr. ― 132 799, Delkr.-Zuweisung 20 000, Reingewinn 243 190 (davon Div. 211 875, Tant. an A.-R. 21 241, Vortrag 10 074). – Kredit: Vortrag vom Jahre 1926/27 7862, Einnahmen aus Bier usw. 2 133 124. Sa. RM. 2 140 986. * Kurs: Abgest. Aktien Ende 1913–1924: Lit. A: 92.25, 88.50*, –, 97, –, 103.50*, 103.50, 19, 171.50, 601, –, 9, 14.2 %. Do. Lit. B: 89.75, 85*, –, 95, –, 99*, 100.75, 169, 515, 14 000, 7, 8.2 %. Gleichgestellte Aktien 1925–1928: 76, 131.25, 175, 174 %. Notiert in Dresden. 9* Dividenden: 1913/14–1922/23: 5, 5, 5, 6, 6, 6, 7, 10, 16, 0 %. 1./7.–31./12. 1923: 0 %. 70 1./1.–31./7. 1924: 5 6 %. 1924/25–1927/28: 12, 12, 12, 14 % (Div.-Sch. 32 u. 42). Vorz.-Akt. . 1921/22–1927/28: 7, 7, 8, 8, 8, 8, 9 % (Div.-Schein 7). 1. Direktion: Komm.-Rat Georg Walter, Dr. Hans Naumann. Aufsichtsrat: (3–8) Vors. Oberjustizrat Dr. F. Popper; Stellv. Major a. D. Moriz Gross, Bankier Ernst Maron, Konsul Bankier Dr. Heinrich Arnhold, Dresden; Justizrat Dr. Jos. Schmitt, Bamberg; Bank-Dir. Oskar Thieben, Berlin; General-Dir. H. Kempff, Frankf. a. M.; Brauerei-Dir. Ernst Wolf, Pilsenetz; Bankier Julius Heller, Bankier Alfred Heinsch, Dresden; vom Betriebsrat: Adam Ittner, Georg Ramming. ―――――――― .―――= ――――