Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. 1441 „Aktienbrauerei zum Löwenbräu in München' NW. 2, Nymphenburger Str. 4. (Börsenname in Frankf. a. M.: Löwenbräu München.) Gegründet: 1383; A.-G. seit 8./1. 1872; eingetr. 24./1. 1872. Bierniederlagen in Pasing, Rosenheim u. Füssen. Zweck: Fortbetrieb der Ludw. Brey'schen Bierbrauerei zum Löwenbräu u. der durch Kauf oder Fusion hinzugetretenen Betriebe. Produktion: Untergärige Biere u. Weizen- biere, ferner Malz u. Eis. Nebenprodukte-Verwertung: Zum Teil im eigenen landw. Betrieb, zum Teil durch Verkauf. Bier-Export: Nach allen Ländern, in die Einfuhr möglich ist. Betrieb: Modernste Anlagen aller Art, eigene Mälzerei; 75 Lastkraftwagen, 135 Pferde, 140 eigene u. 53 bahneigene Waggons. Grundbesitz: ca. 18 ha Betriebsgelände u. 232 eigene Anwesen. Angestellte u. Arbeiter: 1578. Entwicklung: 1907 Übernahme der Aktienbrauerei zum Bayerischen Löwen vorm. A. Mathäser. 1921 Fusionsvertrag mit der Unionsbrauerei Schülein & Co. A.-G. u. dem Bürgerlichen Brauhaus (Münchener Bürgerbräu). Der Immobilienbesitz der Ges. wurde 1924/25 durch Zukauf von Wirtschaften u. Grundstücken bedeutend vergrössert. 1926/27 Erwerb der Weinmiller'schen Brauerei in Aichach u. eines Anwesens in Bonn. 1927/28 Erwerb des A.-K. der Tölzer Brauerei A.-G. (A.-K. RM. 280 000); ferner Zukauf von 10 Anwesen. Interessengemeinschaft: Interessengemeinschaft lt. a. o. G.-V. v. 10./10. 1922 mit der Gabriel u. Jos. Sedlmayr Spaten-Franziskaner-Leistbräu A.-G. in München lt. Vertrag, der am 1./10. 1922 in Kraft trat u. 99 Jahre läuft. Die Selbständigkeit der Ges. bleibt gewahrt. – Freundschaftl. Beziehungen bestehen zu der Schultheiss-Patzenhofer Brauerei A.-G. in Berlin. Kapital: RM. 13 045 000 in 14 000 St.-Akt. zu RM. 100, 12 000 St.-Akt. zu RM. 400, 13 600 St.-Akt. zu RM. 500 u. 600 Vorz.-Akt. zu RM. 75. Die Vorz.-Akt. sind mit 5 0 (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspr. und 10fach. St.-Recht ausgestattet. – Vorkriegskapital: M. 9 300 000. Urspr. A.-K. M. 4 200 000, erhöht bis 1907 auf M. 9 300 000, dann erhöht von 1920 bis 1922 auf M. 40 800 000 in 14 000 St.-Akt. zu M. 300, 12 000 St.-Akt. zu M. 1200, 13 600 St.- Akt. zu M. 1500 u. 600 Vorz.-Akt. zu M. 3000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. a. o. G.-V. v. 22./12. 1924 von M. 40 800 000 auf RM. 13 045 000 (St.-Akt. 3: 1, Vorz.-Akt. 40: 1) in 14 000 St.-Akt. zu RM. 100, 12 000 St.-Akt. zu RM. 400, 13 600 St.-Akt. zu RM. 500 u. 600 Vorz.-Akt. zu RM. 75. Anleihe: M. 5 Mill. in 4 % Teilschuldverschreib. von 1898. Stücke Nr. 1–3355 jetzt auf RM. 150 abgestempelt, die restl. Oblig. Nr. 3356–5000 sind zum 1./10. 1926 gekündigt; als Barablös. wurden für diese Stücke RM. 1.08 für je M. 1000 gezahlt. Die Genussrechte für Altbesitz wurden mit RM. 80 für das Stück abgelöst. Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. –— Die auf RM. abgest. Oblig. mit der Nr. zwischen 1 u. 3355 sind seit 1926 an der Münch. Börse wieder eingeführt. Kurs in München Ende 1926–1928: 80, 83, 86 %. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. Ende Jan. Stimmrecht: Je RM. 100 St.-Akt.-Kap. = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 100 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Gr. ¼ des A.-K.), 5 % Vorz.-Div., 4 % Div., Abschr. u. Rückl., dann 8 % Tant. an A.-R., der engere Ausschuss 2½ 0%, jedes Mitgl. RM. 2000 feste Vergüt., die auf die Tant. zur Anrechnung kommt, Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1928: Aktiva: Brauereieinricht.: Immobil. 5 534 900, Masch. 408 260, Inv. 1 810 993, Vorräte 1 960 313, Kassa u. Bankguth. 1 786 229, Aussenstände 1 148 512, Wechsel 139 041, Wertp. 288 440, Wirtschaftsanwesen u. Grundbesitz 8 854 642, Hyp.-Darlehen zu. sonst. Schuldner 7 751 070, Bürgschaften 76 228. – Passiva: A.-K. 13 045 000, Hyp. auf Brauereianwesen einschl. Zs. 1 080 312, do. auf Wirtschaftsanwesen einschl. Zs. 3 800 513, Sicherheits- u. Spareinlagen 1 598 774, sonst. Kredit. 1 260 612, Steuern 1 045 053, Schuld- verschreib. 192 000, nicht erhobene Gewinnanteilscheine u. Schuldverschreib.-Zs. 9270, R.-F. 1 652 980, Delkr.-Rückl. 1 000 000, Rückl. für Grunderwerbsteuer 700 000, Ern.-Rückl. 400 000, Alters- u. Unterstütz.-Kasse für Angestellte u. Arbeiter 1 067 543, Bürgschaften 76 228, Gewinn 2 830 339. Sa. RM. 29 758 629. Gewinn- u. Verlust- Konto: Debet: Braukosten 939 229, Personalkosten 6 419 151, Geschäfts-Unk. 1 389 396, Handl.-Unk. 199 355, Unterhalt der Brauereieinricht. 1 782 640, Steuern 11 131 537, Hyp.-Zs. 58 730, Rohgewinn 3 909 114. – Kredit: Saldo-Erlös aus Bier Brauereiabfällen u. Sonstigem 24 814 964, Zs., Pachte u. Mieten 1 014 191. Sa. RM. 25 829 155. Kurs Ende 1913–1928: In München: 397.75, 408*, –, 386, 392, 336*, 330, 429, 970, 7450, 52, 63.40, 155, 275, 335, 323.25 %. – In Frankf. a. M. eingef. im Juli 1921. Kurs daselbst Ende 1921 bis 1927: 990, 8800, 47, 64, 155, 275, 344, 324 %. Dividenden 1912/13–1927/28: 20, 18, 18, 18, 20, 26, 15, 14, 22, 50, 0, 10, 10, 12, 13, 14 %. Vorz.-Akt. 1923/24–1927/28: Je 5 %. Direktion: Gen.-Dir. Komm.-Rat Dr. Herm. Schülein; Direktoren: Konrad Euler, Komm.- Rat Anton Koch, Komm.-Rat Dr. K. A. Lange, Geh. Komm.-Rat Gg. Proebst, Komm.-Rat Fritz Sedlmayr, Karl Messner; Stellv. Dir. Dr. Heinrich Balss, Fritz Mildner, Adolf Wehner. Braumeister: Zinsmeister, Höchstetter, Pröschl, Kittelberger. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften.' 1929. 91