Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. 1469 Die Pschorr-Bräu A.-G. erklärte sich lt. G.-V. v. 5./12. 1928 bereit, bis zum 31./1. 1929 die Aktien der Ges. zum Kurse von 160 % (einschl. Div. 1927/28) abzunehmen. Zweck: Fortführung der unter der früh. Fa. „Schlossbrauerei Planegg Dr. Karl Freih. von Hirsché“ in Planegg betriebenen Brauerei. – Produktion: Untergärige Biere, dunkles u. helles Exportbier, St. Hubertusbier. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. in den Gemeinden Planegg u. Krailling beträgt 4.254 ha, wovon auf das Brauereianwesen 2.122 ha u. auf die der Brauerei gehörige Wirt- schaft 0.313 ha entfallen. Von dem Grundbesitz sind 2.824 ha bebaut. Die Produktions. fähigkeit des Betriebes beträgt 50 000 hl. Die Mälzerei kann jährl. ca. 10 000 dz Gerste verarbeiten; sie erzeugt hieraus eine Malzmenge, welche für etwa 42 000 hl ausreicht. Der jetzige Absatz beträgt ca. 39 000 hl u. erreicht damit etwa 95 % des Absatzes der Vorkriegs- zeit. Der Braurechtsfuss beträgt 78 557 hl. – Die Mälzerei u. Brauerei wird durch elektr. übertragene Wasserkraft von ca. 45 PS betrieben; ausserdem ist eine Dampfmasch. von 29 Ps vorhanden. Als Reservebetriebskraft verfügt die Ges. über elektr. Kraft der Isar- werke A.-G. von 53 PS. Keller, Fass- u. Flaschenabfüllanlagen sind reichlich bemessen. 1926/27 Bau einer Eisgewinnungsanlage u. Neueinricht. der Picherei. An Betriebswerk- stätten sind vorhanden: Maschinenreparaturwerkstätte, Huf- u. Wagenschmiede, Schäfflerei, Schreinerei u. Wagnerei, in denen nahezu alle vorkommenden Reparaturen vorgenommen werden können. Der Fuhrpark umfasst zwei Lastkraftwagen mit zwei Anhängern u. 15 Pferde- u. Ochsengespanne. Die Ges. verfügt ferner über zehn eigene Bahnwaggons u. hat eigenen Gleisanschluss. Die Ges. besitzt eine eigene Wirtschaft, ferner hat sie vom Vorbesitzer bis 1939 unkündbar sieben Wirtschaften gepachtet. 1926/27 Zukauf der Wald- schänke Lochham. Zurzeit 77 Arb. u. Angest. Die Ges. gehört dem Bayerischen Brauerbund e. V. u. dem Verein der Brauereien des bayerischen Oberlandes an. Sie ist ferner Mitunterzeichnerin der zwischen den Münchener Brauereien abgeschlossenen Vereinbarung. Kapital: RM. 900 000 in 4500 Akt. zu RM. 200. Urspr. A.-K. M. 2 600 000 in 520 Inh.-Akt. zu M. 5000, übern. von den Gründern zu 100 %. Erhoht lt. G.-V. v. 8./10. 1923 um M. 10 400 000 in Akt. zu M. 5000, begeben zu 84 000 000 %. Lt. G.-V. v. 7./1. 1924 Umstell. von M. 13 000 000 auf RM. 520 000 (25: 1) in 2600 Akt. zu RM. 200; gleichz. wurden die Brauereigeb. nebst Einricht. die bisher nur gepachtet waren, käuflich erworben u. zu diesem Zweck das A.-K. um RM. 380 000 durch Ausgabe von 1900 Aktien zu RM. 200 erhöht. Den alten Aktion. wurden junge Aktien im Verh. von 5: 1 zum Kurse von 106 % angeboten. Grossaktionäre: Pschorr-Bräu A.-G. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., 8 % Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1928: Aktiva: Grundst. 113 368, Geb. 525 546, Fastage 53 381, Transportmittel 42 409, Masch. 87 744, Mobil., Kantinen u. Inv. 50 386, Kassa, Postscheck u. Bankguth. 52 003, Debit. 351 093, Darlehen 320 828, Beteil. 459, (Avale 15 000), Vorräte 164 892. – Passiva: A.-K. 900 000, R.-F. 54 688, Restkaufschillinge 185 319, Hyp. 350 000, Sonderrückl. 22 000, Grunderwerbssteuer-Rückl. 3000, Pensionsrückl. 8170, Kredit. (einschl. der noch nicht fälligen Steuern) 150 494, (Avale 15 000), Gewinn 88 441. Sa. RM. 1 762 113. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Braukosten 76 650, Biersteuer 266 426, Personal- kosten 237 503, Unterhaltkosten 17 917, sonstige Unk. 137 679, Steuern 71 836, Zs. 21 576, Abschr. 78 231, Gewinn 88 441 (davon R.-F. 3557, Div. 45 000, Grunderwerbsteuer-Rückl. 3750, a. 0. Abschr. 20 250, Tant. an A.-R. 606, Vortrag 15 277). – Kredit: Vortrag 1926/27 17 300, Saldo-Erlös für Bier, Abfälle, Diverses 965 209, Pacht 13 752. Sa. RM. 996 262. Kurs Ende 1926–1928: 171, 170, 155.50 %. Die Aktien Nr. 1–4500 wurden im Nov. 1926 an der Münchener Börse zugelassen. Dividenden 1921/22–1927/28: 12, 0.1 G, 5 G, 8, 10, 10, 5 %. Direktion: Ludwig Gabler, Planegg; Max Drummer, München. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Franz Kustermann, Notar Geh. Rat Dr. Jakob Schulmann, Ober-Reg.-Rat Ernst v. Malaisé, Geheimrat August Pschorr, Geheimrat Georg Pschorr, München. Zahlstellen: Ges.-Kasse; München: Bayerische Vereinsbank. Postscheckkonto: München 1104. = 12 u. 112. Schlossbrauerei. Actien-Brauverein zu Plauen in Plauen i. V., Actien-Brauereiweg. Gegründet: 1857. Produktion: Untergärige Biere, Spez. Meisterbräu, ferner Limonaden u. Selterwasser sowie Eis, Malz, Trockentreber. Nebenprodukte-Verwertung: durch Verkauf. Betrieb: Sudhaus 72 Ztr. Schüttung, Kühlmasch., Fass- u. Flaschenreinigungsanlaäge, eig. Mälzerei, Kraftwagen, Gespanne. Angestellte u. Arbeiter: 80. Kapital: RM. 805 000 in 3000 St.-Akt. zu RM. 50, 1625 St.-Akt. zu RM. 400 u. 100 Vorz.-Akt. zu RM. 50. – Vorkriegskapital: M. 1 920 000. Urspr. M. 450 000, erhöht bis 1905 auf M. 1 920 000, dann 1922 erhöht um M. 600 000 auf M. 2 520 000 in 3000 St.-Akt. zu M. 150, 1625 St.-Akt. u. 100 Vorz.-Akt. zu M. 1200. ―