Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. 1473 Zweck: Brauerei, auch Mälzereibetrieb. Unter- u. obergärige Biere, ferner Selterwasser, Limonade, Malzkeime Trockentreber. Jährl. Bierabsatz ca. 20 000– 30 000 hl. Nebenprodukte- Verwertung: durch Verkauf. 1917/18 Ankauf der Lötzener Dampfbrauerei C. Feyersänger in Lötzen. Betrieb: Sudhausanlage 26 Ztr. Schüttung, Kühlmaschine, Fass- u. Flaschenreinigung; 3 Lastwagen, 10 Pferde. Grundbesitz: ca. 54 Morgen. Angestellte u. Arbeiter: ca. 60. Kapital: RM. 584 000 in 13 900 St.- u. 700 Vorz.-Akt. zu RM. 40. – Vorkriegskapital (ult. Sept. 1913): M. 424 000. Urspr. M. 450 000 in 300 St.-Akt. u. 150 Vorz.-Akt.; letztere wurden ausgelost. 1921 erhöht um M. 1 200 000, lt. G.-V. v. 25./4. 1923 um M. 6 200 000, lt. G.-V. v. 20./9. 1923 um M. 28 000 000 auf M. 35 700 000 in 35 000 St.-Akt. u. 700 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Lt. G.-V. v. 17./12. 1924 Umstellung von M. 35 700 000 nach Einziehung von M. 6 100 000 Vorrats-Akt. u. M. 15 000 000 Schutz-Akt., also von verbleibenden M. 14 600 000 auf RM. 584 000 (25: 1) in 13 900 St.-Akt. u. 700 Vorz.-Akt. zu je RM. 40. Anleihen: I. M. 242 000 in 4½ % Hyp.-Anteilsch. von 1887, Stücke zu M. 500, abgestemp. auf RM. 75. II. M. 83 100 in 5 % Hyp.-Anteilsch. von 1897, Stücke zu M. 500 u. 300, abgestemp. auf RM. 45 u. RM. 75. III. M. 500 000 in 6 % Schuldverschr. von 1922. Aufwert.- Betrag für letzt. Anl. = RM. 3.35 für nom. M. 1000. Über die Altbesitz-Genussrechte der Anleihen von 1887 u. 1897 wurden besondere Urkunden ausgegeben. Zwecks Barablösung wurden die Anlagen I–III zum 1./7. 1929 gekündigt. Zwecks Festsetz. der Ablös.-Beträge wurde die Spruchstelle angerufen. Die Altbes.-Genussrechte sollen mit 20 % des Reichsmark- Nennbetrages in bar abgelöst werden. Grossaktionäre: Ferd. Rückforth Nachf. A.-G. in Stettin. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Nov.-Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St., Max. 50 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), vertragsmässige Tantieme an Vorst., dann bis 4 % Div. an St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. Bilanz am 30. Sept. 1928: Aktiva: Grund u. Boden 37 200, Geb. 312 800, Lötzen, Grund u. Boden 62 000, Geb. 188 400, Sensburg, Grund u. Boden 2000, Geb. 3600, Korschen, Grund u. Boden 3000, Geb. 10 100, Masch. u. Appar. 121 500, Gefässe 101 000, Fuhrpark 54 000, Flaschenabfüllanlage 80 600, Mobil. u. Inv. 1, Wertp. 1, Hyp. 3000, Warenvorräte 241 430, aussteh. Forder. 174 459, Wechsel 3857, Kassa u. Bankguth. 5591. – Passiva: A.-K. 584 000, R.-F. 60 000, Hyp. auf Rastenburg 205 863, do. auf Lötzen 127 050, nicht abgehob. Div. 2387, Gläubiger 117 825, Akzepte 305 633, Fass- und Flaschenpfand 765, Reingewinn 19014. Sa. RM. 1 404 541. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 393 858, Steuern u. Abgaben 161 407, Abschreib. 86 312, Gewinn 1014. – Kredit: Vortrag 41 045, General-Waren-K. 601 548. Sa. RM. 642 594. Kurs: In Königsberg ult. 1923–1928: 1.6, 1.7, 30, 35, 45, 30 %. Dividenden: St.-Akt. 1913/14–1927/28: 4, 8, 6, 6, 5, 5, 7, 8, 15, 0, 6, 5, 0, 0, 0 %; Vorz.- Akt. satzungsgemäss dividendenlos. Direktion: K. Leonhardy, Ulrich Block. Prokurist: Bruno Reschke. Braumeister: Leonhardy. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikbesitzer Herm. Reschke, Rastenburg; Stellv. Gen.-Dir. Herm. Röder, Königsberg; Georg Freih. von der Goltz, Wehlack; Rechtsanw. u. Notar Dr. Lorenz Müller, Brauerei-Dir. Erich Otte, Stettin; vom Betriebsrat: K. Majewski. Zahlstellen: Für Div. u. Anleihe-Zs.: Rastenburg: Eigene Kasse; Königsberg: Disconto-Ges. Bankverbindungen: Reichsbanknebenstelle, Rastenburg (Ostpr.); Landesbank der Provinz Ostpreussen, Königsberg (Pr.). Postscheckkonto: Königsberg (Pr.) 3290. = 9. Aktienbrauerei. Bürgerliches Brauhaus Ravensburg, A.-G., in Ravensburg, Friedhofstr. 9. Gegründet: 1./10. 1903; eingetr. 16./10. 1903. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1904/05. Bierniederlagen: Saulgau, Mimmenhausen, Friedrichshafen, Meersburg, Konstanz. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb der früher im Besitz der Firma Mogger & Ruile in Ravensburg befindlich gewesenen Bierbrauerei sowie Ankauf, Pacht. u. Veräusser. u. etwaiger weiterer Betrieb von Grundstücken u. Gebäuden u. Ausnütz. von Rechten u. Verwert. u. Erricht. von Anlagen aller Art, welche zur Ausüb. u. Ausdehnung des Brauereigeschäfts u. ähnlicher Betriebe geeignet erscheinen. Produktion: Untergärige Biere sowie Eis für Eigenbedarf. Nebenprodukte-Verwert.: Im eigenen landw. Betrieb. Besitztum: Der Grundbesitz in Ravensburg hat einen Flächenumfang von 67 a 68 qm, ausserdem 5 ha 13 a 22 qm Wiesengelände. Ferner besitzt die Ges. 5 Wirtschaften nebst 4 Depotkellern. Betrieb: Sudhausanlage 45 Ztr. Malzschüttung, 3 Kompressoren, 100 PS-Dampfmasch. u. 120 qm-Dampfkessel, eigene Mälzerei für 15 000 Ztr. Gerste; 6 Benzlastwagen von 2–5 t, 1 Elektrozugwagen, 8 Pferde, 1 Eisenbahnwaggon. Angestellte u. Arb.: 54. Entwicklung: 1904 Ankauf der Brauerei des Johann Schuler. 1907 Erwerb der Brauerei nebst Mälzerei „Zur Räuberhöhle“ in Ravensburg. 1909 Erwerb der Bergbrauerei bei Friedrichs- Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1929. 93